Der VMF - Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementunternehmen geht von einer weiteren leichten Abwärtstendenz im nächsten halben Jahr aus. Pro Fahrzeug würde man heute circa 520 Euro weniger erzielen als noch vor sechs Monaten. "Wenn Hersteller und Händler Schwierigkeiten im Absatz haben, steigen die Eigenzulassungen und werden die Preise gesenkt", erläuterte Michael Velte, Vorstandsvorsitzender des VMF und Geschäftsführer der Deutschen Leasing Fleet.
Basis der Berechnung ist der VMF-Restwertindikator, der regelmäßig rund 10.000 Gebrauchtwagen einer Bewertung unterzieht und damit Aussagen über den Wertverlauf zulässt. Im ersten Halbjahr 2012 kommt dieser Indikator laut VMF auf fast 37,6 Prozent. Vor zwölf Monaten habe dieser Wert noch bei 39,6 Prozent gelegen.
Einer der Gründe für die sinkenden Restwerte ist nach Angaben von Velte die "Rabattschlacht", die derzeit am deutschen Kfz-Markt herrsche. Besonders die "jungen Gebrauchtwagen" schwächten mit hohen Nachlässen das Preisniveau sowohl für Neuwagen als auch für Gebrauchtwagen und Leasingrückläufer. Ein Drittel der 540.000 bis Juli 2012 allein von der Automobilindustrie selbst zugelassenen Vorführ- und Dienstwagen seien für die Marktanteil-Statistik zugelassen worden.
"Auf Dauer diesen Überdruck zu verursachen führt den Markt in eine Katastrophe", kritisierte auch Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe anlässlich der Automechanika in Frankfurt. Auch Finanzmärkte mit schwierigen Wirtschaftsverhältnissen in den wichtigen Exportmärkten wie Spanien, Italien oder Frankreich seien ein Problem, die dortigen schlechten Verkaufszahlen drückten laut VMF ebenfalls die Preise.
Bei einem durchschnittlichen Neuwagenpreis von 26.000 Euro habe ein gebrauchtes Fahrzeug derzeit noch einen Restwert von 9.776 Euro, dagegen wären vor 12 Monaten im Durchschnitt 10.296 Euro erzielt worden. Bei großen Fuhrparks entstehe somit schnell eine sechsstellige Differenz. (am)