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Hauptversammlung: Porsche-Generationswechsel schreitet voran

16.05.2018 09:19 Uhr
Porsche Hauptversammlung 2018
Manfred Döss, Mitglied des Vorstands der Porsche SE, Hans Dieter Pötsch, Vorsitzender des Vorstands der Porsche SE, Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Porsche SE und Philipp von Hagen zu Beginn der Hauptversammlung der Porsche Automobil Holding SE (v. l.)
© Foto: picture alliance / Marijan Murat/dpa

Die Hauptversammlung der Porsche SE ist immer auch ein Familientreffen der mächtigen Porsche/Piëch-Familien. Noch gibt dort die dritte Generation die Linie vor, aber die Ablösung rückt näher - und bekommt gleich Gegenwind.

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Bei der VW-Dachgesellschaft Porsche SE treiben die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch den Generationswechsel voran. Im Aufsichtsrat des Konzerns wird die mittlerweile vierte Generation der Familie künftig mit vier Mitgliedern vertreten und damit deutlich einflussreicher sein. Das hat die Hauptversammlung am Dienstag in Stuttgart beschlossen.

Bisher saß mit Ferdinand Oliver Porsche nur ein Vertreter der vierten Generation in dem Gremium. Nun kommen seine Verwandten Peter Daniell Porsche, Josef Michael Ahorner und Stefan Piëch sowie einige Externe hinzu. Der Aufsichtsrat hat zudem künftig nicht mehr sechs, sondern zehn Sitze. Vorsitzender ist Wolfgang Porsche (75), neben Hans Michel Piëch (76) einer von jetzt noch zwei Vertretern der dritten Familiengeneration. Hans-Peter Porsche (77) legte seinen Posten nieder.

Bei der Hauptversammlung können die Familien ganz allein Beschlüsse fassen, weil nur sie dort ein Stimmrecht haben - die übrigen Aktionäre nicht. Die Porsche SE (PSE) hält gut 52 Prozent der Volkswagen-Anteile, ist damit größter VW-Aktionär und übt einen entsprechend großen Einfluss auf die Wolfsburger aus.

Kritik am Kurs

Die Porsche-SE-Aktionäre kritisierten allerdings wie schon im Vorjahr zum Teil heftig den Kurs des Konzerns. "Wo ist denn die Vision?", fragte Daniel Jenderek von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und verwies auf die übrigen, im Vergleich zu VW immer noch sehr begrenzten Beteiligungen der Porsche SE. Der Konzern verliere sich im Klein-Klein, eine klare Strategie sei nicht erkennbar, kritisierten auch andere Aktionäre.

Viel Kritik gab es auch an mutmaßlichen Verwicklungen der PSE-Spitze in den Diesel-Skandal, der Vergrößerung und Besetzung des Aufsichtsrats und an der Dividende. Stimmberechtigte Stammaktien halten nur die Familien, alle übrigen Aktionäre haben Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Als Ausgleich erhalten sie eine etwas höhere Dividende, der Unterschied sei aber "unangemessen niedrig", sagte etwa Ricardo Wintzer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Für die Stammaktien gibt es in diesem Jahr 1,754 Euro, für die Vorzugsaktien 1,76 Euro. Zudem warfen etliche Redner die Frage auf, wofür die PSE zehn Aufsichtsräte brauche - die zudem ausschließlich die Stammaktionäre und damit nur die eine Hälfte des Kapitals repräsentieren.

In das laufende Jahr ist die Porsche SE - parallel zur Entwicklung bei Volkswagen - mit etwas weniger Gewinn gestartet. Das Konzernergebnis nach Steuern lag im ersten Quartal bei 951 Millionen Euro und damit um 35 Millionen Euro unter dem Wert des ersten Quartals 2017, wie der Konzern bei der Versammlung mitteilte. Auch VW hatte im ersten Quartal unter dem Strich etwas weniger verbuchen können als im Jahr zuvor. (dpa)

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