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Fahrbericht Porsche Macan Turbo: Ab durch die Mitte

Feuertaufe bestanden: Porsche Macan in Marokko.
© Foto: news2do

Mit dem neuen Macan will Porsche im Segment der mittelgroßen Premium-SUV gleich ganz vorne mitmischen. Eine erste Ausfahrt in Marokko legt nahe: Das kann gelingen, denn das Gesamtpaket überzeugt.


Datum:
06.05.2014
Autor:
<br>Von Lars Hoenkhaus
9 Kommentare

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Vermutlich müssen sich neue Premiumautos nur selten auf so derbem Terrain beweisen. Doch der Porsche Macan musste mit uns durch reichlich Staub und über gröbsten Schotter in Marokkos Bergwelt. Das Fazit: Das jüngste Familienmitglied des Stuttgarter Sportwagenherstellers hat die Feuertaufe bestanden.

Gleich der erste Eindruck ist positiv. Rund zehn Macan glänzen in unterschiedlichen Farbvarianten und Motorisierungen in der Wüstensonne. Bereit stehen die drei zur Markteinführung verfügbaren Motorversionen: der Macan S als 3.0 Liter Benziner mit 250 kW / 340 PS, der 3.6 Liter Turbo (294 kW / 400 PS) und eine 3.0-Liter-Dieselversion mit 190 kW / 258 PS. Die Wahl fällt auf einen silbernen Macan Turbo.

Satt steht er dort auf 20 Zöllern – und seine 400 PS warten nur darauf von der Leine gelassen zu werden. Die Form ist typisch Porsche. Das offene "Maul", kombiniert mit den seitlichen Lufteinlässen bildet die Basis für die flache Haube, die die Scheinwerfer elegant umschließt. Von der Seite wirkt der Macan dank abfallender Dachlinie sehr niedrig und lässt auch hier den Sportwagen durchblitzen. Das Heck ist ein echter Hingucker. Der Macan hat auch hier die typischen Porsche-Proportionen. Die leicht schräg zulaufende Fahrgastzellle ruht auf breiten Schultern. Dank LED-Technik ist das Bremslicht "nur" eine schlanke horizontale Linie.

Mit an Bord sind das Porsche-Doppelkupplungsgetriebe und die optionale Luftfederung. Beides soll im Verlauf des Tages noch gute Dienste leisten. Die Fahrt führt raus aus der Stadt aufs Land immer Richtung Atlasgebirge. Es fällt sofort auf, dass dieser "kleine" Porsche gute Cruiser-Qualitäten besitzt. Auch auf den teilweise sehr unebenen Straßen Marokkos sitzt man bequem und merkt stets nur gedämpft, dass eine Sanierung des Fahrbahnbelags sicher eine gute Idee wäre.

Für diesen Trip gilt: "Der Weg ist das Ziel". Denn die Landschaft ist unerwartet farbenfroh, und die Straßen führen durch typisch marokkanische Dörfer, fernab der touristischen Metropole Marrakesch. Nach rund 50 Kilometern sind die ersten Bergstraßen erreicht – und genau hier zeigt der Macan sein wahres Gesicht. Die elektrohydraulische Lenkung ist so präzise, dass der Eindruck entsteht, der Macan kennt meinen Weg bereits. Das Fahrwerk macht einen perfekten Job. Es gibt gute Rückmeldung in jedem der drei Fahrmodi (von sehr komfortabel bis extrastraff). Trotz vieler enger Kurven und permanenter Lastwechsel macht sich keinerlei Anstrengung bemerkbar. Ganz im Gegenteil: Mit jeder neuen Kurve steigt die Lust auf mehr.

Souveräner Gleiter

Das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe harmoniert gut mit den 550Nm und 400 PS des 3.6 Liter Sechszylinder-Turbomotors. Stets ist mehr als ausreichend Leistung vorhanden und so gleitet man souverän über die Passstraßen. Auf Wunsch liegt in nur 4,8 Sekunden Tempo 100 an.

Aktiviert man den Fahrmodus "Sport Plus", zeigt der Macan, dass er einer Sportwagenschmiede entstammt. Alles wird straffer, agiler, bissiger. Es wirkt als sei der Wagen nervös; immer wartend auf die nächste Herausforderung. Und davon gibt es auf den Bergstraßen Marokkos reichlich. Trotz Allradantrieb, Torque Vectoring und Differenzialsperre fühlt es sich immer ein wenig so an, als ob man einen Heckmotor fährt. So nutzt man jede Gelegenheit, um herauszufinden, was der kleine Bruder des Cayenne kann.


Porsche Macan

Porsche Macan Bildergalerie

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KOMMENTARE


Daniel Mayer

06.05.2014 - 13:21 Uhr

....Testwagenpreis 100.000€++++ - für einen Q5 - ziemlich Stolz. Desweiteren wird in der Basis eine Kundschaft an Porsche herangeführt - die ein &#34;echter&#34; Porsche Kunde nicht haben möchte. Oder soll es gefallen wenn am Aldi bereits drei Porsche parken. Wo bleibt das Alleinstellungsmerkmal?


K. Wempe

06.05.2014 - 14:44 Uhr

Die Vision ist klar. In Zukunft wird - VW macht das vor - eine Plattform für viele, viele Modelle und Varianten als ausreichend empfunden - anscheinend auch von der Kundschaft. Genauso wie z. B. die Apple Produkte den Kunde etwas vorgaukeln, so steht der zum Porsche mutierte Q5 mit eigenem Motorenangebot als Derivat im Schauraum und tut so als wär hier etwas neu erfunden worden. Badge Engineering - igitt. Daniel Mayer hat recht. Wo bleibt das Alleinstellungsmerkmal, dass ein Premiumauto zu dem macht was es ist?


Mr.T

06.05.2014 - 15:54 Uhr

Herr Wempe, Porsche ist kein Premium :) es ist Massenware! Wie ein BMW, AUDI, MB, VW und eben auch Ope, Ford etc... Aber es ist, wie Sie es schon treffend beschrieben haben, das Apple-Prinzip :) Premium ist für mich etwa anderes. Wir würden ja auch keine FastFood-Kette als Gourmet-Restaurant bezeichnen oder?


Wdsta

07.05.2014 - 06:07 Uhr

Als Porsche Fan fällt es einem mehr und mehr schwer noch zur Marke zu halten. Hier wird ein Diamant von Cartier verramscht wie eine Swatch Uhr. Das alles nur damit Herr Wunterkorn Toyota überholen kann und sein machtgieriger Patriarch aus Österreich zum Weltherrscher wird, Porsche verkommt zu Masse und die Putzfrau von nebenan wird bald mit ihrem 40T€ Roadster vorfahren und neben dem 200T€ 911er parken. Premium geht anders nicht mit einer Plastikbombe Q5 bei der überall Audi Ringe aufgedruckt sind.Äudi ist ein Verschnitt von VW und Porsche auch, alle haben die gleichen billigen Schalter vom Polo


Michel

07.05.2014 - 08:02 Uhr

Nun ja, bei uns um die Ecke wurde die Fürstin schon öfter mit ihrem 911er beim ALDI gesehen. Sie hat dort auch noch Wein gekauft, obwohl sie selbst eigene Weinberge besitzt und Wein ausbaut...


Jochen Klingler

07.05.2014 - 10:22 Uhr

Stellvertretend für das ganze Macan Projekt würde ich diese &#34;Dynamic Plates&#34; (oder wie diese Plastikleisten unten an den Türen heissen)sehen. Optisch Geschmackssache, simple Plastik-Schutzleisten, mit einem Marketing-Denglisch-Begriff aufgeblasen und teuer verkauft. Mit Porsche hat das nichts mehr zu tun.


Dieter M. Hölzel

07.05.2014 - 11:05 Uhr

Ja ja, die Putzfrau die dem 911er Besitzer das Haus sauber hält, freut sich dann auf ihre Weise über ihren Parkplatz daneben. Was für ein Gehabe und Selbstdarstellung wg. einem Auto, wobei die&#34; Putzfrau &#34; abqualifiziert wird, sich zu &#34; erlauben &#34; neben einem200 Tsd. Euro teueren Auto zu parken, genau so kommt das bei mir als Leser an. Entscheidend ist nicht was man sagt, sondern wie es ankommt.


Holger Brockmann

07.05.2014 - 13:09 Uhr

&#34;Feuertaufe bestanden !&#34; Dass ich nicht lache:https://twitter.com/greenofrichmond/status/453920358316670976/photo/1Aber bekanntermaßen wird mit diesem Auto wohl kaum jemand ins Gelände fahren.


Fahrvergnüger

09.05.2014 - 15:23 Uhr

Kleiner Blick in die Geschichtsbücher: Auf welcher Basis bauten doch gleich die ersten Porsche Sportwagen auf? Wurde damals nicht ähnlich (wenn nicht sogar offensichtlicher) ins VW-Regal gegriffen wie heute?Was soll also der Quatsch mit dem Badge-Engineering? Letzteres bezeichnet das ledigliche austauschen von Markenemblemen und anderen Kleinigkeiten an einem Auto, um den Wagen als anderen Fahrzeugtyp zu verkaufen (z.B. Audi 50 & VW Polo 1, Opel Mokka & Chevrolet Trax oder auch die erste Generation von Ford Galaxy & VW Sharan/Seat Alhambra). Davon ist Porsche beim Macan & auch beim Cayenne ohne Zweifel noch weit entfernt.Viel interessanter ist für mich die Frage, was die Porsche Organisation für die Erhaltung des Markenimages tut, wenn die ersten Modelle dieser Fahrzeuge (beim Cayenne ist das ja schon der Fall) ins &#34;Kiesplatzalter&#34; kommen. Ein 911er steht selten beim Fähnchenhändler mit dubiosem Hintergrund - einen Cayenne oder Macan sehe ich da schon eher...


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