Thomas Hausch ist richtig aufgebracht: Der Geschäftsführer von Nissan Center Europe schimpfte am Mittwoch vor der Presse in Köln über das Förderprojekt für Schnellladestationen entlang der A9: "Ich fühle mich als Steuerzahler verarscht", sagt der deutsche Vertreter des Herstellers des derzeit meistverkauften Elektrofahrzeugs der Welt, des Nissan Leaf. 110.000 Einheiten des Stromes wurden bisher weltweit verkauft, davon über 20.000 in Europa und über 1.500 in Deutschland.
Das mit Steuergeldern geförderte Projekt mit acht neuen Schnellladestationen entlang der A9 unterstützt aber ausschließlich den "Combined Charging Standard" (CCS). Damit kann der Nissan Leaf dort nicht aufgeladen werden, denn er braucht den CHAdeMO-Standard, um schnellgeladen werden zu können. "Es ist ein Skandal", schimpft Hausch, "dass ein mit den Steuern der Bundesbürger bezahltes Projekt, die Besitzer der überwiegenden Mehrzahl der derzeit in Deutschland zugelassenen Elektrofahrzeuge ausschließt."
Auch VDIK-Präsident Volker Lange hatte schon kritisiert, dass die Trasse eine unglaubliche Diskriminierung der Autofahrer darstelle, die sich bereits sehr frühzeitig ein Elektrofahrzeug angeschafft haben. Rund zwei Drittel der meist von Importeuren verkauften derzeit auf deutschen Straßen befindlichen zirka 4.000 Elektrofahrzeuge bräuchten den "CHAdeMO"-Standard. Lediglich sieben Prozent seien derzeit mit dem europäischen CCS ausgerüstet. Auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her sei das Projekt damit also nicht tragfähig.
Andere Staaten, bei denen die Verbreitung von Elektrofahrzeugen deutlich weiter fortgeschritten ist, beispielsweise Norwegen und die Niederlande, empfehlen in Puncto Schnellladestruktur die sogenannten Multicharger, die alle schnellladefähigen Elektrofahrzeuge bedienen können. (dp)
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