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Schadensteuerung: Der Anfang ist gemacht

23.03.2019 15:09 Uhr
Schadensteuerung: Der Anfang ist gemacht
Das 2019 neu besetzte Führungstrio der SPN Service Partner Netzwerk GmbH (v. l.): Dominik Hertel, K-Schadenchef der Allianz, Michael Schmidmeister, VKB-Hauptabteilungsleiter Service-Partner-Netzwerk und Ludger Kersting, GF ADAC Service GmbH fungieren als gleichberechtigte SPN-Geschäftsführer.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Mit einem einheitlichen Prozess und einem Web-Portal will die SPN GmbH die Zusammenarbeit mit ihren 1.000 Partnerbetrieben schneller und flexibler gestalten. Der Testbetrieb lief erfolgreich, mit einer Cloudlösung der Allianz steht Stufe 2 bereits in den Startlöchern.

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Wirtschaftliches Arbeiten ist – neben der sach- und fachgerechten Unfallreparatur – das A und O im gesteuerten Schadengeschäft. Um dieses Ziel zu erreichen, kann an den zwischen Versicherung und Instandsetzungsbetrieb vereinbarten Konditionen geschraubt werden.

"Machen keinen Druck auf die SVS"

Ein Weg, den man bei der SPN Service Partner Netzwerk GmbH bewusst aber nicht gehen will: "In der Reparaturbranche wird mittlerweile über Mindestlöhne geredet, wir haben ein massives Ausbildungsproblem in Sachen Fachkräfte. Aus unserer Sicht bringt es deshalb nichts, Druck bei den Stundenverrechnungssätzen aufzubauen", bringt es Ludger Kersting, Geschäftsführer der ADAC Service GmbH und Teil des SPN-Führungstrios auf den Punkt.

Stattdessen sollen die rund 1.000 Partnerwerkstätten deutschlandweit künftig mit einem Online-Portal arbeiten, das die Prozesse der Schadenabwicklung einfacher, schneller und besser macht, und auf diese Weise Zeit und Kosten einsparen.

Prozesse vereinheitlichen

Gelernt haben die Kunden der SPN, die ADAC Autoversicherung, die Versicherungskammer Bayern (VKB), die Allianz Versicherungs-AG und die Sparkassen-Versicherung Sachsen, dabei auch aus ihrer eigenen Geschichte: "Als die SPN gegründet wurde, haben wir den Werkstätten mit jedem weiteren teilnehmenden Versicherer offen gesagt sehr viel zugemutet. Es gab einen Vertrag, aber vier unterschiedliche Prozesse basierend auf den jeweils eingesetzten Systemen", erinnert Michael Schmidmeister, VKB-Hauptabteilungsleiter Service-Partner-Netzwerk, an die Ausgangslage. Seit rund anderthalb Jahren wurde deswegen am neuen SPN-Portal programmiert, das im Juli 2018 mit den Konzerngesellschaften seines Hauses, der Versicherungskammer Bayern sowie deren Töchtern Feuersozietät und Saarland Versicherung, an den Start ging. Mit von der Partie war auch die zweite öffentliche Gesellschaft der SPN-Kooperation, die Sparkassen-Versicherung Sachsen.

Erfolgreiche Pilotphase

Folgende Abläufe werden im SPN-Portal zusammengefasst: Die Suche nach dem geeigneten Werkstattpartner, die Beauftragung, Versand und Prüfung des Kostenvoranschlags sowie der Rechnung nach erfolgter Reparatur. Die Erfahrungen, die man mit den rund 7.000 seit Juli abgewickelten Fällen gemacht hat, sind laut Schmidmeister sehr gut: "Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase war das Feedback der angeschlossenen Betriebe sehr positiv. Lediglich in den ersten Wochen kam es zu geringfügigen Startschwierigkeiten, beispielsweise durch Fehleingaben – übrigens sowohl auf Seiten der Werkstätten als auch bei den Versicherungsunternehmen.“ Vom Feedback, das gemeinsam mit den Regionalversicherern gesammelt werden konnte, profitiert die SPN als ganzes, betont Kersting: „Wir sind davon überzeugt, dass wir unseren Partnern schon heute einen sehr guten Prozess anbieten können, der professionelles und effizentes Arbeiten erlaubt. Künftig werden alle angebundenen Versicherungen für die Werkstätten über das SPN-Portal erreichbar sein."

SPN-Portal 2.0 folgt bald

Eine weitere Entwicklungsstufe ist dabei ebenfalls schon in der Entwicklung. Bisher läuft der Standardprozess in Sachen Kostenvoranschlag wie folgt: "Unmittelbar nach Versand erfolgt eine Basisprüfung auf Einhaltung der Mindestanforderungen und vereinbarten Konditionen wie Stundenverrechnungssätze. Gibt es Abweichungen, erhalten die Partnerbetriebe umgehend eine E-Mail über das SPN-Portal und werden zur Korrektur aufgefordert. Sind alle Parameter erfüllt, wird gegebenenfalls eine Tiefenprüfung durch einen externen Dienstleister vorgenommen. Auf dieser Basis wird die Freigabe per Mail erteilt oder die Werkstatt erhält einen Anruf vom Prüfdienstleister, um offene Fragen zu klären", beschreibt Michael Schmidmeister den Status quo.

Die Allianz testet zusammen mit 40 Werkstätten in der Region Nordwest die nächste Evolutionsstufe: Der Kostenvoranschlagsprozess wird konsequent in die Cloud verlagert. Dadurch werden die Abläufe mit den Worten von Dominik Hertel, Kraftschadenchef der Allianz und seit 1. Januar 2019 Nachfolger von Stefan Artz als SPN-Geschäftsführer, "noch einmal deutlich vereinfacht und beschleunigt".

Kommunikation von Anfang an

Da sowohl die Werkstatt als auch der Technische Innendienst (TID) der Allianz auf dasselbe online abgelegte Dokument zugreifen zugreifen können, entfallen einige bisher notwendige Schritte, erklärt Hertel: "Wird ein Kostenvoranschlag erstellt, wird dieser bereits vor Versand auf die vereinbarten Konditionen und weitere Parameter geprüft. Der Betrieb bekommt bei Fehlern sofort Rückmeldung und kann diese korrigieren. Daten werden nur noch einmal eingegeben und in strukturierter Form zwischen SPN-Portal und dem eingesetzten Kalkulationsprogramm ausgetauscht, was Doppeleingaben vermeidet. Durch eine einfache Prüfschleife kann in vielen Fällen auf den Einsatz externer Dienstleister verzichtet werden."

Ist eine Tiefenprüfung notwendig, checkt der TID die Angaben der Werkstatt auf Plausibilität und nimmt direkt Kontakt auf. "Statt PDFs zu lesen und abzutippen, arbeiten alle Beteiligten online am selben Kostenvoranschlag. Der Betrieb kann die eingereichte und geprüfte Version komfortabel gegenüberstellen und vergleichen. Wir setzen auf schnelle Kommunikation am Anfang des Prozesses, statt Rechnungskürzungen und Diskussionen am Ende", verdeutlicht Dominik Hertel.   (kt/wkp)

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