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Karambolage-Atlas: Mehr als jeder neunte Deutsche hat pro Jahr einen Kfz-Schaden

12.01.2019 18:29 Uhr
Karambolage-Atlas: Mehr als jeder neunte Deutsche hat pro Jahr einen Kfz-Schaden
Lediglich bei 3,9 Prozent aller Unfälle wird ein Mensch verletzt: "Das ist die wichtigste Erkenntnis unseres Karambolage-Atlas, denn Personenschäden im Straßenverkehr sind oft dramatisch", sagt Roland Stoffels, GF-Vorsitzender der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Weniger Verletzte, dafür aber nach wie vor viele Blechschäden. Berlin auch deutsche Bundesland-Crashhochburg, besonders viele Schäden bei Premiumfahrzeugen und kaum Unterschiede bei der Schadenhäufigkeit zwischen Männern und Frauen: So lauten einige wichtige Erkenntnisse des "Karambolage-Atlas" der Generali in Deutschland.

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Gemessen an der Einwohnerzahl besitzt mehr als jeder zweite Deutsche einen Pkw. Ebenso wie die Anzahl der Fahrzeuge nimmt auch die Menge der Blechschäden jedes Jahr zu, die Zahl der Personenschäden hat zuletzt erfreulicherweise aber abgenommen. Dies spiegelt auch der Karambolage-Atlas der Generali in Deutschland wider, in dem Daten aus 2017 und 2015 ausgewertet wurden.

Personenschäden selten, dafür aber extrem teuer

"Die wichtigste Erkenntnis unserer Untersuchung: Dank verbesserter Technik und vieler Sicherheitssysteme werden nur bei weniger als 4 Prozent aller Schäden Menschen verletzt. Dies ist ein großer Erfolg, denn Personenschäden im Straßenverkehr sind oft dramatisch", sagt Roland Stoffels, Vorsitzender der Geschäftsführung der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH (GDSM). Obwohl nur bei 3,9 Prozent aller Unfälle ein Mensch verletzt wird, sind diese Situationen für knapp ein Drittel aller Kosten verantwortlich: 2017 wurden rund 300 Mrd. Euro für die Versorgung von Unfallopfern im Straßenverkehr gezahlt. Auch das ist eine klare Erkenntnis des Karambolage-Atlas 2018, für den die Generali Deutschland über 700.000 Schadenfälle analysiert hat.

Trotz FAS viel Blech & Lack kaputt

Stoffels sieht jedoch nicht nur Positives: "Unser Karambolage-Atlas zeigt auch, dass es trotz zahlloser technischer Helferlein im Auto erstaunlich oft auf deutschen Straßen kracht und knirscht." 2017 hatte mehr als jeder neunte Fahrzeughalter einen Kfz-Schaden, die Kosten lagen durchschnittlich bei 2.300 Euro pro Schaden.

Bei Mercedes- und BMW-Fahrern schepperts besonders oft

Fahrern der Premium-Marken wird oft vorgeworfen, besonders unvorsichtig zu fahren. Der Karambolage-Atlas bestätigt nun dieses vermeintliche Klischee: "Autos keiner anderen Marke verursachen mehr Haftpflicht-Schäden als die Edel-Hersteller aus Stuttgart (Mercedes-Benz: 5,4 Haftpflicht-Schäden pro Jahr je 100 Versicherte) und München (BMW: 5,2 Haftpflicht-Schäden)", heißt es in der Auswertung wörtlich. Scheinbar vorsichtiger sind dagegen offenbar Fahrer von Fiat und Skoda unterwegs, deren Haftpflicht-Schadenhäufigkeit nur bei 4,6 Prozent liege. Untersucht wurden die zehn häufigsten, also absatzstärksten Automarken Deutschlands.

Ab 250 PS hat jeder Fünfte einen Crash

Die durchschnittliche PS-Zahl neu zugelassener Wagen steigt seit Jahren und liegt laut Kraftfahrtbundesamt bei mehr als 150 Pferdestärken. Tendenziell gehe mehr Leistung auch mit einer höheren Schadenhäufigkeit einher. Und auch diese Einschätzung bestätigt der Karambolage-Atlas nachhaltig: Schwach motorisierte Autos mit maximal 75 PS kommen lediglich auf eine Schadenhäufigkeit von 6 Prozent. Dagegen liegen Fahrzeuge mit 250 bis 300 Pferdestärken bei 19,9 Prozent Crashanteil. Durchschnittlich hat also rund jedes fünfte dieser Autos einen Schaden pro Jahr.

Mehr Menschen, mehr Autos, mehr Unfälle

Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen auf engem Raum leben, desto höher liegt die Schadenhäufigkeit. Durchschnittlich liegt sie in Deutschland bei 11,7 Prozent. Klar darüber befindet sich das Bundesland Berlin mit einem Wert von 15,5 Prozent, dicht gefolgt von den Stadtstaaten Hamburg (15,4 Prozent) und Bremen (13,5 Prozent). Weniger Sorgen um Unfälle müssen sich hingegen die Einwohner von norddeutschen Flächenländern machen. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg liegt die Schadenhäufigkeit mit 10,8 Prozent deutlich darunter.

Frauen-Vorurteile widerlegt

Geht es um Unfälle, wird schnell darüber diskutiert, ob nun Männer oder Frauen besser Auto fahren. Der Karambolage-Atlas zeigt: Die Schadenhäufigkeit der Geschlechter unterscheidet sich nur geringfügig (männliche Versicherungsnehmer 11,4 Prozent; weibliche Versicherungsnehmer 12,5 Prozent).

Sommermonate gefährlicher als der Winter

Wegen glatter Straßen und Schneetreibens gilt im Winter besondere Vorsicht im Straßenverkehr. Überraschend: Die meisten Schäden geschehen jedoch nicht im Winter, sondern finden in den Sommermonaten von Mai bis August statt. "Für die Verteilung der Schadenfälle mag es vielschichtige Gründe geben. Wir gehen davon aus, dass die meisten Fahrer in den kalten und dunklen Monaten eher vorsichtig unterwegs sind. In den wärmeren Monaten scheint es auf Deutschlands Straßen – möglicherweise bedingt durch die Ferien und die Motorradsaison – hektischer zuzugehen", erklärt GDSM-Chef Stoffels.

"Sonntagsfahrer" vergleichsweise "unfallarm"

Mit den Ergebnissen des Karambolage-Atlas kann also auch mit dem Vorurteil der Sonntagsfahrer aufgeräumt werden: Unter der Woche ist das Schadenrisiko am Donnerstag mit 16,7 Prozent sowie am Freitag mit 16,6 Prozent am höchsten – vermutlich, weil die meisten Autofahrer am Ende der Arbeitswoche schnell nach Hause möchten. Am Sonntag hingegen verringert sich die Anzahl der Schadenfälle und liegt bei lediglich 8,3 Prozent.

Auswertungsdetails zu allen deutschen Städten und Landkreisen zeigt eine interaktive Karte auf www.generali.de/karambolage-atlas. Detaillierte Ergebnistabellen finden sich zudem unter www.generali.de/karambolage-atlas.   (wkp)

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