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"Diskriminierung": Auch Niederlande klagen gegen deutsche Pkw-Maut

13.12.2017 09:50 Uhr
Pkw-Maut-Schild in Rostock
Die Gegner der deutschen Maut-Pläne formieren sich.
© Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Österreich hat bereits eine Klage gegen die Einführung einer Maut in Deutschland eingereicht. Unterstützung kommt jetzt aus den Niederlanden.

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Die Niederlande schließen sich der Klage Österreichs gegen die Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland an. Das teilte das Verkehrsministerium am Mittwoch in Den Haag mit. Die deutschen Pläne verstießen gegen europäische Regeln, hieß es zur Begründung. Die Bürgermeister von Grenzstädten begrüßen den Schritt.

Die Entscheidung kommt nicht unerwartet. Bereits im Oktober hatte Den Haag angekündigt, eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zu prüfen. Österreich hatte im Oktober Klage gegen die deutsche Maut eingereicht. Hauptkritikpunkt ist, dass nur Inländer für Maut-Zahlungen durch eine niedrigere Kfz-Steuer voll entlastet werden sollen. Wann das Gericht entscheidet, ist unklar.

"Das Kabinett findet genau wie Österreich, dass die deutschen Mautpläne diskriminierend sind und gegen das Prinzip des freien Verkehrs verstoßen", heißt es nun in der Erklärung Den Haags. Die Regierung rechnet vor allem mit negativen Folgen für die Grenzregionen und hohen Kosten für Autofahrer. Eine Maut in Deutschland würde die niederländischen Autofahrer 60 bis 100 Millionen Euro im Jahr kosten, wie aus einer Berechnung des Verkehrsministerium hervorgeht. 40 Prozent der Kosten müssten Bürger und Unternehmen im Grenzgebiet aufbringen.

Kern der niederländischen Kritik ist ebenfalls, dass deutsche Autofahrer für die Ausgaben über eine Steuersenkung kompensiert werden sollen. Den Vorteil aber hätten die Ausländer nicht, erläuterte das Ministerium.

Der Streit um die Maut soll die Beziehung der Nachbarn nicht belasten, betont die Regierung. "Den Niederlanden ist sehr an einer guten Beziehung zu Deutschland gelegen." Zugleich aber sei es wichtig, dass der Europäische Gerichtshof in dieser Frage ein Urteil fälle. (dpa)

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KOMMENTARE


Hagen

13.12.2017 - 10:30 Uhr

In vielen europäischen Ländern muss man Maut zahlen, indem man beispielsweise Plaketten kauft. Warum ist das jetzt so dramatisch, wenn dies auch Deutschland als Transitland mit einem der größten und teuersten Straßenverkehrsnetze auch so handhabt?


D.Dammrich

13.12.2017 - 17:18 Uhr

Hallo Herr oder Frau Hagen,... es spricht nichts dagen, aber der "Versuch" die deutschen Autofahrer nicht zu belasten, durch die Verrechnung mit der KFZ-Steuer, ist das was nicht funktionieren kann und auch viel zu kompliziert und zu teuer ist.Eine einfache Klebe-Plakette für alle, welche die Autobahn benutzen wollen, egal ob Ausländer oder Deutscher, das wäre o.k.Somit wünsche ich den Niederländern, neben den Österreichern viel Erfolg, den jetzigen Unsinn zu beenden.


Peter

13.12.2017 - 17:19 Uhr

Ich drücke den Nachbarn die Daumen: eine Maut, die kaum das einbringt was sie kostet ist sinnlose Resourcenverschwendung. Leider ist Herr Dobrindt extrem beratungsresistent.


HGS

13.12.2017 - 17:53 Uhr

Richtig so.Hoffentlich haben noch mehr europäische Länder den Mumm gegen diesen CSU Mummpitz vorzugehen.


PGM

13.12.2017 - 22:12 Uhr

Dobrint ist wie alle Minister mit seinen Entlassungspapieren unterwegs.Auch dieser Schildbürgerstreich hat seine Teil dazu beigetragen, dass die CDU und hier die CSU bei den Bundstagswahlen so gewaltig verloren hat.Jeder Fragt sich, was soll der Scheiß und fasst sich an den Kopf.Schade dass die EU der schon tot gegelubten Maut wieder Auftrieb gegeben hat, sonst wäre das dümmliche Thema weg vom Fenster


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