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Insolvenz: Autohaus Eitel ist Geschichte

13.08.2015 16:11 Uhr
Insolvenz: Autohaus Eitel ist Geschichte
Schluss, aus, vorbei: Die Eitel-Gruppe hat den Betrieb an den meisten Standorten eingestellt. Einige Filialen gingen an neuen Besitzer über.
© Foto: Autohaus Eitel/AHO-Montage

Die Hoffnungen, die Mehrmarkengruppe als Ganzes weiterzuführen, haben sich in den vergangenen Monaten zerschlagen. Nun wird sie abgewickelt. Immerhin für vier Standorte gibt es neue Investoren.

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Die insolvente Eitel-Gruppe ist am Ende. Der Geschäftsbetrieb an den meisten Standorten wurde bereits Ende Juni eingestellt. Nur noch ein kleines Team führe derzeit Abwicklungs- und Verwertungstätigkeiten durch, erklärte Insolvenzverwalter Matthias Hofmann auf Anfrage von AUTOHAUS. Eitel mit der Hauptmarke Toyota und zwölf Standorten in Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen hatte im Januar Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt (wir berichteten).

Zunächst wollte Geschäftsführer Michael Eitel Junior mit Hilfe von Sanierungsexperten die Autohausgruppe als Ganzes erhalten bzw. verkaufen. Dieser Plan ging aber nicht auf. Als Hauptgrund für das Scheitern gilt die weite regionale Streuung der Betriebe, die es letztlich unmöglich gemacht hat, einen Käufer für das Gesamtunternehmen zu finden. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen, die Eigenverwaltung Ende Juni aufzuheben.

Hofmann, der das Verfahren bereits als Sachverwalter begleitet hatte, betonte gegenüber diesem Dienst, dass der eingeleitete Verkaufsprozess von Anfang an offen ausgestaltet gewesen sei. Das heißt: Es wurde nicht nur nach einem Investor für die gesamte Gruppe gesucht, sondern es kam auch die Übernahme einzelner Standorte infrage. Stand Mitte August gibt es für die Filialen in Neu-Ulm (Settele Kfz GmbH), Weiden (Motor Gruppe Sticht), Jena (Hillebrand & Co) und Weimar (Autocenter Kornmaul) Nachfolgelösungen. "Für den Standort Erfurt laufen derzeit noch Gespräche mit Interessenten, die auch dort eine Wiedereröffnung eines Autohauses denkbar machen", erklärte der Rechtsanwalt.

Zurückhaltende Hersteller 

Eine große Rolle hat auch die Kündigung des Händlernetzes durch Toyota gespielt. Hofmann: "Letztlich war die Entwicklung der einzelnen Standorte der Autohaus Eitel GmbH nicht abschließend geklärt. Diese Unsicherheit mag den Verkaufsprozess sicher beeinträchtigt haben." Grundsätzlich hätten sich die beteiligten Hersteller im Rahmen des Verfahrens zurückgehalten und es "weder positiv, noch negativ" beeinflusst. Neben Toyota gehörten auch Citroën, Honda und Hyundai zum Eitel-Portfolio.

Das Autohaus mit Hauptsitz in Freihung-Thansüß wurde 1980 gegründet. Zuletzt waren über 200 Mitarbeiter für die Mehrmarkengruppe beschäftigt, ein Teil davon wurde von den neuen Besitzern übernommen. 2013 erzielte Eitel einen Umsatz von rund 62 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen wegen des zunehmenden Wettbewerbsdrucks mit rückläufigen Gewinnen zu kämpfen. Gleichzeitig wurden die erzielten Gewinne "in nicht ausreichendem Maße" reinvestiert. (rp)

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KOMMENTARE


Frank Fehling

14.08.2015 - 17:26 Uhr

Leider habe ich heute wieder eine schlechte Nachricht erhalten.Das Nächste Autohaus mit einem Toyotavertrag in Nordrhein-Westfalen hat Insovenz anmelden müssen. Ob der Geschäftsbetrieb unter der jetzigen Führung mit Hilfe eines Insolvenzverwalter aufrecht erhalten bleibt, ist noch ungewiss.Toyota will in Deutschland sich von 100 Toyotabetrieben trennen.Auch die Marke Toyota leidet derzeit unter Absatzschwierigkeiten, genauso wie Honda (sehr extrem), Nissan, Mitsubishi, Subaru, Suzuki.Die Koreaner Hyundai und in KIA scheinen im Auftrieb zu sein.Mittlerweile wird der Automarkt überwiegend von Gewerbetreibenden beherrscht und das Geschäft mit den Endkunden wird immer geringer.Mal darüber nach denken.


Peter Lemser

19.03.2016 - 21:25 Uhr

Als treuer TOYOTA - Kunde (seit 1990) bin ich schmerzlich von der Insolvenzdes Autohauses Eitel betroffen. Noch wenige Tage vor der Insolvenz kaufteich in dem Autohaus in Erfurt ein neues Fahrzeug und ging mit zugesagtenFolgeleistungen in Vorkasse und mit einem höheren Geldbetrag in die Insolvnzmasse .Seit fast einem Jahr gibt es in Erfurt keine Vertragswerkstatt mehr und die Toyota- Kunden müssen zu den Garantie Durchsichten lange Wege zurücklegen.In Erfurt und der näheren Umgebung gibt es seit fast einem Jahr keinen Toyota Händler mehr!Kann sich das Toyota leisten auf viele treue Kunden zu verzichten?So kann man sicherlich seine Verkaufszahlen nicht erhöhen oder halten?Aus meiner Sicht ist das keine Kundenfreundlichkeit von Toyota Deutschland.


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