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Biosprit: Umweltministerium hält an E10 fest

Biosprit: Umweltministerium hält an E10 fest
E10-Desaster: Die Bundesregierung will ihre Biokraftstoff-Strategie nicht ändern.
© Foto: Jörg Sarbach/dapd

Die Diskussion um den ungeliebten Biosprit flammt erneut auf. Die FDP erhält eine Absage für ihre Forderung, die Biokraftstoff-Strategie zu überdenken. Ihr Fett bekommen auch die Ölmultis weg.


Datum:
31.08.2011
3 Kommentare

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Das Bundesumweltministerium weist Forderungen der FDP nach Änderungen der bisherigen Biokraftstoff-Strategie wegen des E10-Absatzproblems zurück. "Die Bundesregierung hält an E10 fest. Es ist ein Beitrag, die Vorgaben der Europäischen Union für Klimaschutz im Verkehrssektor zu erfüllen", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU) der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch).

FDP-Fraktionsvize Patrick Döring hatte am Dienstag das bisherige Vorgehen in Sachen E10 für gescheitert erklärt und Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) zum Handeln aufgefordert (wir berichteten). Für Unmut sorgt vor allem, dass die Branche eingeräumt hat, bereits jetzt würden mancherorts rund zwei Cent auf die Preise des alten Super Benzins mit fünf Prozent Ethanol aufgeschlagen, um erwartete Strafzahlungen in Millionenhöhe wegen zu wenig verkauftem E10 an die Kunden weiterzugeben.

Auch die Unionsfraktion im Bundestag hält am umstrittenen Biosprit E10 fest. "Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Einführung von E10 rückgängig zu machen", sagte ihr wirtschaftspolitischer Sprecher Joachim Pfeiffer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Die Biokraftstoff-Strategie der Bundesregierung ist wohl durchdacht." Es wäre fatal, "wegen Versäumnissen der Mineralöl- und Automobilkonzerne bei der Einführung von E10 jetzt einen politischen Rückzieher zu machen".

"Kartellamt muss eingreifen"

Es schlage dem Fass den Boden aus, wenn die Mineralölkonzerne nun mögliche Strafzahlungen wegen einer zu geringen Biokraftstoffquote vorab beim Kunden kassierten. Pfeiffer forderte Konsequenzen: "Wir müssen alle Mittel des Kartellrechts ausschöpfen und die gesetzlichen Vorschriften notfalls verschärfen." Auch Döring forderte angesichts offenbar vorweg eingepreister Strafzahlungen ein Eingreifen der Wettbewerbshüter: «Da muss das Kartellamt noch einmal ran", sagte er der Onlineausgabe der "Bild"-Zeitung. Ähnlich äußerte sich die CSU.

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KOMMENTARE


R.Urbner

31.08.2011 - 11:58 Uhr

Es ist einfach unglaublich wie Weltfremd unsere gewählten Staatsvertreter geworden sind. Da werden Aufklärungskampangnen gefordert anstatt einmal zu erörtern, warum den der liebe Kunde kein E10 tanken möchte. Sich einmal in Situation des Verbauchers hineinzuversetzen (ein generelles Problem unserer Bundesregierung)um zu verstehen warum solch hoher Widerstand herrscht ist schlichtweg nicht möglich oder wird für nicht erstrebenswert erachtet. Glaubt die Regierung der Kunde ist dumm und tankt deswegen nicht? Der liebe Verbraucher hat sich schon längst schlau gemacht, was E10 ist und zu was es in der Lage ist. Dem Kunden interessieren die blumigen Reden von Öko und Co2 Emission nicht, weil er nicht blöde ist! Wir wissen alle, das E10 und seine Herstellung mit allem zu tun hat nur nichts mit Umweltschutz. Der Verbaucher tankt es deswegen nicht, weil er Angst um das von Ihm Teuer angeschaffte Gut hat...sein Auto. Ich weiß liebe Volksvertreter, es ist schlicht unglaublich und kaum zu verstehen, dass bei den blühenden Landschaften und der momentan so boomenden Wirtschaftslage nicht jeder so viel verdient um sich permanent ein neues Auto zu kaufen, wenn das eine Spontan kaputt gegangen ist. Man will aber auch nicht nur für diese Karre arbeiten gehen, was leider jedoch zum Trend wird, rechnet man mal die Kosten eines Autos auf. Und da ja der Autofahrer an sich ja schon die Melkkuh der Nation ist, ist das einfach eine Paarung aus Frust und Angst die den Verbraucher vom Tanken abhält. Und wer Rechnen kann wird feststellen, das der Aufpreis von E5 zu E10 momentan eh so klein ist, das es sich aufgrund der geringeren Reichweite mit E10 es sich gar nicht lohnt auf den "günstigeren" Treibstoff zurückzugreifen. Ist das so schwer zu verstehen liebe Politiker? Und eins möchte ich mal Zitieren. Ein Freund sagt mit den Tag: "Der Deutsche ist wie ein Hund. Man kann Ihn treten, man kann Ihn schlagen, man kann Ihn Hungern lassen. Er wird immer wieder zum Herrchen zurückkehren. Drängt man Ihn aber in die Ecke, dann beißt er." Und wir alle stehen momentan mit dem Rücken zur Wand. Ich hoffe die Einwohner in diesem Land haben bald einmal den Mut unserer Regierung wieder die Zähne zu zeigen, denn langsam aber sicher fühlen wir uns verarscht!!!!


marian-m. waworka

31.08.2011 - 13:18 Uhr

Merkwürdig, wenn unabhängige Wissenschaftler (siehe Untersuchung des Fraunhofer Insituts) feststellen, daß diese E10 "Biopampe" nicht nur der Umwelt nichts bringt, sondern sogar umweltschädlich ist, daß das anscheinend immer noch nicht zu den (un)verantwortlichen Politikern durchgedrungen ist. Statt ihren Unsinn zuzugeben und zurückzunehmen wird immer noch weiter die Mär vom Umweltschutz erzählt...


Dieter M. Hölzel

31.08.2011 - 13:57 Uhr

Die eigentliche K a t a s t r o p h e an dem Kommentar von Frau oder Herrn U r b n e r ist, dass man diesem Kommentar zustimmen muss. Ist das alleine nicht traurig genug, welches Bild die Politik abgibt ? Es ist davon auszugehen, dass allen aus der Polit-Szene diese Kommen- tare völlig egal sind, nur vor Wahlen haben sie es dann wieder sehr eilig, uns Bürgern wieder nur Lügen zu erzählen. Dennoch machen mir die nächsten Wahlen heute schon Angst, denn, ob rechts oder links, ist die noch größere Katastrophe.


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