Trotz der Verkaufseinbußen bei den Modellen Golf und Passat erwartet Volkswagen-Chef Bernd Pischetsrieder in diesem Jahr den zweithöchsten Gewinn in der Unternehmensgeschichte. "Wenn das eine Krise ist, dann können wir gut damit leben", sagte Pischetsrieder dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Von Einbrüchen beim VW-Konzern könne keine Rede sein. Im Rekordjahr 2001 war der Gewinn nach Steuern um zwölf Prozent auf 2,93 Mrd. Euro nach oben geschnellt. Der Umsatz war weltweit um 6,5 Prozent auf 88,54 Mrd. Euro angestiegen. Der Absatz beim Golf und beim Passat sei u.a. deshalb zurückgegangen, weil beide Modelle sich am Ende ihres Lebenszyklus befänden, sagte der VW-Chef. Künftig dürfe es aber bei Volkswagen nicht mehr vorkommen, dass "zwei essenzielle Produkte gleichzeitig auslaufen". Dadurch wäre der Konzern auch weniger abhängig von konjunkturellen Schwankungen. In mehreren Fahrzeugklassen fehlten VW etwa Minivans, Geländewagen und Cabrios. Derzeit habe der Konzern rund 75 Prozent aller Fahrzeugtypen im Programm. "Wir wollen aber einmal knapp 90 Prozent abdecken und sind auf diesem Weg auch schon ordentlich unterwegs." Den Absatz der Golf-Klasse sieht Pischetsrieder durch die geplante 1-er-Reihe des Konkurrenten BMW nicht bedroht. Ihm würden "die aktuellen BMW-Pläne für ein solches Fahrzeug nicht gerade den Angstschweiß auf die Stirn treiben", sagte der frühere Vorstandschef des Münchner Unternehmens. (dpa)
Pischetsrieder sieht Absatzschwächen gelassen
VW-Chef: "Wenn das eine Krise ist, dann können wir gut damit leben"