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UBA-Papier: Umtauschprämie für Dieselautos ohne Wirkung

24.09.2018 09:29 Uhr
UBA-Papier: Umtauschprämie für Dieselautos ohne Wirkung
Für das Umweltbundesamt sind Umtauschprämien für Dieselautos wirkungslos.
© Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Ohde

Experten sehen in einer Prämie für den Umtausch alter Diesel gegen Neuwagen nur minimale Schadstoffentlastungen für deutsche Großstädte.

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Eine Prämie für den Umtausch alter Dieselautos in Neuwagen hätte nach Ansicht von Experten kaum positive Auswirkungen auf die Schadstoffbelastung in deutschen Großstädten. Eine Umtauschprämie würde im optimistischen Fall lediglich eine Minderung der Stickoxid-Belastung um weniger als ein Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bringen, heißt es in einem internen Papier des Umweltbundesamts, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das sei verschwindend gering im Vergleich zur Gesamtbelastung, die etwa in München 2017 im Jahresmittel bei 78 Mikrogramm lag. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" darüber berichtet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollte am Sonntag mit den Chefs deutscher Autokonzerne Maßnahmen zur Vermeidung von Diesel-Fahrverboten ausloten. Das Spitzentreffen blieb aber ohne Ergebnis. Die Hersteller lehnen Umrüstungen direkt am Motor ab. Auch Verkehrsminister Andreas Scheuer hat rechtliche, technische und finanzielle Bedenken. Der CSU-Politiker drängt die Hersteller zu attraktiveren Anreizen, damit mehr Besitzer ihre älteren Diesel gegen ein saubereres Auto umtauschen.

Falls ein neues Prämiensystem eingeführt werde, sollte es nicht aus Steuergeldern bezuschusst werden und zudem nur für Neufahrzeuge der strengen Euro-6d-Norm gelten, empfehlen die Experten des Umweltbundesamts. Kauf-, Umtausch oder Umweltprämien für Pkw bergen aus ihrer Sicht immer das Risiko, dass sie auch unbeabsichtigte negative ökologische Folgewirkungen haben. Prämien müssten an verpflichtende Messungen im praktischen Betrieb gekoppelt sein.

Es sei zu befürchten, dass durch eine Prämie kurzzeitig noch viele Fahrzeuge der weniger strengen Euro-6c-Norm in den Markt gebracht würden, bevor am 1. September kommenden Jahres die strengere Euro-6d-Norm in Kraft tritt. Die Prämie sei wenig zielgerichtet, weil sie deutschlandweit genutzt werden könne und nicht nur in besonders belasteten Kommunen. Schließlich könne sie auch erhöhte Emissionen des Klimagases CO2 zur Folge haben, wenn Kunden auf größere Fahrzeuge umstiegen oder sich statt eines Diesels einen Benziner kauften. (dpa)

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KOMMENTARE


car&van

24.09.2018 - 18:05 Uhr

Es geht doch nur ums verkaufen - und Scheuer ist eine Marionette der Automobilindustrie. Jedes durch "Prämien" abgewrackte noch Jahre nutzbare Auto ist ein Defizit für die Nachhaltigkeit und Umweltbilanz. Man muss alle Faktoren zusammenrechnen und dann die Bilanz ziehen, nicht nur Einzelwerte markieren und damit "scheinbar" umweltfreundlich handeln.


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