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Entwicklungsminister: Autohersteller müssen Lieferkette kontrollieren

08.03.2019 15:08 Uhr
Entwicklungsminister: Autohersteller müssen Lieferkette kontrollieren
Entwicklungsminister Gerd Müller nimmt die deutsche Autoindustrie in die Pflicht.
© Foto: picture alliance/Sadak Souici/dpa

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will auch die deutsche Autoindustrie zwingen, bei Lieferanten auf Umweltschutz und Menschenrechtsstandards zu achten.

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Geht es nach Entwicklungsminister Gerd Müller, muss die deutsche Autoindustrie gründlicher auf Umweltschutz und Menschenrechtsstandards innerhalb der Lieferkette achten. "Jeder Autohersteller sollte wissen, unter welchen Bedingungen sein Stahl produziert wird", sagte Müller der "Wirtschaftswoche" unter Bezug auf den verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien, bei dem es im Januar fast 200 Tote gegeben hatte.

"Die Bundesregierung überprüft jetzt, wie die größeren Unternehmen in Deutschland mit mehr als 500 Mitarbeitern ihrer Sorgfaltspflicht in den Lieferketten nachkommen", sagte der Minister. "Sollten wir feststellen, dass Freiwilligkeit nicht zum Ziel führt, werden wir das gesetzlich regeln." Dies sei als "letzter Weckruf" an die deutschen Unternehmen zu verstehen. Der Minister fordere bereits seit einiger Zeit die Beachtung der Lieferkette unabhängig von der Branche, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag der dpa.

Weil große Teile des von Volkswagen, Daimler und BMW verarbeiteten Stahls aus brasilianischen Minen stamme, sehe die Bundesregierung die Autobauer in der Verantwortung, schrieb die "Wirtschaftswoche". Der Damm an der Mine Córrego do Feijão des Vale-Konzers war am 25. Januar geborsten. Rund zwölf Millionen Kubikmeter rötlichen Schlamms ergossen sich über die Stadt Brumadinho und Teile angrenzender Siedlungen im Südosten des Landes. Der Zivilschutz erhöhte die Zahl der offiziell bestätigten Toten zuletzt auf 186, weitere 122 Menschen galten mehr als einen Monat nach der Tragödie als vermisst.

BMW überprüft derzeit die Stahl-Lieferketten

BMW teilte auf Anfrage mit, das Unternehmen sei nach dem Unglück "aus eigenem Antrieb aktiv geworden" und überprüfe derzeit die Stahl-Lieferketten. Seit Jahren bestehe BMW in den Lieferantenbeziehungen auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltgesetzen.

Daimler äußerte sich nicht zum konkreten Fall in Brasilien. Eine gesetzliche Regelung zur Verantwortung bei Lieferketten könnte "hilfreich sein, um einheitlich akzeptierte Standards zu schaffen", hieß es. "Wichtig ist jedoch bei jeder Art von Regulierung, dass diese angemessen ist und für Unternehmen auch umsetzbar", fügte Daimler hinzu. (dpa)

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KOMMENTARE


rr

09.03.2019 - 12:42 Uhr

Herr Müller, dann sollten Sie aber die Herstellung von E-Fahrzeugen sofort verbieten. Da Menschenrecht im Kongo in den Minen gar nicht vorhanden ist, das gilt aber für alle Regionen wo die Rohstoffe herkommen für die Batterien.Wie lange wird der deutsche Kunde von Politik und Konzernen auf dumm gedrillt.Unsere Kinder schwänzen die Schule für eine bessere Umwelt und für E-Fahrzeuge müssen wo anders die Kinder sterben, hurra auf so ein Umweltschutz.


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