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DIHK: Dieselkrise belastet Wirtschaft enorm

19.04.2018 11:22 Uhr
DIHK: Dieselkrise belastet Wirtschaft enorm
Die Dieselkrise macht der Wirtschaft zu schaffen. Sie rechnet mit einer Belastung von mindestens einer halben Milliarde Euro.
© Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Ohde

Fahrverbote und blaue Plaketten: Die Dieselkrise spielt auch bei der Frühjahrstagung der Verkehrsminister eine große Rolle. Das Thema richtet aus Sicht der Wirtschaft bereits jetzt großen Schaden an.

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Die Unsicherheit über mögliche Diesel-Fahrverbote in Städten sorgt aus Sicht der Wirtschaft bereits für einen beträchtlichen Schaden. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit einer Belastung von mindestens einer halben Milliarde Euro. "Mit möglichen Fahrverboten gehen beträchtliche Wertminderungen von Diesel-Fahrzeugen einher", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Deutschen Presse-Agentur vor der am Donnerstag in Nürnberg gestarteten Konferenz der Verkehrsminister von Bund und Ländern. "Das belastet heute schon die Wirtschaft."

Bei der zweitägigen Konferenz spielt die Dieselkrise eine wichtige Rolle. Weil Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden, drohen in Städten Diesel-Fahrverbote. Diesel sind ein Hauptverursacher der Schadstoffe.

Allein im Kfz-Handel fielen durch Wertberichtigung und Standzeiten von Dieseln Kosten von mehr als 100 Millionen Euro an, sagte Wansleben. Dabei ließen sich Fahrverbote und Wertverluste der Dieselflotte weitestgehend vermeiden: "Wenn die vielen von der Politik angekündigten Maßnahmen für alternative Antriebe, Verkehrslenkung, ÖPNV- und Fahrradinfrastruktur sowie Nachbesserungen von Dieselfahrzeugen konsequent umgesetzt werden, können die meisten Städte die europäischen Grenzwerte zeitnah einhalten."

Derweil geht der Verkauf von Dieselautos bereits stark zurück. In einem Bericht des Kraftfahrt-Bundesamtes, den das Bundesverkehrsministerium für die Verkehrsministerkonferenz eingeholt hatte, ist von einer "signifikant rückläufigen Tendenz von Diesel-Pkw am Anteil der Neuwagenflotte" die Rede. Zuerst hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet.

Weiter heißt es in dem Bericht: "Beispielsweise wurden im Rahmen der vom Volkswagen-Konzern gewährten Umstiegs-Prämie von bis zu 10.000 Euro bis Ende letzten Jahres rund 130.000 ältere Diesel-Pkw zu rund 70 Prozent durch neueste Otto-Pkw, zu rund 20 Prozent durch neueste Diesel-Pkw und zu rund zehn Prozent durch Elektrofahrzeuge ersetzt." Die Hälfte der 5,3 Millionen Diesel-Pkw der Schadstoffklassen Euro 5 und 6 haben demnach bislang ein Software-Update bekommen.

VCD: Hardware-Nachrüstung muss kommen

Diese reichen aus Sicht des ökologischen Verkehrsclubs VCD allerdings nicht aus. Der Club rief die Verkehrsminister auf, sich deutlich für Hardware-Nachrüstungen einzusetzen – also für umfangreiche Umbauten an Motor oder Abgasanlage von Autos mit hohem Schadstoffausstoß – und zwar auf Kosten der Autohersteller. Außerdem sollten die Verkehrsminister sich deutlich für die Einführung einer blauen Plakette für relativ saubere Diesel aussprechen, forderte der VDC. Kommunen und Umweltschützer fordern eine solche bundesweit einheitliche Plakette, mit der saubere Diesel-Autos von Fahrverboten ausgenommen werden könnten.

Der Konferenz-Vorsitzende Frank Horch hatte einer blauen Plakette vor der Tagung eine Absage erteilt. Mit dieser Haltung würden die Kommunen "ins Chaos getrieben", hieß es vom VCD. "Die Existenz der Plakette würde unverzüglich dazu führen, dass die Autohersteller schnell Nachrüstsysteme auf den Markt brächten. Ohne deren Einführung werden sie wie bisher nichts tun." (dpa)

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KOMMENTARE


MV

19.04.2018 - 13:05 Uhr

...und mehrere Kolleginnen und Kollegen aus dem Vertrieb haben ihren Job verloren, weil besonders die Rückläufer aus Leasinggeschäften einige Händler derart belasten das Sie nicht mehr die komplette Mannschaft halten können.Wiederum hat z.B Bulgarien mittlerweile durch Zukauf von günstigen Dieselfahrzeugen aus Deutschland das 12fache des Grenzwertes der EU überschritten.Offensichtlich gibt es Brüssel 2 mal. Einmal für uns wo alles schlecht geschwätzt wird und für den Rest der Eu wo anscheinend alle wurscht ist.


Habl

19.04.2018 - 18:35 Uhr

Die hochdekorierten "Fachleute" in der Politik haben die Weichen ja bereits Richtung nachhaltigem Imageschaden des Dieselmotors gestellt. Mich würde jetzt interessieren, wie bei steigendem Absatz von Fahrzeugen mit Benzinmotor, künftig die CO2 Klimaziele noch eingehalten werden sollen. Da ist ja heute schon absehbar, dass in Kürze die nächste Hexenjagd folgen wird. Der Dumme ist in jedem Fall, der Verbraucher...


mobileandy

20.04.2018 - 08:02 Uhr

nach wie vor ist doch der Benziner nur stark im Kleinwagenbereich zu Hause, alles was heute über 200 PS liegt sprich Audi A4 A5 A6 A7, 3er 5er 6er 7er BMW, Mercedes E-S Klassen usw., SUVs ist doch der Diesel bei Vielfahrer/Pendler zuhause, effizient (Tankreichweite von 800KM-1100KM) Leistungsstark unschlagbar.Natürlich sind heute die Fahrzeuge bis Schadstoffklasse Euro 5 stark vom Preisverfall sehr betroffen, aber es kann sich halt nicht jeder ein neues oder ab Euro 6 Fahrzeug kaufen geschweige den leisten! Es wird sicher der Autobesitzer der keinen Firmenwagen besitzt sein Auto mit einer Abgasnorm Euro 5 billig bei einem Händler eintauschen, er wird weitere 1-2 Jahre sein Fahrzeug weiterfahren bis sich die Unruhe auf dem Markt gelegt hat. Anbei noch einen guten Abverkauf an alle Händler die weiter auf den Diesel setzen.


Lars Wassenaar

20.04.2018 - 11:25 Uhr

Es gibt glaube ich wenig Widerspruch, dass ein großer Teil dieser Vernichtung von Volksvermögen der Deutschen Umwelthilfe, speziell in Person Jürgen Resch zuzuschreiben ist !


Forster

20.04.2018 - 15:51 Uhr

nochmals nachgelegt: habe heute unseren Warenbestand durchgearbeitet bei 30 Fahrzeugen alle ca. um 2.000,-€ nach unten korrigiert, ergibt in der Summe ca.60.000,-€ minus, sind weiter in der Sachmangelhaftung und unterliegen noch den Algorithmen von mobile.de wie sehr guter Preis, guter Preis, angemessener Preis usw. ein Trost bei Minusgeschäften ist weniger Gewerbesteuer- Einkommenssteuer-Kirchsteuer usw. allen noch ein schönes WE.


TMW.

24.04.2018 - 12:54 Uhr

Ich verbrauch mit einem E46 Touring 320 TD 7 Liter = 8,1 €.Beispielrechnung Jun 2017-Mrz 2018 - 24.500km. Dieselkosten: 1.700€, hätte als Benziner 2.200€ zahlen müssen, 500€ mehr! Und ich geb gescheid Gas, mit Nutzung 60 % Stadt/Dorf, 30% Landstraße, 10% Autobahn (200km/h). Benziner verbrauchen ca. 12,5% mehr, und der Benzinpreis ist nochmal ca. 15% höher --> Deswegen der Dieselskandal, es geht um Geld!Am Arbeitsplatz sind 980um N²/m³ Luft erlaubt, auf der Straße nur 80um N²/m³ ! Letztens stand in einer Zeitung das lächerliche Argument, man solle sich ja nach der Arbeit erholen. Deswegen seien die Werte auf der Straße so niedrig. Da sitz ich aber nicht 8 Stunden unter Dauerbelastung.Beim Benzin verdient Staat und Ölindustrie ca. 27,5% mehr, also ein Viertel. Deswegen das Ganze.


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