Renault-Nissan übernimmt Avtovaz. Der französisch-japanische Autokonzern gründete hierfür am Mittwoch gemeinsam mit der russischen Staatsholding Rostechnologii ein Joint Venture, das 74,5 Prozent an dem Lada-Hersteller hält. Die Renault-Nissan-Allianz investiere 23 Milliarden Rubel (rund 577 Millionen Euro) in die Partnerschaft und übernehme damit bis Mitte 2014 einen Mehrheitsanteil von 67,13 Prozent an dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen Alliance Rostec Auto BV, hieß es in einer Mitteilung.
"Das heute unterzeichnete Abkommen bietet für Renault, Nissan und Avtovaz eine echte Win-Win-Situation", sagte Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn. "Das Joint Venture wird unsere Expansion in Russland beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit von Russlands führendem Automobilhersteller stärken." Ziel sei es, neue Fahrzeugmodelle schneller auf den Markt zu bringen und den Technologietransfer anzukurbeln.
Renault hatte bereits 2008 25 Prozent von Avtovaz übernommen. Der französische Automobilhersteller investiert bis Juni 2014 weitere 366 Millionen US-Dollar und erhält im Gegenzug mit 50,1 Prozent die Mehrheit an dem Joint Venture. Nissan, bislang kein Avtovaz-Aktionär, wird 376 Millionen US-Dollar beisteuern und übernimmt einem Anteil von 17 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen. Rostechnologii hält 32,87 Prozent der Anteile. Als Teil des Geschäfts soll die russische Staatsholding einen Teil der Schulden der Lada-Mutter durch Verkäufe von Geschäftsfeldern abbauen. Dabei geht es um knapp 200 Millionen Euro.
Datsun kommt 2014
Nissan bekräftigte die Absicht, nach mehr als 25 Jahren seine Traditionsmarke Datsun wiederzubeleben und ab 2014 die ersten Wagen anzubieten. Die Modelle sollen auf der Basis des Lada Kalina gebaut werden. Datsun war vor allem auf Auslandsmärkten bekannt, bevor die Marke Mitte der 1980er Jahre aufgegeben wurde. Außer in Russland sollten Datsun-Wagen auch in Indien und Indonesien angeboten werden.
Renault und Nissan bilden seit 1999 ein Bündnis und sind durch eine maßgebliche Kapitalverflechtung verbandelt. Die Unternehmen haben mit Ghosn denselben Chef und teilen sich Märkte und Kosten. Sie arbeiten auch mit dem deutschen Hersteller Daimler auf vielen Feldern zusammen. (se/dpa)