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Elektromobilität: Scheuer fordert von der Autoindustrie mehr Tempo

26.07.2018 09:22 Uhr
Andreas Scheuer Bundesverkehrsminister
Scheuer: "2020 oder 2022 ist zu spät für die Produkte."
© Foto: picture alliance / Sammy Minkoff

"Es muss schneller gehen", sagt Verkehrsminister Scheuer. Und: "Geld verdient man nur mit Innovationen." Die Adressaten dieser Sätze sitzen in den Zentralen der Autokonzerne.

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Ein Jahr nach dem "Dieselgipfel" hat Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Autoindustrie zu mehr Tempo bei der Elektromobilität aufgefordert. "2020 oder 2022 ist zu spät für die Produkte. Wir fördern eben jetzt und brauchen dringend über alle Fahrzeugklassen deutsche Produkte", sagte Scheuer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir machen in Deutschland alles immer 130 Prozent super, aber vielleicht ist eine 95-Prozent-Lösung auch einmal ok, dass wir Produkte zum Erleben zügig bekommen." Die Veränderungen bei der Mobilität seien so rasant, dass es nur wenig Zeit gebe.

Vor einem Jahr hatten sich Politik und Autoindustrie bei einem "Dieselgipfel" auf verschiedene Maßnahmen geeinigt. Dabei ging es zum einen darum, die schlechte Luft in Städten durch sauberere Diesel-Abgase zu verbessern. Zum anderen forderte die Politik die Manager der Autoindustrie auf, eine "überzeugende" Palette alternativer Antriebe und Mobilitätslösungen zur Marktreife zu bringen.

Das Bewusstsein für den notwendigen Wandel in der Autoindustrie sei bei den Herstellern angekommen, sagte Scheuer: "Trotzdem bin ich ungeduldig, es muss schneller gehen." Die Neuzulassungen von Elektroautos sind zuletzt zwar gestiegen, sie machen aber immer noch einen sehr geringen Anteil am Gesamtmarkt aus. Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung, dass bis 2020 eine Million E-Autos auf deutschen Straßen rollen, ist kaum noch zu erreichen.

Nur wenige E-Modelle im Angebot

Die deutschen Autohersteller hatten zwar angekündigt, die E-Mobilität vorantreiben zu wollen. Aktuell aber hat etwa der Daimler-Konzern bisher nur einen Elektro-Smart im Angebot, im September will Mercedes einen Elektro-SUV vorstellen. BMW hat den i3 auf dem Markt, der nächste Stromer wird 2019 der E-Mini. Volkswagen plant ab 2020 eine Offensive, dann soll zum Beispiel ein erstes E-Auto der Kompaktklasse aus der neuen Elektroauto-Familie ID auf den Markt kommen.

Beim "Dieselgipfel" vor einem Jahr mit Vertretern der Bundesregierung, von Ländern sowie der Autobranche hatte die Politik die Industrie angesichts der Abgas-Manipulationen auch zu einer neuen "Verantwortungskultur" aufgerufen.

Scheuer sagte, die Zukunftsthemen seien bei den Autoherstellern angekommen. Mit Blick auf den Abgas-Skandal meinte er aber zugleich: "Deswegen bin ich ja auch so verwundert, dass man doch einen längeren Zeitraum braucht, diese Fehler und Manipulationen wegzubekommen. Das müsste eigentlich das erste Ziel sein, die fehlerhafte Vergangenheit zu tilgen. Geld verdient man nur mit Innovationen." (dpa)

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KOMMENTARE


Michael

26.07.2018 - 11:39 Uhr

Guten Tag zusammen, ich muss mal was loswerden.Die Politik fordert immer die Hersteller mehr für E-Mobilität zu tun.Nur der Staat tut leider nix.Ein Anreiz zum Kauf mit einer Prämie ist ja gut und schön, aber der Staat sollte lieber dafür sorgen, das man die Fahrzeuge auch überall laden kann.Der Staat müsste also dafür sorgen, das jede 2. Laterne eine Lademöglichkeit bietet um ein E-Auto zu laden.Es bringt nix, wenn die Anzahl der E-Autos steigt, diese aber fast nirgendwo geladen werden können.Es hat erstens nicht jeder zu Hause eine Parkmöglichkeit mit Stromanschluss, noch kann ich den Wagen unterwegs laden. ( nur an geringen Stellen )Also liebe Politik, aufwachen und mal selber was tun


Christian Pötzelsberger

26.07.2018 - 17:59 Uhr

"Es muss schneller gehen" klingt ja fast so wie "Wir schaffen das" - solche Parolen-Schwinger braucht niemand, weil es niemandem hilft...!!!


hwb

26.07.2018 - 21:37 Uhr

Schon wieder ein „Klugschwätzer“, was hat der Mann gelernt, oder besser, als was hat der je gearbeitet? Als Politiker und noch besser. selbsternannter „Gutmensch“ kann er sicher schnell populistische Parolen in die Welt setzen, Forderungen stellen und so tun als ob er wüsste, wovon er spricht. Als einer, der seit 1986 an ersten E-Mobilen mitgearbeitet hat und um die Probleme, die sich seit dem ständig verändert haben weiß, kann ich nur den Kopf schütteln. Wenn er vollmundig 130% Lösungen belächelt und 95% Lösungen als schnell notwendig beschreibt, selbst aber keine Verantwortung für derartige Folgen übernimmt, bleibt er für mich ein „Schwätzer“. Politiker haben doch nur ein Rücktrittrisiko und tauchen in einer sicheren Position an anderer Stelle, an der sie sich dann wieder weiter als Gutmensch in Szene setzen können, auf. Wenn so ein Mensch mal „Ein Gesäß im Beinkleid“ zeigen würde und im Falle seines Versagens freiwillig auf seine Alterssicherung verzichten würde, werde ich meine Meinung ändern. Bei unseren letzten Regionalwaren haben CDU und SPD keine, oder nur wenige Stimmen auf sich verbuchen können, die "Freien Wähler" haben eine deutliche Mehrheit und sie aus den Regionalvertretungen verdrängt, die AFD war nur in einem Wahlkreis angetreten und wurde ebenfalls abgestraft. Die mündige Bevölkerung scheint hier einen anderen Weg einzuschlagen, ich bin sehr gespannt, wie sich das bei den nächsten Regionalwahlen in anderen Bundesländern entwickelt, wenn dann hoffentlich bald die "Freien Wähler" in der Bundespolitik die bisher etablierten Parteien ablösen. Politiker, wacht auf und erkennt die Signale, wenn sich die Bürger von Euch nicht mehr vertreten fühlen, finden sie in unserer Demokratie andere Möglichkeiten diesem Unsinn ein Ende zu bereiten.


Frank Fehling

27.07.2018 - 10:39 Uhr

Lieber Herr Verkehrsminister Scheuer machen Sie bitte Ihre Hausgaben erst eimal korrekt bevor Sie Schwätzen. Die Politik muss Anreize schaffen und mit der Wirtschaft enger zusammen arbeiten um wieder besser und schneller zu sein,vor allen Dingen in Bereich Automobil. Das E-Auto ist nicht die Zukunft. Wie wollen Sie, Beispiel bei ca. 3 Millionen E-Autos die Stromversorgung sichern?


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