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"Meilenstein": Marchionne übergibt FCA schuldenfrei

01.06.2018 16:40 Uhr
Sergio Marchionne hat Fiat Chrysler auf Vordermann gebracht (Archivbild).

Vor seinem geplanten Rücktritt zieht der Fiat-Chef noch einmal Bilanz und stellt sein Vermächtnis vor. Bei der Sanierung des lange Zeit kriselnden Konzerns hat der Italo-Kanadier seine Ziele erreicht. Nun rückt die Zukunftsstrategie in den Fokus.

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Der scheidende Chef des italienisch-amerikanischen Autoriesen Fiat Chrysler hat sein letztes großes Ziel bei der Sanierung des Konzerns erreicht. Ende Juni werde das Unternehmen schuldenfrei sein, verkündete Sergio Marchionne am Freitag in Balocco nahe Turin. Fiat betreibt dort sein Testgelände. "Es ist ein wichtiger Meilenstein im Heilungsprozess der strukturellen Schwächen, die uns über zu viele Jahre belastet haben", sagte der 65-jährige Spitzenmanager vor Investoren. Zudem skizzierte er die Zukunftsstrategie des Konzerns. 2019 will Marchionne abtreten.

Zur Feier des Tages trug der Italo-Kanadier – Markenzeichen dunkler Pullover – kaum sichtbar eine Krawatte. Das hatte er einst versprochen, falls der Schuldenabbau gelingen sollte. Marchionne war 2004 in der Zeit der höchsten Krise an die Fiat-Spitze gerückt, später übernahm er den ebenfalls heftig angeschlagenen US-Rivalen Chrysler. Eine wirtschaftliche Kehrtwende galt als Herkulesaufgabe. "Aus dem Schatten der Verschuldung zu treten", werde die Wahrnehmung des Konzerns nun fundamental verändern, versprach der Fiat-Chef.

Marchionne stellte zudem einen neuen Fünfjahresplan vor, der vor allem auf die Marken Jeep, Alfa Romeo, Maserati und RAM setzt. Insbesondere der Geländewagenbauer Jeep, der als Ertragsperle gilt, soll kräftig wachsen. Die Bedeutung der italienischen Kernmarke Fiat dürfte hingegen weiter abnehmen.

Zukunftsthemen besetzen

Darüber hinaus will Fiat Chrysler künftig verstärkt auf Elektroautos und autonomes Fahren setzen – hier sehen Analysten noch viel Luft nach oben. Der Konzern bestätigte auch Pläne, das bisher an die Großbank Santander ausgelagerte Geschäft mit Autofinanzierungen in den USA unter das eigene Dach zu holen.

An der Börse kam Marchionnes Auftritt zunächst gut an: Die Aktie kletterte zeitweise um knapp vier Prozent. Später kippte die Stimmung allerdings - zuletzt stand der Kurs deutlich im Minus. Nach dem guten Lauf würden Anleger Gewinne mitnehmen, hieß es aus dem Handel. Seit der Fusion von Fiat und Chrysler im Herbst 2014 ist die Aktie um fast 350 Prozent gestiegen – so stark wie keine andere aus der Branche.

Auch die jüngsten Absatzzahlen für den US-Markt fielen gut aus. Hier gab es im Mai dank hoher Nachfrage nach Jeep- und RAM-Modellen ein Verkaufsplus von elf Prozent im Jahresvergleich. (dpa)

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KOMMENTARE


Uwe Schneider

02.06.2018 - 18:15 Uhr

Sergio Marchionne ist ein Top- Manager, zu dem man aufschauen muß. Daß er mal Krawatte trägt freut mich. Diese Sanierungsleistung ist beispielhaft. Niemand hat es zuvor zu recht geglaubt. Nur bei Fiat ist das Image noch so im Keller, daß in Italien die Meisten andere und ausländische Marken fahren (pers. Beobachtung in 2016 und 2018) und in Deutschland ist das Image trotz viel besserer Autos auch nicht besonders.


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