Der weltweite Automarkt ist im Oktober um zehn Prozent gewachsen. Nach vorläufigen Berechnungen des Marktforschers R.L. Polk kamen im vergangenen Monat fast 5,73 Millionen Pkw neu auf die Straßen. "Dieser Zuwachs zeigt die generelle robuste Entwicklung der globalen Pkw-Nachfrage, die sich allerdings regional durchaus unterschiedlich darstellt", schreibt Chefanalyst Ulrich Winzen in seiner am Mittwoch vorgestellten Oktober-Analyse. Außer in Westeuropa seien in allen Regionen mehr Autos angemeldet worden als im Vorjahresmonat.
Dem Bericht zufolge leidet Westeuropa nach wie vor unter der Euro-Schuldenkrise. Der Absatz schrumpfte um 4,6 Prozent. Lediglich Großbritannien zeigte sich von dem Abschwung weiter unbeeindruckt. Hier stiegen die Zulassungen im Oktober um zwölf Prozent. Osteuropa (plus 3,4 Prozent) profitierte von der guten Entwicklung in Russland.
Die Pkw-Neuzulassungen in der Region Asien/Pazifik legten nach den Zahlen um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Besonders gut lief das Autogeschäft in China und Indien. Kräftiges Wachstum wiesen auch der NAFTA-Raum (plus 13 Prozent) und Lateinamerika (plus zwölf Prozent) auf.
Prognose: Dynamik lässt etwas nach
Für das laufende Jahr rechnet Winzen mit einer Steigerung der weltweiten Autoverkäufe um 7,6 Prozent auf fast 71 Millionen Einheiten. 2013 sollen es über 73 Millionen sein. Das wäre dann ein Zuwachs von drei Prozent. Gründe seien eine weiterhin starke Autokonjunktur in Asien sowie die fortschreitende Erholung in Nordamerika, hieß es.
In Westeuropa ist dagegen vorerst keine Besserung in Sicht. Winzen: "Westeuropa wird noch einmal weniger Neuzulassungen zu verzeichnen haben als in 2012 und die geringste Pkw-Nachfrage der letzten 20 Jahre erleben." In diesem Jahr erwartet der Experte einen Absatzrückgang um acht Prozent auf rund 11,75 Millionen Autos. 2013 sollen sogar nur 11,57 Millionen verkauft werden. (rp)