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ADAC Unfallforschung: 21 Prozent aller Motorradunfälle wären mit ABS vermeidbar

31.08.2012 18:37 Uhr
ADAC Unfallforschung: 21 Prozent aller Motorradunfälle wären mit ABS vermeidbar
Durch den Einsatz von ABS bei Motorrädern könnten eine Vielzahl von Unfällen vermieden werden.
© Foto: ADAC

Zweiräder werden durch blockierende Räder zu fahrdynamisch instabilen und besonders unsicheren Fahrzeugen. Abhilfe ist möglich, aber leider werden Antiblockiersysteme fast nie in Motorrädern verbaut. Die ADAC Unfallforschung hat diese Thematik untersucht.

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Wenn Zweiräder mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgestattet gewesen wären, hätten laut ADAC Unfallforschung 21 Prozent aller Motorradunfälle verhindert, zumindest aber die Unfallfolgen dadurch deutlich vermindert werden können. Besonders interessant ist die Erkenntnis, dass bei Alleinunfällen – in die nur das Motorrad involviert war – sogar 45 Prozent aller Unfälle durch ABS vermeidbar gewesen wären. Aufgrund der durch ein ABS deutlich verbesserten Verkehrssicherheit fordert der ADAC, dass dieses Plus an Sicherheit zukünftig für möglichst alle Motorradmodelle angeboten wird.

Auch ADAC Luftrettung an Forschung beteiligt

Grundlage der ADAC Unfallforschung, welche seit 2005 Daten ermittelt, sind unter anderem auch Aufnahmen der ADAC Luftrettung. Inzwischen wurden 1.507 Unfälle mit Motorradbeteiligung analysiert. Der Anteil der Alleinunfälle ist mit 47 Prozent dabei sehr hoch. 53 Prozent der Fälle ereigneten sich mit weiteren Unfallbeteiligten, dazu zählen etwa Kollisionen zwischen Motorrad und Pkw.

Ein weiteres Ergebnis der ADAC Unfallforschung: Kollisionsunfälle, in die Motorräder verwickelt sind, werden häufig durch andere Verkehrsteilnehmer verursacht. So nehmen Pkw-Fahrer die Biker nicht oder zu spät wahr. Die Geschwindigkeit, mit der sich Motorräder den Autos nähern, werde oft unterschätzt.

Bremsweg durch ABS deutlich kürzer

Ein Motorrad-ABS zeichne sich vorrangig in Situationen aus, in denen der Fahrer den Untergrund nicht abschätzen kann und dann aus Furcht vor einem Sturz nicht mit der optimalen Verzögerung abbremst. Aber auch andere Fahrfehler, wie Überbremsen oder eine Schreckbremsung, könnten durch das Fahrerassistenzsystem wirksam verhindert werden, sind die Unfallforscher des ADAC überzeugt. 

Weitere erforderliche Maßnahmen

Um den gesamten Sicherheitsgewinn durch das ABS auszunutzen, sollten Motorradfahrer das Bremsen mit diesem System in geeigneten Trainingskursen lernen. Durch praktische Bremsübungen sei der Biker so besser auf kritische Verkehrssituationen vorbereitet. 

Um die Verkehrssicherheit insgesamt zu erhöhen, reicht es laut ADAC nicht, lediglich mehr Motorräder mit ABS auszustatten. Hier sei auch die Politik gefragt: So müssten beispielsweise Fahrbahnen vor Kurven überprüft und gegebenenfalls instandgesetzt werden. Ebenso müssten Sichtbehinderungen an Verkehrsknotenpunkten oder Kreuzungen entfernt werden. (wkp/he)

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