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Leasing und Finanzierung: Absatzmotor auf Höchsttouren

06.05.2017 13:23 Uhr
Leasing und Finanzierung: Absatzmotor auf Höchsttouren
BDA-Geschäftsführer Dr. Peter Renkel (l.) sieht im deutschen Fahrzeug-Absatzmarkt einen klaren Trend zum "Nutzen statt Besitzen", der sich auch in anderen Mobilitätssegmenten wie etwa beim Car-Sharing fortsetze. Sprecher Anthony Bandmann (r.) hat vor allem bei Kfz-Versicherungen, Garantie- und Reparaturversicherungen sowie Wartungsservices noch weitere, sehr deutliche Wachstumschancen für die Autobanken ausgemacht.
© Foto: BDA

Das Geschäft läuft so gut wie nie zuvor. Die „Banken der Automobilwirtschaft“ (BDA) fuhren 2016 neue historische Bestwerte ein.

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Neufahrzeuge im Rekordwert von insgesamt 41,49 Milliarden Euro wurden im Vorjahr auf die Straße gebracht, das Gesamtvolumen aller betreuten Leasing- und Finanzierungsverträge in den Büchern der Herstellerbanken wuchs um satte elf Prozent. Zum Jahresende bedeutete das ebenfalls einen historischen Höchststand von 112,9 Mrd. Euro.

Das Gesamtvolumen aller betreuten Leasing- und Finanzierungsverträge in den Büchern der Herstellerbanken wuchs um elf Prozent und lag zum Jahresende beim historischen Höchststand von 112,9 Mrd. Euro. Dies gaben BDA-Sprecher Anthony Bandmann und -Geschäftsführer Dr. Peter Renkel vor kurzem im Rahmen der Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main bekannt. Die BDA-Institute "haben damit auch ihre Rolle als wichtiger Absatzmotor für die deutsche Automobilwirtschaft erneut unterstrichen", wurde während der Veranstaltung festgehalten.

Leasing bei Privatkunden weiter steigend

Nachdem der deutsche Neuwagenmarkt in den letzten Jahren mit einer eher schwächeren Privatkunden-Nachfrage zu kämpfen hatte, ist der Anteil privater Neuzulassungen 2016 erstmals wieder gestiegen. Mit privaten Finanzierungs- und Leasingverträgen im Wert von rund 16,3 Milliarden Euro konnten die Herstellerbanken diese Entwicklung maßgeblich unterstützen. Das private Finanzierungsgeschäft wuchs um vier Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, das Privatleasing stieg indes um zwölf Prozent auf 8,1 Milliarden Euro weiter an. Dieser starke Zuwachs unterstreiche den anhaltenden Kundentrend zum ‚Nutzen statt Besitzen’, verdeutlichte Renkel die Entwicklung. Auch in anderen Bereichen der täglichen Mobilität, etwa beim Car-Sharing, setze sich dieser Verbrauchertrend fort.

Gewerbekunden wichtiger Eckpfeiler

Ein wesentlicher Wachstumstreiber sei 2016 auch das gewerbliche Segment gewesen. Mit Neuverträgen in Höhe von 25,2 Milliarden Euro haben die Banken der Automobilhersteller hier ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Jahr davor erzielt. Dabei entfallen 21,3 Milliarden Euro auf das traditionell stärkere gewerbliche Leasing und rund 3,9 Milliarden Euro auf das gewerbliche Finanzierungsgeschäft. „Mit einer guten Angebotspolitik konnten die Herstellerbanken die steigende Nachfrage weiter fördern“, so Renkel. „Dieses Wachstum verdeutlicht, dass unsere Produkte und Dienstleistungsangebote die hohen Ansprüche gewerblicher Kunden und Unternehmen bestens treffen – sowohl im Flottensegment als auch bei kleineren Betrieben.“

GW stark im Fokus

Die starke Marktposition in ihrem Kerngeschäft haben die Banken der Hersteller im vergangenen Jahr erneut genutzt, um weiter in strategische Geschäftsfelder hineinzuwachsen. Hierzu gehört u.a. das Business mit jungen und hochwertigen Gebrauchten. Ein zuletzt zweistelliges Wachstum führte hier zu einer Umsatzausweitung auf 10,23 Mrd. Euro. „Dieser Erfolg im GW-Segment ist umso beachtlicher, wenn man die harte Wettbewerbssituation und die große Anzahl branchenfremder Marktteilnehmer in diesem Bereich berücksichtigt“, erläuterte BDA-Sprecher Anthony Bandmann. „Wir sehen hier auch künftig großes Wachstumspotenzial, das wir gemeinsam mit unseren Partnern im Markenhandel nutzen wollen.“

Weitere Mobilitätsdienstleistungen

Ein anhaltendes Wachstumssegment der Autobanken sind außerdem
Mobilitätsdienstleistungen, die über Finanzierung und Leasing hinausgehen. Die Banken der Autohersteller verstehen darunter beispielsweise Kfz-Versicherungen, Garantie- und Reparaturversicherungen, Wartungsservices und vieles mehr. Mit insgesamt 2,56 Millionen zusätzlichen Dienstleistungsverträgen konnte in diesem Segment eine erneute Steigerung um drei Prozent erzielt werden. „Auch mit Blick in die Zukunft sehen wir in diesem Bereich noch sehr viel Potenzial“, so Anthony Bandmann. „Zum einen durch die Ausweitung des Angebotsspektrums durch neue, zukunftsweisende
Dienstleistungen, und zum anderen durch die Erschließung neuer
Kundengruppen mit maßgeschneiderten Dienstleistungslösungen auch
jenseits von Leasing und Finanzierung.“

Chancen der Digitalisierung

Die enge Verknüpfung von Online- und Offlineangeboten sowie die
Etablierung von nahtlosen digitalen Vertriebsprozessen gelten als wichtige Faktoren für das weitere Wachstum der Herstellerbanken. Die BDA-Mitgliedsinstitute konnten hier 2016 nach eigenen Angaben „wesentliche Schritte“ rund um das Kernthema Digitalisierung einleiten und erste Projekte im Markt etablieren. Laut Bandmann reichen diese von der vollständigen Online-Strecke zum digitalen Vertragsabschluss über Vorab-Kreditzusagen oder der Nutzung neuer Online-Marktplätze bis hin zum Angebot einzelner hinzubuchbarer Dienstleistungen online. „Alle entsprechenden Angebote und ergänzenden Online-Vertriebsaktivitäten haben dabei gemeinsam, dass sie im engen Schulterschluss mit den Herstellern und insbesondere dem Handel umgesetzt werden“, fügte er hinzu. Auch für den weiteren Jahresverlauf 2017 sei mit digitalen Neuerungen und Projekteinführungen zu rechnen.

Ausblick 2017

Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich der Verband der Herstellerbanken insgesamt optimistisch und sieht gute Rahmenbedingungen für den deutschen Automobilmarkt. „Für den deutschen Pkw-Markt rechnen wir mit Neuzulassungszahlen, die ungefähr auf dem Vorjahresniveau liegen“, resümierte Geschäftsführer Renkel. Und Anthony Bandmann ergänzte: „Nach einem guten Jahresstart für die Herstellerbanken gehen wir zudem davon aus, dass unsere Mitglieder 2017 erneut überproportional zum Gesamtmarkt wachsen werden. Hierfür werden wir die vorhandenen Wachstumspotenziale offline und auch online konsequent nutzen."   (wkp)

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