Tachomanipulation bei Gebrauchtwagen ist nicht nur in Deutschland (wir berichteten), sondern auch in Österreich ein aktuelles Thema. Nach Informationen der Salzburger Nachrichten wird neben Softwareangeboten im Internet auch in Werkstätten der Alpenrepublik die "Tachojustierung" durchgeführt.
Die Zeitung zitiert den technischen Leiter beim ÖAMTC Salzburg, Peter Schmid, mit den Worten: "Das Manipulieren ist so leicht wie nie zuvor. Ich würde sagen, jedes fünfte Gebrauchtauto weist einen falschen Kilometerstand auf."
Der ÖAMTC weist in diesem Zusammenhang auf die vorherrschende Gesetzeslage hin: "Das reine Justieren ohne konkrete Verkaufsabsicht ist in Österreich erlaubt. Erst wenn dem Verkäufer ein zeitnaher Täuschungs- oder Bereicherungsvorsatz nachgewiesen werden kann, liegt Betrug vor."
Auf den Internetseiten des ÖAMTC warnt der Verband vor den Folgen, die nicht im Bereich der Verschleißteile zum Tragen kommen. Auch bei der Justierung selbst können Fehler in der Fahrzeugelektronik, der Ausfall von ABS und ESP vorkommen.
Bei einer Gesamtmenge von knapp 50.000 Besitzumschreibungen bedeutet dies 10.000 manipulierte Fahrzeuge. Immer häufiger seien auch Taxi- und Lkw-Unternehmer in den Verdacht geraten, ihre Kilometerzahlen nach unten zu korrigieren. (en)