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Markenausblick Volkswagen: Wolfsburger Wende

31.10.2016 14:07 Uhr
VW Elektromobilität
VW setzt konsequent auf Elektromobilität.
© Foto: VW

Auch wenn sich bei Volkswagen momentan viel um die Elektromobilität dreht, das Geld dafür verdienen müssen die konventionellen Autos. In der Pipeline sind weitere SUV und ein neues Flaggschiff.

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Von Michael Specht/SP-X

Mit großer medialer Aufmerksamkeit hat Volkswagen seine künftige Elektromobilitätsstrategie präsentiert. Null-Emissionsautos in fast allen relevanten Klassen, so das Ziel. Katalysator dieses Wandels, da sind sich viele Branchenkenner sicher, war die Diesel-Affäre des Konzerns. Die ersten E-Autos der neuen Generation, basierend auf einer eigens entwickelten Architektur (MEB = Modularer Elektrifizierungs-Baukasten), sollen ab 2019 von den Bändern rollen. Einen Ausblick gab VW Anfang Oktober auf dem Pariser Salon mit dem I.D.

Das Geld verdienen dafür müssen allerdings die konventionellen Modelle. Glücklicherweise ist deren Entwicklung weitestgehend abgeschlossen und bezahlt. Fast alle künftigen Fahrzeuge stehen auf dem Modularen Querbaukasten MQB, der sich bereits, bedingt auch durch die Tochter-Marken Skoda und Seat, millionenfach bewährt hat.

In seiner maximalen Ausprägung kommt der MQB noch in diesem Herbst im Atlas zum Einsatz. So nennt VW sein speziell auf die Bedürfnisse der Amerikaner zugeschnittenes Midsize-SUV. Der Atlas wird in Chattanooga/Tennessee gefertigt. Seine Länge dürfte fünf Meter übersteigen, der Radstand bei üppigen drei Metern liegen, was das Model zu einem echten Siebensitzer macht. Als Topmotorisierung dient ein Sechszylinder. Für China plant VW ein höherwertiges Derivat mit deutlich luxuriöserer Ausstattung. Die Markteinführung in den USA ist für kommendes Frühjahr geplant. Ein Export nach Deutschland steht (noch) nicht zur Diskussion.

Nachfolger des CC im Sommer 2017

Auf nahezu ähnliche Dimensionen kommt das neue Flaggschiff der Wolfsburger, der Nachfolger des CC. Die 4,90-Meter-Limousine im Fastback-Design, in der Silhouette einem Audi A7 oder A5 Sportback nicht unähnlich, wird im Sommer 2017 zum Händler rollen, wenige Monate nach der Weltpremiere auf dem Genfer Salon. Als Studie stand der künftige CC dort bereits vor zwei Jahren als "Sport Coupé Concept". Für die Serienversion, gebaut im Werk Emden, hat VW angeblich einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben "A" und der Endung "on" parat. Mehr wollte man noch nicht verraten.

Das Sportcoupé, viertürig und mit großer Heckklappe, trägt als erstes VW-Modell das neue Markengesicht. Die Basismotorisierung bildet der Turbobenziner TSI mit 1,5 Liter Hubraum und 150 PS. Darüber rangieren Zweiliterversionen mit bis zu 280 PS. Die Dieselmotoren haben eine Spreizung von 150 bis 240 PS. Diskutiert wird derzeit der Einsatz eines VR6-TSI als Maximalmotorisierung. Alternativ wäre auch eine R-Hybrid-Variante auf Vierzylinderbasis denkbar. Beide Antriebe sowie der Topdiesel fahren serienmäßig mit 4Motion-Allradantrieb.

Man könnte meinen, dass VW seinem neuen Flaggschiff selbstverständlich auch das fortschrittlichste Cockpit spendieren würde. Doch diese Ehre ist dem neuen Touareg vorbehalten. In ihm soll es erstmals einen gebogenen OLED-Bildschirm geben. Kombiinstrument und Mitteldisplay bilden hier optisch eine durchgehende Fläche. Aus produktionstechnischen Gründen ist diese nur durch eine hauchdünne Naht getrennt.

Touareg speckt ab

Wie schon der Audi Q7 verliert auch der Touareg massiv an Gewicht und fährt deutlich effizienter. Beide Modelle basieren auf dem MLB evo. Eine siebensitzige Version wird es vom Touareg allerdings nicht geben. Die Plug-in-Variante (GTE) ist gesetzt. Zeigen will VW den Touareg erstmals auf der IAA in Frankfurt im nächsten September. Die Markteinführung ist Anfang 2018. Noch bis November 2017 will man die jetzige Version bauen.

Zwei Segmente tiefer fährt ab 2017 der Golf-SUV. Dessen Premiere wird ebenfalls im März in Genf sein. Eine Variante mit verlängertem Radstand soll im April in Shanghai vorgestellt werden und ist vorwiegend für China gedacht. Gestrichen ist eine Coupé-Version. Analog zu Tiguan und Touareg wird auch der Golf-SUV einen T-Namen erhalten (schon die Studie hieß T-Roc).

Ein extrem wichtiges Auto für Volkswagen wird im nächsten Jahr der Polo. Die 6. Generation steht erstmals auf der MQB-Plattform, wird damit leichter, bietet innen mehr Platz und fährt sparsamer. Den Dreitürer-Polo streicht VW, was für den Vertrieb eine echte Herausforderung werden dürfte. Denn man schickt in seinem sehr preissensiblen Segment einen ausschließlich fünftürigen Kleinwagen an den Start, muss diesen aber zum Preis eines Dreitürers anbieten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Für die beiden hinteren Türen zahlt der Kunde momentan 800 Euro Aufpreis. Das gleiche Schicksal dürfte auch den nächsten Seat Ibiza und Skoda Fabia ereilen. Wegfallen könnte ebenso der Dieselmotor. Grund: die zu hohen Kosten bei der Abgasreinigung. Stattdessen plant man in Wolfsburg einen günstigeren TSI mit Riemenstarter-Generator, mit dem der Polo zum modernen Mild-Hybrid wird. Rund 15 kW Leistung reichen, um elektrisch zu boosten und einige Kilometer langsam elektrisch zu fahren.

Die gleiche Technik soll auch im Polo SUV zum Einsatz kommen, der für 2018 auf dem Plan steht und vor allem gegen den Opel Mokka antreten soll. Und das aus gutem Grund: Opel hat sein City-SUV bereits mehr als 600.000 Mal verkauft.

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