Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums werden der deutsche und europäische Nutzfahrzeugmarkt 2002 und 2003 in der Rezession verharren. Insbesondere das Segment der schweren Nutzfahrzeuge wird in Europa auch 2003 seine bereits schlechten Verkaufszahlen nochmals verschlechtern. Dies prophezeit des Prognose-Institut AutoFocus, Leverkusen, ein von Prof. Ferdinand Dudenhöffer (CAR) Delef Borscheid im September 2002 neu gegründetes Unternehmen. Die Branchenkonjunkturen, wie etwa das Baugewerbe, geben kaum Gründe zum Anlass, dass vor Mitte 2003 sich eine Trendumkehr einstelle. "Erst 2004 können die Nutzfahrzeugverkäufer in Deutschland und Europa wieder auf bessere Verkaufzahlen hoffen. Dabei bleibt der Trend, dass die Transporterklasse und leichten Nutzfahrzeuge (unter 3,5t) stärker wachsen als die Fahrzeuge über 3,5t unseres Erachtens bestehen", so AutoFocus. Das Transportgeschäft in Europa befinde sich im Strukturwandel, der die Logistikanbieter immer stärker auf die wendigen, schnellen und mit großem Ladevolumen ausgestatteten Transporter zurückgreifen lasse. Die Nutzfahrzeughersteller werden der Untersuchung zufolge von Überkapazitäten belastet, die Verluste produzieren. Insbesondere bei Lastern über 16t sehe es trostlos aus. Die leichten Nutzfahrzeuge seien der einzige Lichtblick: Dieser Teilmarkt habe in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen und mache mittlerweile über 80 Prozent aller Nutzfahrzeug-Verkäufe in der EU aus. "Bei Transportern wird im Gegensatz zu den mittleren und schweren Lkw Geld verdient", heißt es in der Prognose. Der Grund liege nicht zuletzt in der strategischen Zusammenarbeit der Hersteller. Die hohen Verluste im mittleren und schweren Nutzfahrzeuggeschäft resultieren neben den Überkapazitäten auch aus geringeren Synergie-Potenzialen wie bei den leichten Nutzfahrzeugen. (pg) Rechts in der Downloadbox finden Sie weitere Infos in Tabellenform.
Konjunkturwende am Nfz-Markt nicht vor 2004
Prognose: Schwere Lkw auch in 2003 mit massiven Absatzproblemen