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Corona-Brandbrief: Reparaturgewerbe fragt Versicherer nach deren Solidarität

22.04.2020 15:36 Uhr
Corona-Brandbrief: Reparaturgewerbe fragt Versicherer nach deren Solidarität
Appellieren an Solidarität und Moral von Versicherungen und Schadensteuerern (v.l.): Peter Börner (ZKF), Reinhard Beyer (BVdP) und Paul Kehle (BFL).
© Foto: ZKF, W.K. Pfauntsch, BFL

Mit einem Brandbrief haben sich am vergangenen Donnerstag die drei wichtigsten Berufsverbände der K&L Betriebe an die Versicherer und Schadensteuerer gewandt und um die Beantwortung dreier konkreter Fragen gebeten. Kernthema: Was unternehmen die Auftraggeber, um das jeweilige Werkstatt-Netz langfristig zu erhalten?

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Heute Mittag um 12 Uhr lief die Frist aus, die der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), der Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP) und die Bundesfachgruppe der Fahrzeuglackierer (BFL) zur Beantwortung einer dringlichen Anfrage an alle Versicherungen mit Werkstattnetz sowie sämtliche Schadenlenker versendet hatten. Die eingegangenen Antworten werden seit heute Nachmittag ausgewertet und sollen in Kürze publiziert werden.

"Haben erheblichen Anteil an gesunkenen Schadenkosten"

Das gemeinsame Schreiben der drei vorgenannten Interessenverbände ging inhaltlich zunächst auf die bisherige Zusammenarbeit zwischen Assekuranz, Schadensteuerern und den Reparaturbetrieben ein. Festgehalten wird, dass die K&L Betriebe im Laufe von zwei Jahrzehnten Partnerschaft einen nicht unwesentlichen Erfolgsanteil an den "deutlich gesunkenen Schadenkosten" haben. Von daher sei es in der aktuellen Situation der Unfallreparaturbranche erforderlich, dass auch gegenüber den Werkstätten jetzt eine "klar erkennbare Solidarität" gezeigt werde.

"Es gibt auch eine moralische Verpflichtung"

Dies sei "nicht zuletzt wegen der Erhaltung des Werkstattnetzwerkes, sondern auch wegen der moralischen Verpflichtung gegenüber mancher Situation in den Werkstätten geschuldet". Schließlich könne man durch die Vorgaben der Bundesregierung auch keine baldige Erholung oder sogar Verbesserung der Situation erkennen und befürchte sogar "ein deutliches Werkstattsterben insbesondere der Betriebe, welche neu gebaut und investiert haben oder durch Mieten und Leasingverträge an feste Zahlungen gebunden sind". Hier würden auch keine Soforthilfen oder Sonderkredite des Gesetzgebers hilfreich erscheinen, da die Bilanzergebnisse dieser Betriebe oft negativ seien und somit aus jeglicher Förderung herausfallen könnten.

"Mittelständische Handwerker nicht fallen lassen!"

Dann folgt der unmissverständliche Appell der drei Verbände: "Wir dürfen diese große Anzahl an mittelständigen Handwerkern, die sich seinerzeit auf die Einhaltung der Vertragsbestandteile von beiden Seiten eingelassen haben, jetzt nicht fallen lassen, da das versprochene oder anvisierte Schadenvolumen nicht geliefert werden kann. Ganz im Gegenteil: die deutlich geringere Anzahl von Schäden in der aktuellen Situation führt zu ebenso sinkenden Schadenkosten, welche bereits eingenommenen wurden und unveränderten Prämien gegenüberstehen."

Wie gehts weiter – die 3 Kardinalfragen

Hier sei "ein Ausgleich angebracht", auch wenn einige Partner bereits tätig geworden und "teils nützliche, aber auch teils nicht wirksame Maßnahmen ergriffen" hätten. ZKF, BVdP und BFL richteten abschließend folgende drei Fragen an die Versicherer und Schadensteuerer:

1. Welche Maßnahmen haben Sie in der aktuellen Krise bereits ergriffen?
2. Welche Maßnahmen werden in den nächsten Tagen folgen?
3. Wie wollen Sie den Erhalt des Werkstatt-Netzwerkes langfristig sicherstellen?

Den als "Fragebogen" klassifizierten Brandbrief können Sie hier nochmals im Detail nachlesen. (wkp)

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