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Markenausblick Kia: Auf dem Weg in Richtung "grün"

22.12.2015 10:09 Uhr
Schon 2016 debütiert das Hybrid-SUV Niro, das Topmodell Optima erhält einen Plug-in-Antrieb und im Sportage könnte schon bald eine Brennstoffzelle arbeiten.
© Foto: Kia

Elf Öko-Autos bis 2020, so lautet der Plan von Kia. Die Koreaner wollen massiv die Elektrifizierung ausbauen. Schon im nächsten Jahr debütiert das Hybrid-SUV "Niro".

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Von Michael Specht/SP-X

Kia mag in Europa zurzeit zwar das auf Lifestyle getrimmte Kompaktmodell Soul als Elektro-Variante und seine Toplimousine Optima als Hybrid anbieten und auch sonst recht verbrauchsarme Fahrzeuge verkaufen, ein grünes Image bescheinigt man Koreas zweitgrößter Automarke damit aber noch lange nicht. Unter den "Best Global Green Brands 2014" fährt die Hyundai-Tochter nur auf Platz 35. Andere sind schon weiter. Toyota liegt zusammen mit Ford immerhin auf Rang zwei, unmittelbar vor Honda. Dort sieht sich künftig auch Kia. Und 2020 will man, was die Produktion von umweltfreundlichen Autos angeht, sogar ganz vorne liegen.

Elf Eco-Modelle soll es geben, deren Antriebsvielfalt vom Hybrid bis zur Brennstoffzelle reicht. Die Hyundai Motor Group will hierfür insgesamt rund zehn Milliarden Euro investieren. "Der Markt für Elektroautos und Plug-in-Hybride wird kontinuierlich wachsen", unterstreicht Ki-Sang Lee, Forschungs- und Entwicklungschef für umweltfreundliche Fahrzeuge bei Kia Motors. Lee erwartet bis 2020 weltweit eine Steigerung beim Absatz dieser Fahrzeuge von heute 1,9 auf dann 6,4 Millionen jährlich.

Ein erster Eckpfeiler dieser Strategie könnte der Niro sein, ein 4,36 Meter langer Hybrid-Crossover, der in Korea und in den USA im ersten und in Europa im zweiten Halbjahr 2016 auf den Markt kommt. Der Niro soll für Kia so etwas wie der "Prius unter den SUV" werden. Man verspricht sich insbesondere vom Fahrzeugkonzept deutliche Wettbewerbsvorteile. „Wir haben beim Niro die Vorzüge eines Hybridfahrzeugs mit denen eines kompakten SUV gekreuzt“, sagt die Produktmanagerin Jiah Kim. Nach vorläufigen Angaben wird der Niro einen CO2-Ausstoß von 90 g/km erreichen. Die Powertrain-Ingenieure schafften es zudem – neben denen von Toyota – erstmals einen Benzinmotor mit einem thermischen Wirkungsgrad von 40 Prozent zu bauen. Gewöhnlich erreichen diesen Wert nur sehr gute Diesel. Zusätzlich erhält der Niro, ähnlich wie der Audi Q7 e-tron, ein sogenanntes "Predictive Energy Control": Über die Navigationsdaten kennt das Auto das Streckenprofil und nutzt bestimmte Abschnitte wie Abfahrten für das Batterie-Management.

Hoffnungsträger Optima

Große Hoffnungen hegt Kia auch bei der Oberklasse-Limousine Optima, die es seit einigen Jahren bereits als Hybrid gibt. Derzeit rollt gerade die zweite Generation an den Start, mit kleinerem Vierzylindermotor (2,0 statt 2,4 Liter) und verbesserter Effizienz. Die Hybridversion wird allerdings nur außerhalb Europas angeboten, weil schon das normale Modell in Asien und Amerika eine ungemein hohe Nachfrage erfährt. Kia verkauft dort jährlich rund 300.000 Einheiten, mehr als Mercedes von der E-Klasse. In Europa setzen die Koreaner beim Optima neben den herkömmlichen Verbrenner-Versionen ausschließlich auf die Plug-in-Hybrid-Technik. Versprochen wird eine elektrische Reichweite von 43 Kilometern. Mit der gleichen Technik (205 PS Systemleistung) fährt ab 2017 der Kombi, zudem Kia sich lange durchringen musste, ihn überhaupt auf die Räder zu stellen. Kombis sind außerhalb Europas praktisch unverkäuflich. Mehr Erfolg verspricht man sich vom Niro PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle), der ebenfalls für 2017 auf dem Plan steht.

Das Thema Brennstoffzelle beackert Kia gemeinsam mit Hyundai. Die Konzernmutter hat bereits das SUV ix35 als FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle) in geringen Stückzahlen auf der Straße. Bis zum Jahresende sollen es europaweit 250 Fahrzeuge sein, davon 120 in Deutschland. Auch das Nachfolgemodell Hyundai Tucson wird diesen Brennstoffzellen-Antrieb bekommen. Gut möglich, dass Kia hier mit dem Schwestermodell Sportage eine ähnliche Strategie fährt. Auf jeden Fall plant man für 2020 die Serienfertigung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen, nennt für den Anfang eine Produktionszahl 1.000 Einheiten pro Jahr.

Gut 25 Prozent CO2-Reduktion soll Kias grüne Strategie gegenüber den Werten von 2014 insgesamt bringen. "Selbstverständlich im Verbund mit optimierten Verbrennungsmotoren. Sie bilden nach wie vor den Hauptantrieb unserer Fahrzeuge", erläutert Entwicklungsleiter Donghee Han. Sieben von zehn Aggregaten (Diesel und Benziner) werden durch Neuentwicklungen ersetzt, darunter schon im nächsten Jahr ein 1,4-Liter-Direkteinspritzer der intern genannten Kappa-Familie. (sp-x)


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