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DAT-Report 2016: Ohne eigenes Auto geht es nicht

29.01.2016 14:30 Uhr
DAT-Report 2016: Ohne eigenes Auto geht es nicht
Durchschnittlich gab im vergangenen Jahr ein Gebrauchtwagenkäufer 10.620 Euro, ein Neuwagenkäufer 28.590 Euro beim Kauf seines Pkw aus.
© Foto: ZDK/ProMotor

Von wegen automüde: Für über 90 Prozent der deutschen Fahrzeughalter führt auch künftig kein Weg am Besitz eines Pkw vorbei. Beim Kauf geben sie auch immer mehr Geld aus, wie der DAT-Report 2016 zeigt.

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Wer ein Auto besitzt, will auch künftig eines haben. Das zeigt der aktuelle DAT-Report 2016, den die Deutsche Automobil Treuhand am Freitag in Berlin vorstellte. Demnach sehen über 90 Prozent der knapp 4.000 befragten Fahrzeughalter weiterhin die Notwendigkeit für einen eigenen Pkw. Zu den wichtigsten Gründen gehören die individuelle Mobilität, die Notwendigkeit für den Beruf oder die Wohnsituation sowie die erhebliche Zeitersparnis.

Carsharing hingegen ist für 88 Prozent der befragten Autohalter keine Alternative. Besonders der hohe Aufwand, den Standort des jeweiligen Fahrzeugs zu ermitteln, das fehlende Angebot am eigenen Wohnort sowie das Unbehagen, einen Wagen mit jemand anderem zu teilen, schrecken die Deutschen ab. Zudem bleiben sie beim Datenschutz sensibel: Nur rund die Hälfte aller Befragten ist mit der Speicherung von Daten, die beim Autofahren anfallen, einverstanden. Zu den Institutionen, die Zugriff auf diese Informationen haben dürften, gehören neben Versicherungen und Herstellern auch die Autohändler.

Alternative Antriebe spielen laut neuem DAT-Report bei der Kaufentscheidung kaum eine Rolle. Das Sonderkapitel "Grüne Mobilität" zeigt: Intensiv beschäftigt haben sich bei den Pkw-Käufern weniger als zehn Prozent mit Gas-, Elektro- und Hybridantrieben. Nur 22 Prozent der Neuwagen- und 14 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer haben diese Modelle überhaupt als Option in Erwägung gezogen. Gäbe es keine Benzin- und Dieselmotoren mehr, könnte allerdings der Hybridantrieb am meisten punkten.

Hohe Investitionsbereitschaft

Durchschnittlich gab ein Gebrauchtwagenkäufer 10.620 Euro, ein Neuwagenkäufer 28.590 Euro beim Kauf seines Pkw aus. Beide Werte liegen deutlich über dem Vorjahr (9.870 bzw. 28.330 Euro). 16 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer hätten sogar einen Neuwagen in Erwägung gezogen, sich dann aber für ein Fahrzeug aus Vorbesitz entschieden, so die Marktbeobachter. Dabei wurden 2015 mehr Gebrauchte über den Markenhandel verkauft (42 Prozent, plus vier Punkte). Der freie Handel kam auf 19 Prozent, der Privatmarkt fiel von 41 auf 39 Prozent. Erstmals seit 1996 verkaufte der Markenhandel wieder mehr Gebrauchte als der Privatmarkt.

Insgesamt zeigten sich die Autokäufer entscheidungsfreudig: Nur 33 Tage dauerte es 2015 durchschnittlich bei einem Gebrauchtwagenkunden von der ersten aktiven Informationssuche bis zum Kauf. Bei Neuwagenkäufern betrug der Mittelwert rund 53 Tage. Acht Wochen und länger dauerte diese Phase nur bei 19 Prozent der Gebrauchtwagen- und 38 Prozent der Neuwagenkäufer. Dabei sind letztere deutlich markentreuer; die Bindung an eine einzige Marke kommt nur für 17 Prozent GW-Kunden, aber für 26 Prozent der Neuwagenkäufer infrage. 35 Prozent der Gebrauchtwagen- und 21 Prozent der Neuwagenkunden legen ihren Fokus eher auf den Preis oder die Funktion.

Hohe Stammkundenquote in den Werkstätten

Treu sind die Deutschen offenbar auch ihrer Stammwerkstatt. Laut DAT-Umfrage kommen 81 Prozent in den Servicebetrieb ihres Vertrauens zurück. Das ist eine leichte Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Die Verbraucher gaben ihren Werkstätten zudem insgesamt sehr gute Noten. Allerdings werden die Fachleute nicht immer für alle Arbeiten benötigt. So wechselt gut ein Drittel der Autofahrer (36 Prozent) die Räder in Eigenregie, 53 Prozent ließen dies in einer Werkstatt vornehmen. Davon gaben 60 Prozent ihre Räder zum Einlagern. Besonders die Halter von jungen Fahrzeugen bis vier Jahren nutzten dieses Angebot.

Die Internetrecherche zu Reparatur- oder Wartungskosten ist mittlerweile fest etabliert. Wer vor einem Werkstatttermin im Internet nach Informationen gesucht hat, der orientierte sich zu 57 Prozent auf der Homepage der jeweiligen Werkstatt oder des Autohauses. 38 Prozent surften auf Werkstattportalen nach Preisinformationen. (se)

Viele weitere Zahlen und Infografiken zum Autojahr 2016 gibt es im neue DAT-Report, der AUTOHAUS 4/2016 am 22. Februar beiliegt. Die "Branchenbibel" enthält eine Reihe von neuen sowie inhaltlich und strukturell überarbeitete Kapitel. Ein Exkurs zur "grünen Mobilität" fragt erstmals die Kenntnisse Endverbraucher zu alternativen Antrieben ab.

Ab dem 12. Februar 2016 steht der DAT-Report als PDF kostenfrei unter www.dat.de/report zum Download zur Verfügung.

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KOMMENTARE


Michael Kühn

29.01.2016 - 17:46 Uhr

... sehe ich z.Zt. genauso; und für den Autohandel wichtig. - So wurden wir doch von den Eltern "geprägt" - Individualität ... MK


Andy

01.02.2016 - 12:25 Uhr

Bindung an eine Marke: 26% der Neuwagenkäufer.Bindung an ihren Servicebetrieb: 81% der Kunden.Wenn das nicht eine schallende Ohrfeige für die Herstellbetriebe ist! Die praktische Bindung an die Marke findet demnach wesentlich über den Service vor Ort statt, und nicht über die vielen technischen Gimmicks der Fahrzeuge und deren Hochglanzprospekte. Das sollte sich doch endlich einmal in einer angemessenen herstellerseitigen Unterstützung der vielen engagierten Autohäuser abbilden!PS: Mir ist schon klar, dass die Datenbasis der Befragung nicht all zu breit ist, aber interessant ist das Ergebnis allemal.


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