Die deutsche Nutzfahrzeugindustrie rechnet erst im Jahr 2003 mit einem Ende der aktuellen Durststrecke. Neben der immer noch schwachen Investitionsneigung im Ausrüstungssektor sowie in der Bauindustrie bremse vor allem die geplante Lkw-Maut für Autobahnen die Nachfrage, berichtete der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Donnerstag in Frankfurt. VDA-Präsident Bernd Gottschalk äußerte sich deshalb schon zufrieden, dass zumindest im Export im Juni "erste Zeichen einer Entlastung" zu spüren waren. Sowohl bei den Transportern als auch bei schweren Lkw mit mehr als sechs Tonnen Gesamtgewicht lagen die Ausfuhren um sieben Prozent über dem Vorjahresniveau. Im ersten Halbjahr 2002 wurde dennoch die Gesamtproduktion mit 175.400 Einheiten um 14 Prozent unterschritten. Positiv wertete Gottschalk auch, dass der Auftragsbestand in den vergangenen Monaten wieder zunahm. Große Hoffnungen setzt die Branche mittelfristig in die EU-Osterweiterung. Bis 2010 prognostiziert der VDA für diese Länder einen Anstieg der Nachfrage um mehr als 50 Prozent auf 500.000 Fahrzeuge. Bei schweren Lkw dürften die Neuzulassungen sogar um 65 Prozent auf 140.000 Einheiten steigen. Ein guter Frühindikator dafür sei die hohe Ausfuhr gebrauchter Nutzfahrzeuge aus Deutschland mit einem Plus von 66 Prozent im ersten Quartal. (dpa)
Keine Erholung in der Nutzfahrzeugindustrie vor 2003
VDA registriert jedoch "erste Zeichen einer Entlastung"