Für Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Anlass, die "Aktion Abbiegeassistent" ins Leben zu rufen, die der ADAC nach eigenem Bekunden "voll und ganz" unterstützt. Ziel sei es, Verbände, Unternehmen und Behörden dazu zu bewegen, die eigenen Flotten schnellstmöglich mit geeigneten Assistenzsystemen freiwillig nachzurüsten. Um die lebensrettenden Systeme verpflichtend einzuführen, ist allerdings eine EU-weite Regelung erforderlich. Eine solche ist aber erst für das Jahr 2022 vorgesehen.
Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik, sagt deshalb: "Alle Maßnahmen, die die Entwicklung und Einführung verpflichtend vorgeschriebener Abbiegeassistenten für Lkw und Busse beschleunigen, sind sinnvoll und wichtig. Wichtig ist jetzt, vorhandene Systeme bei bestehenden Fahrzeugflotten einzusetzen und sie parallel technisch weiterzuentwickeln – auch über reine Warnsysteme hinaus. Dafür schafft die ‚Aktion Abbiegeassistent’ einen guten Impuls."
"Gefahrenbremsung statt nur akustischer Warnung"
Derzeit gibt es nach Angaben des Bundesverbands für Güterverkehr und Logistik (BGL) keinen Lkw-Hersteller, der Abbiegeassistenten anbietet, die im Gefahrenfall automatisch bremsen. Akustisch warnende Abbiegeassistenten bietet derzeit nur ein Hersteller an. Assistenten, die bei Gefahr automatisch bremsen, wären eine noch bessere Lösung als Systeme mit nur akustischem Signal.
Der ADAC unterstützt dem Vernehmen nach "alle Maßnahmen", die die Entwicklung und Einführung verpflichtend vorgeschriebener Abbiegeassistenten für Lkw und Busse beschleunigen. Allerdings müssen Warnsysteme zuverlässig sein und dürften den Lkw-Fahrer "nicht durch häufige Fehlalarme irritieren". Die Hersteller seien gefordert, praxistaugliche und zuverlässige Systeme sowohl für Neu- als auch Bestandsfahrzeuge zu entwickeln und anzubieten. (wkp)