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Bremens Verkehrssenatorin: Autofahren noch zu attraktiv

04.01.2021 07:18 Uhr
Maike Schaefer
Die neue Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz Maike Schaefer will der Verkehrswende einen Schub geben.
© Foto: picture alliance/dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Die neue Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Senatorin Maike Schaefer, will die Verkehrswende vorantreiben. Es brauche alternative Angebote, die attraktiver sind als das Autofahren.

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Die neue Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), will der Verkehrswende einen Schub geben. "Autofahren ist in Deutschland noch zu einfach und attraktiv. Wir müssen den Menschen alternative Angebote machen, die attraktiver als das Auto sind", sagte Schaefer, die am 1. Januar für zwei Jahre als erste Grünen-Politikerin den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz übernommen hat.

Ein Aspekt sei es, die Innenstädte autofreier zu gestalten. Dazu gehöre etwa eine intelligente Parkraumbewirtschaftung. "Wenn Parken am Straßenrand teurer als in Parkhäusern ist, dann werden weniger Pkw im öffentlichen Raum stehen. Dafür braucht es auch eine ausreichende Zahl von Parkhäusern in Stadtzentren."

Bremen bezeichnete Schaefer als "eine Art Reallabor". So würden in der Hansestadt etwa Park&Ride-Systeme ausgebaut, also Systeme, bei denen Autofahrer ihre Fahrzeuge auf eigens dafür geschaffenen Parkplätzen abstellen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterfahren. Außerdem werde der Rückbau wichtiger Innenstadtstraßen vorangetrieben, Fahrradstraßen würden angelegt.

"All das muss einhergehen mit einer Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs", sagte Schaefer. Wenn Taktzeiten verändert werden sollten, seien mehr Fahrzeuge nötig. "Und dann muss man über Förderprogramme sprechen. Denn es kann nicht sein, dass die Attraktivität des ÖPNV allein vom Geldbeutel der Kommunen abhängt." Vor allem auf dem Land müsse die Situation verbessert werden. Wer nur zweimal am Tag eine Busverbindung habe, nehme als Pendler natürlich das Auto. "Ich glaube, beim ÖPNV muss man insbesondere im ländlichen Raum Jahrzehnte wieder aufholen. Vor allem in den 1980er Jahren wurden viele Verbindungen gestrichen und ausgedünnt", sagte Schaefer. (dpa)

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KOMMENTARE


Henry

05.01.2021 - 08:47 Uhr

Ab einem gewissen Alter sehen die Dinger in der Nase aus wie Pickel, aber davon abgesehen ist sicher jedem mittlerweile klar, dass ein Großteil der Wähler die Deindustriealisierung mit dem Hauptaugenmerk der Abschaffung des Individualverkehrs entweder akklamieren oder zumindest achselzuckend hinnehmen. Der Niedergang dieser wichtigsten ExportIndustrie wird den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Abstieg des Landes nochmals beschleunigen. Corona, Deindustriealisierung, höchste Steuern weltweit, Zollbeamte mit mitgebrachten Waffen die Pausen der Teilzeitkräfte kontrollieren,wir schaffen das......


Thyes

05.01.2021 - 09:47 Uhr

Attraktiver als Autofahren ist Autofahren mit chauffeur insbesondere für Senioren , also z.B. günstige Taxiangebote. Vielleicht kann man in Bremen die Bremer Stadtmusikanten mit kleinem Karren einführen. Ich nehme an die Senatorin wird das lieben. Man denkt zu viel in Stadtschemata, aber mehr als 80% der Kilometer werden über Land gefahren davon ein Grossteil im Ausland.. Davon hört man nie was. Noch nie was von Europa gehört?


Dieter M. Hölzel

05.01.2021 - 12:57 Uhr

Eine GRÜNE als Vorsitzende der Verkehrsminister kann nicht richtig sein, da völlig ideologisch und von der Partei-Politik herangezogen. Autofreie Innenstädte sind gleichbedeutend mit dem Niedergang der Gewerbesteuer und Insolvenzen des Mittelstandes. Die Vita dieser Damen zeigt, dass sie halt nur Politik und deren Strategie hin zu Wahlen " gelernt " hat, diktatorische Parteipolitik der übelsten Sorte die den Menschen vorschreiben wollen wie sie zu leben haben. Ich, Kriegs-Generation und harter Arbeit bis heute kann nur noch staunen wie sich Teile desakademischen Proletariats breit machen, aber davon leben was die Generation vorher erarbeitet haben. Genau in diese Lücke stoßen Leute wie die AfD, traurig aber wahr.


kurt kroeger

11.01.2021 - 17:02 Uhr

Leider hat Frau Senatorin nichts verstanden!!Bremer Innenstadt stirbt ,weil Luxus Fahrradwege wichtiger sind als der Einzelhandel.Die Supermärkte rund um Bremen und in Niedersachsen danken es Ihr .Und was wäre in Bremen wenn Mercedes sein Werk einmal in Frage stellen würde?Aufgepasst Frau Schaefer,kann sich Bremen einen weiteren wirtschaftlichen Niedergang erlauben??Ein vernünftiges Verkehrskonzept kann ich in Bremen nicht erkennen.


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