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Personalie: Kolja Rebstock wird EMEA-Chef von Harley-Davidson

04.01.2021 15:37 Uhr
Personalie: Kolja Rebstock wird EMEA-Chef von Harley-Davidson
Kolja Rebstock
© Foto: MMD Automobile

Nach seinem Abgang als Mitsubishi-Geschäftsführer ist der 53-Jährige ab sofort für die Vertriebsregion Europa, Naher Osten und Afrika des US-Motorradherstellers zuständig.

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Automanager Kolja Rebstock wechselt in den Motorrad-Bereich. Der bisherige Deutschland-Geschäftsführer von Mitsubishi leitet seit 4. Januar 2021 das Geschäft von Harley-Davidson in Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), wie die "Südwest Presse" am Wochenende unter Berufung auf den 53-Jährigen vermeldete.

Mit Rebstock übernimmt bei der Motorrad-Ikone Harley-Davidson ein weiterer Deutscher einen wichtigen Posten. Bereits seit dem vergangenen Jahr fungiert Jochen Zeitz als Präsident und CEO des US-Herstellers. Der langjährige Puma-Chef ist auch Verwaltungsratsvorsitzender der übergeordneten Harley-Motor-Company.

Rebstock hatte den Mitsubishi-Importeur MMD Automobile GmbH mit Sitz in Friedberg zum Jahresende auf eigenen Wunsch verlassen (wir berichteten). Er stand seit April 2017 an der Spitze des Unternehmens. In seiner Amtszeit nahm die Marke Mitsubishi auf dem deutschen Markt eine starke Entwicklung. Davor war Rebstock 23 Jahre für den Daimler-Konzern in den Bereichen Entwicklung, After-Sales und Vertrieb tätig.

Harley-Davidson steckt in einer schwierigen Situation – nicht nur wegen der Corona-Pandemie. Im US-Heimatmarkt ging der Motorradabsatz zuletzt um zehn Prozent zurück. Auch international läuft es vielerorts schlecht. Deshalb kündigte das traditionsreiche Unternehmen bereits im Herbst an, sich aus 39 Auslandsmärkten zurückzuziehen. Das Geschäft solle sich künftig auf Nordamerika, Europa und Teile Asiens konzentrieren.

Immerhin: Im dritten Quartal 2020 hatte sich Harley-Davidson deutlich besser geschlagen als erwartet. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum kletterte der Gewinn um 39 Prozent auf 120,2 Millionen Dollar. Insgesamt sanken die konzernweiten Erlöse um acht Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Im Vorquartal hatte es noch einen Rückgang um fast 50 Prozent gegeben. Der Bilanz kamen etwa Kostensenkungen und niedrigere Steuern zugute. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor. (rp)

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KOMMENTARE


Timo Schultz

05.01.2021 - 08:47 Uhr

Ziemlich bemerkenswert. Und es hinterlässt einen Eindruck von einer Art "Söldnertum". Sicherlich: Wir befinden uns im Arbeitsmarkt und nicht in einer Beziehung, aber wie überzeugend Herr Rebstock aufgetreten ist und nun "Hals über Kopf" den Abgang macht für einen ziemlich spannenden Posten ist dennoch bemerkenswert. Letztlich erneut ein Plädoyer für echte inhabergeführte Unternehmen (Familienunternehmen). "Manager" werden nie den Draht zum Produkt und Unternehmen haben, den es oft braucht. U


Panda

05.01.2021 - 12:23 Uhr

@ Herr Schultz - ich kann Ihnen nur beipflichten. Diese Story zeigt einmal mehr, das du als selbständiger Kfz-Betrieb auf Reden und Versprechungen von angestellten Managern nichts geben darfst. Wir können nicht einfach alles stehen und liegen lassen und abhauen. Wir tragen Verantwortung für unsere Firma, die Mitarbeiter und Kunden und haben Ehre im Leib!


MB

07.01.2021 - 08:07 Uhr

An die beiden Vorredner. Das war schon beim Wechsel von Daimler zu Mitsubishi so. Erst werden die Mitarbeiter darauf eingeschworen, dass man eine große Familie sei und kurze Zeit später macht er es wie Hape Kerkeling: "Ich bin dann mal weg..."


Derek Finke

07.01.2021 - 10:40 Uhr

@Timo Schultz / @Panda / @MB: Ich denke, es ist okay, wenn Ihnen die Entscheidung eines Einzelnen missfällt. Dazu haben Sie jedes Recht. Selbstredend können Sie Ihre Meinung frei äußern. Das gilt dann jedoch auch für mich: Würde man Ihren Vorstellungen folgen, wäre es Mitarbeitern eines Unternehmens grundsätzlich untersagt, sich ihren Job auszusuchen. Wie stellen Sie sich eigentlich eine freie Marktwirtschaft vor? Sie verstecken sich hier hinter Kunstnamen und agieren wie feige Heckenschützen. Sie rufen Menschen hinterher, sie seien verantwortungslos und Söldner. Vielleicht sollten Sie Ihr Verhalten mal reflektieren?


Personaler

07.01.2021 - 16:26 Uhr

Schon 1972 hat der Liedermacher Hannes Wader es besungen mit „Heute hier, morgen dort, bin kaum da, da muß ich fort...“. Aber dieses ständige Jobhopping hat auch seinen Preis. Ich habe in der Branche viele Heilsbringer kennengelernt, die Lebensläufe von mehr als zwei Seiten hatten. Mit guten Zeugnissen & Referenzen ausgestattet wurden sie oft weggelobt, aber irgendwann ist die Reise mit Mitte/Ende 50 zu Ende! Am Schluss versuchen sich viele noch als selbständige Berater über Wasser zu halten. Aber das ist in Corona Zeiten auch ein saures Brot geworden. Herr Rebstock bringt für diese Art von Karriere auch beste Voraussetzungen mit.


Timo Schultz

08.01.2021 - 07:34 Uhr

Verehrter Herr Finke. Aus meiner Antwort irgendwelche Vorstellungen zur Marktwirtschaft heraus zu lesen ist spannend! Oder gar gegen freie Berufswahl. Damit haben Sie leider nur die Oberfläche meiner Antwort erreicht. Meine Antwort war primär ein Plädoyer FÜR inhabergeführte Unternehmen. Schade, dass Sie das einfach unkommentiert stehen lassen und stattdessen mit der Schrotflinte Ihre Meinung abschießen. (Heckenschützen sind wenigstens filigraner) ... steht es doch für eine so wichtige Frage in dieser Zeit. Was ist Verantwortung? Wäre Herr Rebstock ein Inhaber, so könnte er nun nicht einfach das Weite suchen.


Derek Finke

08.01.2021 - 12:06 Uhr

Lieber Herr Schultz, natürlich habe ich Ihre Meinung zu inhabergeführten Unternehmen wahrgenommen. Nur ist meine Intention eine andere. Auch als Inhaber eines Unternehmens kann ich die Entscheidung treffen, es zu verkaufen, weil ich mich neu orientieren will. Ein angestellter Geschäftsführer kann das zweifelsohne leichter, deshalb ist er auch kein Unternehmer. Das eine ist nicht besser oder schlechter als das andere. Verantwortungslos wäre jemand dann, wenn er geltende Verträge bricht oder durch sein Handeln das Unternehmen in Gefahr bringt. Hier kann ich weder das eine noch das andere erkennen.


Panda

08.01.2021 - 14:53 Uhr

@Derek Finke - Sehr geehrter Herr Finke, ich schätze Ihre Anmerkungen an anderer Stelle als "konstruktiver Störenfried" sehr, aber dieser Ausbruch hier entspricht nicht diesem Eindruck, den ich da von Ihnen habe. Zum Thema: das Zauberwort heißt "Vertrauen". Unsere Kunden "vertrauen" uns, oft über mehrere Generationen. Und auch in einer Geschäftsbeziehung muss man einander vertrauen, und das verspielen diese "Wandergesellen". Wir Mittelständler können nicht wandern, wir fällen jeden Tag aufs Neue eigenverantwortlich unternehmerische Entscheidungen; auch im Vertrauen auf Personen und deren Argumente. Und wie ich es wieder im Sommer 2020 persönlich von einem Stammesgenossen des Herrn Rebstock erfahren durfte - dann doch alles nur leere Worthülsen und nix wert. Vielleicht fehlt Ihnen diese Erfahrung - dann seien Sie froh und dankbar; schön ist es nicht. Und weil eben dieses Vertrauen nicht mehr da ist, gibt es hier nur einen Nickname.


Peter Storch

10.01.2021 - 14:42 Uhr

@Panda: Wer seine Meinung auf fundierte Füße stellen kann, muß auch den „A...h“ in der Hose haben, diese öffentlich namentlich zu vertreten.Ob Herr Rebstock ethisch richtig gehandelt hat oder nur betriebswirtschaftlichen Aspekten zum Opfer gefallen ist, läßt sich leider nur schwer von außen beurteilen. Leider ist auch der Hersteller Mitsubishi ( vertreten durch Emil Frey ) hierzulande eine sehr fragile Marktkomponente geworden. Da hat der Herr Geschäftsführer halt mal die Flucht ergriffen, bevor das Schiff endgültig versinkt.


Panda

11.01.2021 - 14:27 Uhr

@ Lieber Herr Storch - ist leider nicht möglich, da bei Herstellern persönliche Sanktionen wegen so etwas inkludiert sind.


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