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Autonomes Fahren: Qualcomm sieht Politik in der Pflicht

19.02.2018 08:51 Uhr
Autonomes Fahren: Qualcomm sieht Politik in der Pflicht
Der Chiphersteller Qualkomm fordert klare Vorgaben für autonomes Fahren von Politik, Autoindustrie und Zulieferern.
© Foto: picture alliance/Frank Duenzl

"Inakzeptabel hoch" sei die Unfallrate bei selbst fahrenden Autos, schimpft Qualcomm-Technologievorstand Grob. Die Politik müsse klare Vorgaben machen.

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Im Bemühen um mehr Sicherheit bei autonom fahrenden Autos fordert der Chiphersteller Qualcomm klare Vorgaben der Politik an Autobauer und Zulieferer. Dabei gehe es um den Einsatz von Technologien, damit Fahrzeuge verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren können. "Hier ist die Rolle der Regulierungsbehörden zentral: Sie müssen ansagen, zu welchem Datum wie viel Prozent der autonom fahrenden Autos diese Technologie besitzen müssen", sagte Technologiechef Matthew Grob der Deutschen Presse-Agentur. Auf die gleiche Weise seien auch Sicherheitsgurte und Airbags verpflichtend für alle Hersteller eingeführt worden.

Grob sprach von einem "Netzwerk-Effekt", der nötig sei. "Kein Hersteller ist motiviert, als einziger ein neues Element einzuführen, das ihn lediglich Geld kostet." Das aber ändere sich, wenn alle Autobauer dazu verpflichtet seien - und hier müssten die Behörden eingreifen. "Man muss das Auto nicht neu designen. Wir ergänzen es nur um ein kleines Detail, das aber sehr wirkungsvoll ist."

Unfallursache oftmals menschliche Fehler

Es gebe noch viel Potenzial, auch in der Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Fußgängern. "Die Unfallrate ist inakzeptabel hoch", sagte Grob. In den allermeisten Fällen handele es sich um menschliche Fehler. "Wir haben noch immer abgelenkte Fahrer, betrunkene Fahrer, Menschen sind müde oder gestresst." Und auch Fußgänger, die plötzlich über die Straße rennen, seien eine Gefahrenquelle für autonome Autos.

Der Technologieexperte verglich die Situation beim autonomen Fahren mit der bei Ortungsdiensten vor einigen Jahren. "Die Telekommunikationsunternehmen wollten das zuerst nicht, weil es zusätzliche Kosten bedeutete und sie kein Geld damit verdienen konnten", sagte Grob. Aber weil der Gesetzgeber den Einsatz von Ortungsdiensten verpflichtend anordnete, seien die Kosten rasch gesunken - "und nun sind ortungsbasierte Dienste ein großer Erfolg".

Bis es flächendeckend selbst fahrende Autos ohne Lenkrad - das sogenannte Level fünf - gibt, sei es noch ein weiter Weg, sagte Grob. Doch schon heute würden die Technologien aus autonomen Autos wie Sensoren- oder Visionssysteme in herkömmlichen Fahrzeugen genutzt. "Autonome Assistenzsysteme schützen etwa vor gefährlichen Fahrbahnwechseln. Solche Entwicklungen gibt es mittlerweile in allen Fahrzeugen und sie machen bereits einen gewaltigen Unterschied in Sachen Sicherheit." (dpa)

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