Die Mineralölkonzerne Shell und BP sind offenbar bereit, einige Zugeständnisse an das Bundeskartellamt zu machen, um die geplanten Fusionen mit Dea und Aral zu ermöglichen. Das berichtete die "Berliner Zeitung" am Samstag. Shell-Sprecher Klaus Picard hob hervor, der Konzern sei willens Auflagen zu erfüllen und würde sich auch von einem Teil seiner Tankstellen trennen. Wie die "Welt am Sonntag" zu berichten wusste, könne Shell bis zu 700 der zusammen mit Dea 3.200 Tankstellen aufgeben. Das Blatt nannte allerdings keine Quellen. Ein Dea-Sprecher betonte, dass man im Falle einer Fusion ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sei. Einzelheiten wurden nicht genannt. Experten bewerten den Tankstellenverkauf allerdings als schwierig. Der Markt in Deutschland sei überbesetzt, rund 4.000 der 16.000 Tankstellen gelten als überflüssig. Allerdings gebe es schon erste Interessenten für frei werdende Tankstellen, so die "Welt am Sonntag". Hierzu zählten die Tankstellenketten von TotalFinaElf und die zum US-Konzern Conoco gehörenden Jet-Stationen. Das Bundeskartellamt hatte in der Vergangenheit immer wieder Bedenken gegen die Zusammenlegung der Tankstellen geäußert. Shell/Dea und BP/Aral würden bei ungefähr gleichen Marktanteilen gemeinsam mehr als die Hälfte des Benzins in Deutschland verkaufen. Noch bis heute könnten Shell und die Dea-Mutter RWE dem Kartellamt Vorschläge für etwaige Zugeständnisse machen, hieß es in der "Berliner Zeitung". BP und Aral haben noch bis Mittwoch Zeit. Nach Angaben des Amtes dauert die Prüffrist im Fall Shell/Dea bis zum 27. Dezember, bei BP/Aral bis zum 14. Januar 2002.
Ölkonzerne zeigen sich bei Tankstellenfusion kompromissbereit
Zeitung: Shell würde 700 Tankstellen aufgeben