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Nach tödlichem Crash: Tesla legt sich mit US-Behörde an

13.04.2018 09:51 Uhr
Nach tödlichem Crash: Tesla legt sich mit US-Behörde an
Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind: Elon Musk und der Model 3
© Foto: picture alliance / Andrej Sokolow/dpa

Der E-Auto-Pionier Tesla hat sich bei der Aufklärung eines tödlichen Unfalls, bei dem der Fahrassistent eingeschaltet war, offenbar mit den Ermittlern überworfen. Außerdem scheint beim Model 3 ein Ende der Probleme nicht in Sicht.

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Der Elektroautobauer Tesla liegt im Clinch mit einflussreichen Unfallermittlern wegen der Aufklärung des jüngsten tödlichen Crashs mit eingeschaltetem "Autopilot"-Assistenzsystem. Das National Transportation Safety Board (NTSB), das auch die Aufklärung von Flugzeugunglücken führt, schloss Tesla am Donnerstag in einem ungewöhnlichen Schritt von der Mitwirkung an der Untersuchung aus. Zuvor hatte die Firma die Vereinbarung zur Kooperation bereits ihrerseits aufgekündigt. Später heizte Tesla die Lage weiter an und kündigte sogar eine Beschwerde über die Behörde beim US-Kongress an.

Im Zentrum des Streits steht der Vorwurf, Tesla habe sich nicht daran gehalten, während der Ermittlungen keine Informationen zum Unfall zu veröffentlichen. Das Unternehmen hatte nach dem Unfall dem dabei ums Leben gekommenen Fahrer die Schuld gegeben und dies mit Daten aus dem Fahrzeug gestützt. Nachdem die Familie des Fahrers von früheren Problemen mit dem Autopilot-System an der Unfallstelle sprach, bekräftigte die Firma ihre Sicht der Dinge. Tesla habe ohne Erlaubnis Informationen an die Öffentlichkeit gegeben, teilte das NTSB mit. So etwas führe häufig zu "Spekulationen und falschen Annahmen".

Die übliche Vereinbarung zwischen dem NTSB und Herstellern sieht einen Austausch von Informationen vor – die Firmen dürfen sich aber auch nur mit Erlaubnis der Ermittler zu dem Unfall äußern. Das Abkommen sei "inakzeptabel", da es für mehr als ein Jahr untersage, Informationen zum Fahrassistenten "Autopilot" zu veröffentlichen, erklärte Tesla. Doch damit nicht genug: Später legte die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk nach und griff die Behörde scharf an. Das NTSB kümmere sich mehr um Schlagzeilen als um Sicherheitsfragen, hieß es. Die Behörde habe selbst wiederholt unvollständige Informationen an die Medien durchgestochen und damit ihre eigenen Regeln verletzt. "Wir werden eine offizielle Beschwerde beim Kongress einreichen."

Bei dem tödlichen Unfall war am 23. März ein Tesla Model X auf einer Autobahn im kalifornischen Silicon Valley gegen einen Beton-Poller gefahren. Mit dem "Autopilot"-System hatte es bereits zuvor Unfälle gegeben. Laut Tesla ist die Erklärung für den tödlichen Zwischenfall ein Versagen des Fahrers. Dieser habe mehrere visuelle und eine akustische Warnungen bekommen – und etwa fünf Sekunden Zeit und 150 Meter Entfernung bis zum Aufprall gehabt. Seine Hände seien vor der Kollision sechs Sekunden lang nicht auf dem Lenkrad gewesen.

Stornierungen beim Model 3

Unterdessen dauern die Schwierigkeiten bei Teslas Hoffnungsträger Model 3 an. Die bislang massiv hinter den eigenen Zielen zurückgebliebenen Fertigungszahlen dürften für Kunden, die auf ihr Auto warten, zu einer "Zeitverschiebung" von sechs bis neun Monaten führen, sagte Musk dem Sender CBS. Davon seien drei Monate aber schon vergangen und man mache Fortschritte. "Sie werden Ihr Auto definitiv bekommen", versprach der Tesla-Chef. Musk räumte ein, dass einige der Hunderttausenden Vorbestellungen inzwischen storniert wurden.

Die Erwartungen an Teslas ersten Mittelklassewagen für den Massenmarkt sind enorm hoch. Das ab 35.000 Dollar erhältliche Auto soll die Firma und damit auch die E-Mobilität von der Nische in den Mainstream bringen. Doch beim Anlauf der Serienfertigung hakt es bislang gewaltig, Musks ehrgeizige Ziele mussten schon mehrfach nach hinten verschoben werden. (dpa)

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KOMMENTARE


AENGEL

13.04.2018 - 08:13 Uhr

...trottlige Amis, Alle zusammen!


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