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Brief an Führungskräfte: Daimler-Vorstand ruft zu strengem Sparkurs auf

23.09.2019 11:07 Uhr
Brief an Führungskräfte: Daimler-Vorstand ruft zu strengem Sparkurs auf
Details zum großen Daimler-Sparpaket werden im November erwartet.
© Foto: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa

Zusätzlich zu Branchenflaute und Sondereinflüssen macht dem Top-Management in der Stuttgarter Konzernzentrale offenbar auch die Entwicklung der Liquidität Sorge.

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Der Daimler-Vorstand hat in einem Brief an die Führungskräfte des Konzerns zu schnellen Einsparungen in Milliardenhöhe aufgerufen. "Wir müssen mindestens die Sondereinflüsse im zweiten Quartal in Höhe von 4,2 Milliarden Euro kurzfristig kompensieren", zitieren die "Stuttgarter Nachrichten" (Montag) aus dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt. Ein Daimler-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Der seit Mai amtierende Daimler-Chef Ola Källenius will im November ein detailliertes Sparpaket und seine Strategie für die kommenden Jahre vorstellen. Zuletzt hatte er auch die Belegschaft auf harte Zeiten eingestimmt. "Wir müssen die Effizienz dramatisch erhöhen, müssen alles hinterfragen, über alle Kosten nachdenken", hatte Källenius jüngst der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt – ohne allerdings schon Zahlen zu nennen.

Bereits Amtsvorgänger Dieter Zetsche hatte Anfang des Jahres angesichts der schwächelnden Branchenlage auf die Notwendigkeit eines harten Sparprogrammes hingewiesen. Daimler hatte im zweiten Quartal unter anderem wegen Rückstellungen für Verfahren im Zusammenhang mit dem Dieselskandal rote Zahlen geschrieben.

Der Daimler-Vorstand stellte in dem Schreiben aber klar: Nicht alle Herausforderungen aus dem ersten Halbjahr seien auf äußere Einflüsse zurückzuführen. "Einige – mit großer Hebelwirkung – sind hausgemacht." Unzufrieden zeigt sich der Vorstand offenbar vor allem mit der Entwicklung der Liquidität. "Der Mittelabfluss, den wir zuletzt verzeichnet haben, ist nicht akzeptabel", zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Die finanzielle Solidität sei die "Lebensader unseres Unternehmens".

Daimler hatte im ersten Halbjahr einen Abfluss von Finanzmitteln in Höhe von 3,3 Milliarden Euro verzeichnet. Schon damals hatte Källenius klargestellt: "Die Zahlen sind alles andere als zufriedenstellend." Insbesondere an der Börse ist die Kassenlage ein vielbeachteter Indikator, weil sie Aufschlüsse gibt über die Möglichkeiten zur Dividendenzahlung und für Investitionen. (dpa)

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KOMMENTARE


Eckart Ramthun

23.09.2019 - 18:09 Uhr

Die Aufforderung an die Führungskräfte ist okay. Was aber fehlt, ist die Strategie von Ola Källenius. Die will er erst im November bekannt geben. Warum eigentlich? Er ist doch nicht neu im Unternehmen. Er war Vertriebsvorstand und Vorstand für Forschung und Entwicklung. Und nun ist er Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und ihm fällt nichts anderes ein, als die Führungskräfte zu beschimpfen. Nun muss er aufpassen, dass ihm die Führungskräfte bei den riesigen Problemen, die noch zu lösen sind, nicht von der Fahne gehen.


hubertkrischer

23.09.2019 - 18:58 Uhr

Zum Sparen gehört auch der Verzicht auf dauer- bzw. zweifelhaften Aktivitäten. Zum Beispiel in der Formel 1 werden heute noch sehr hohe Summen „verblasen“. Hier wird mit Verbrennungsmotoren gefahren unter dem Deckmäntelchen der Entwicklung. Wenn Mercedes eine Art Leader sein will, dann sollte Eventaktivitäten wie Rennsport ausschließlich mit neuen Antrieben erfolgen.


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