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Straßenbau : Österreich als Vorbild

28.01.2016 12:34 Uhr
Im Bemühen um bessere Straßen fordert der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstags eine organisatorische Neuausrichtung.

Marode Straßen, defekte Brücken, ewige Baustellen und immer längere Staus: Abhilfe könnte eine neue zentrale Behörde für Infrastruktur schaffen, meint der Präsident des Verkehrsgerichtstages.

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Im Bemühen um bessere Straßen fordert der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstags eine organisatorische Neuausrichtung. "Wir müssen ernsthaft über eine Infrastruktur-Behörde für den Bau und den Betrieb von Fernstraßen nachdenken", sagte der frühere Generalbundesanwalt Kay Nehm am Donnerstag bei der offiziellen Eröffnung des 54. Deutschen Verkehrsgerichtstages (VGT) im niedersächsischen Goslar. 

Die Verkehrswege in Deutschland seien in einem schlechten Zustand. Neubau und Sanierung hinkten weit hinter dem Bedarf her. Angesichts "maroder Straßen und Brücken, kilometerlanger Baustellen mit Ewigkeits-Charakter und stetig wachsender Staus" müssten "Mittel und Kräfte" konzentriert werden. Eine Infrastruktur-Behörde müsste deshalb auch bundesweit zuständig sein und agieren. 

"Deutschlands Straßen sind nicht in dem Zustand, in dem sie sein müssten", sagte der VGT-Präsident der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Kongresses. Die Bundesrepublik könne sich ein Vorbild an Österreich nehmen. "Die dortige Infrastruktur-Gesellschaft ASFINAG, die auch die Maut erhebt, ist ein gutes Beispiel", erläuterte Nehm. "Da hat sich gezeigt, dass eine Behörde den Überblick hat und schlagkräftig ist." Das deutsche Modell, die sogenannte Auftragsverwaltung, bei der die Länder im Auftrag des Bundes agieren, sei dagegen viel zu schwerfällig, um das marode Verkehrssystem instand zu halten und zu modernisieren.

Behörde für Verkehrswege

Ziel müsste es sein, eine schlagkräftige Behörde ins Leben zu rufen, die für die Verkehrswege in ganz Deutschland zuständig ist, sagte Nehm. Diese Behörde müsse nicht nur für den Bau, die Planung und die Unterhaltung der Straßen zuständig sein. "Sie müsste auch sicherstellen, dass die Straßen nicht - wie heute - einem übermäßigen Verschleiß unterliegen." Derzeit gebe es keine effektiven Maßnahmen, um die für die Straßen besonders schädlichen, überladenen Lastwagen aus dem Verkehr zu ziehen und die Verantwortlichen zu bestrafen.

Es gelte jedenfalls "den Blick der Verkehrspolitik auf Wichtigeres zu lenken, als die Maut für Ausländer und das wunderliche Wiederaufleben von 295 regionalen Kennzeichenkürzeln", sagte Nehm in seiner Eröffnungsansprache. 

Beim Verkehrsgerichtstag in Goslar befassen sich bis Freitag rund 2.000 Experten mit aktuellen Verkehrsthemen. Im Mittelpunkt stehen unter anderem der Einsatz von Minikameras, sogenannter Dashcams, als Beweismittel nach Verkehrsdelikten, eine mögliche Abschaffung der Blutprobe für Alkoholsünder im Straßenverkehr und neue Grenzwerte für die auch als "Idiotentest" bezeichnete Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU). (dpa)

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KOMMENTARE


Thomas

28.01.2016 - 21:02 Uhr

Sorry, Vorbild Österreich - mehr als lächerlich.


opelhans

29.01.2016 - 10:34 Uhr

Was ist an Österreich lächerlich?


Michael Kühn

29.01.2016 - 16:52 Uhr

Eine extra Gesellschaft mit zusätzlichen "Unterhaltskosten" ??? - Wenn die Gelder (sämtliche Steuereinnahmen, über den Kfz.-Bereich), - seit Jahrzehnten zweckentfremdet + auch äußerst sinnlos in sog. Prestigeobjekte fehlinvestiert werden ??? - 1 x herzhaft gelacht. - M. E. wurde in den letzten Jahrzehnten viel Geld durch das Kfz. eingenommen und bitte wo ist dieses Geld gelandet ??? - Jedenfalls leider nur mit einem sehr geringen Anteil in unserer Straßen/Brücken - Infrastruktur und deren Erhalt. - Und ob Herr Ramsauer samt Vorgänger damals oder heute Herr Dobrindt mit ihren Aufgaben überfordert waren/sind, darf keinesfalls zu weiteren Verwaltungskosten führen ! - (Auch die PKW-Maut ist z.Zt. generell indiskutabel, weil auch hier zunächst weitere Kosten entstehen, bevor auch nur ein Cent in die dringend notwendige Infrastruktur investiert werden kann. Geschweige denn, überhaupt für die Zukunft sicher zur Verfügung steht) - Warum haben denn unsere "Verkehrminister", wie auch dieser Hr. Wissmann (VDA) damals ihre Aufgaben nicht jobentsprechend ausgeführt ??? - tsts . . . Was wir in der Gegenwart tun oder auch nicht tun, könnte in der Zukunft, evtl. eine schwer zu bewältige Vergangenheit werden...; und seltsamerweise fallen mir hiebei, leider, zu viele weitere Personen ein. Ein nettes Grüßle vom MK


Annotator

01.02.2016 - 10:42 Uhr

Hat vielleicht Jemand die Verkehrswegekilometer von Österreich und Deutschland verglichen. Deutschland hat da deutlich mehr und eine Maut nach ASFINAG Vorbild ist wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den heissen Stein.


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