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Biosprit: Breite Front gegen E10

Biosprit: Breite Front gegen E10
Der Biosprit E10 hat in Deutschland kaum noch Freunde.
© Foto: Jörg Sarbach/dapd

Umweltverbände und Verbraucherschützer unterstützen Entwicklungsminister Niebel bei seinem Vorstoß für eine Abschaffung des Biosprits. Tank oder Teller lautet die Frage.


Datum:
20.08.2012
Autor:
<br>Von Georg Ismar und Matthias Armborst, dpa
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Der Druck für einen Verkaufsstopp des Biosprits E10 wird wegen Rekordständen bei Getreidepreisen immer größer. Nach Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) fordern jetzt auch die Grünen, Greenpeace und Verbraucherorganisationen ein Umdenken bei der bisherigen Bioenergie-Strategie in Deutschland. "Generell ist Biosprit ein Irrweg, sowohl in Deutschland als auch in den USA, wo bereits rund 40 Prozent der Maisernte für die Ethanolproduktion verwendet werden", sagte der Geschäftsführer der Verbraucherorganisation Foodwatch, Thilo Bode, der Deutschen Presse-Agentur.

Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter sagte mit Blick auf ein E10-Aus: "Angesichts der weltweiten Getreideknappheit macht so ein Schritt Sinn". Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist für einen Stopp des Sprits mit zehn Prozent Ethanol. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) lässt bisher aber nicht erkennen, dass er eine Abkehr plant.

Foodwatch-Geschäftsführer Bode forderte ein Aus für Bioenergie-Subventionen. "Das würde ja alles gar nicht vonstattengehen, wenn der Steuerzahler nicht zur Kasse gebeten würde, um diese Aktivitäten zu subventionieren." Das Ganze sei "eine Subvention für die Agrarlobby und eine Beruhigungspille für die Autolobby". In Deutschland komme als Problem der massive Maisanbau für tausende Biogasanlagen hinzu. Auch der angebliche Klimaschutznutzen sei inzwischen klar widerlegt.

Altmaier zurückhaltend

Die 2011 erfolgte Einführung von E10 geht auf EU-Vorgaben zurück. Die Regierung will durch die Beimischung von Ethanol aus Getreide, Raps und Rüben die Biokraftstoffquote von derzeit 6,25 Prozent erfüllen. Altmaier ging in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS") nicht näher auf die E10-Forderungen ein, betonte aber, dass Bioenergie, besonders Biomasse, für die Strom- und Wärmegewinnung in Biogasanlagen, sinnvoll sei. Diese sei "ein sehr vielseitiger und zuverlässiger erneuerbarer Energieträger", der eine wichtige Rolle für die künftige Energieversorgung spielen werde.

FDP-Generalsekretär Patrick Döring äußerte sich wie zuvor Minister Niebel kritisch zum massiven Anbau von Energiepflanzen. "Dass wir wertvolles Ackerland mit Pflanzen bebauen, aus denen Biosprit und Biogas hergestellt werden, ist weder sinnvoll noch nachhaltig", sagte er der "FAS". Grünen-Fraktionschefin Renate Künast kritisierte, dass "mit öffentlichen Geldern Monokultur und Raubbau gefördert werden". Alle staatlichen Anreize für den Maisanbau seien abzuschaffen. Der Anbau von Lebensmitteln müsse Vorrang vor der Energiegewinnung haben.

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