Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor Feinstaub aus Benzinmotoren und fordert deshalb Grenzwerte wie beim Dieselantrieb. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sagte am Donnerstag, die wegen ihrer Sparsamkeit beliebten Direkteinspritzer stießen deutlich mehr ultrafeine Partikel aus als etwa für Diesel erlaubt sei. Die Partikel könnten schwere Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislaufsystems auslösen. In der EU wird aktuell für die ab 2014 geltende Euro-6-Abgasnorm ein Partikelgrenzwert für Benziner diskutiert.
Bislang gibt es für Diesel und Benziner einen Höchstwert für die Partikelmasse. Von September an greift beim Diesel auch ein Limit für die Zahl der Partikel – dieses fordert die Umwelthilfe gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) nun auch für Benziner. Auch Benzin-Direkteinspritzer bräuchten dann einen Partikelfilter. Der VCD bezifferte die Kosten am Donnerstag auf rund hundert Euro.
Direkteinspritzer mischen den Kraftstoff direkt im Zylinder mit der Luft. Das spart Sprit und senkt den Kohlendioxidausstoß. "Otto- und Dieseltechnologie nähern sich an, was die Vorteile beim CO2-Ausstoß angeht, aber auch was die Probleme angeht", sagte Resch.
Der Ökoverband bezog sich auf Tests mit zwei Kleinwagen deutscher Hersteller. Eine vom ADAC durchgeführte Messung bei einem benzingetriebenen BMW 1er hatte einen bis zu siebenfach höheren Partikelausstoß als gesetzlich für Diesel-Pkw zulässig ergeben. Auch ein VW Golf mit 1,2-Liter-TSI-Benziner soll den Grenzwert überschreiten. (dpa/mid/bp)