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VW-Chef Diess: Skoda "nicht aggressiv" genug

03.08.2020 09:35 Uhr
VW-Chef Diess: Skoda "nicht aggressiv" genug
Nach den Worten von VW-Chef Herbert Diess ist der Autobauer mit den personellen Veränderungen "jetzt zu 80 Prozent durch".
© Foto: Volkswagen

Mit Blick auf die Konzernmarken und mehrere Führungswechsel hat VW-Chef Herbert Diess stärkere Reformen im Konzern gefordert. So dürfe sich beispielsweise Skoda nicht zu einer dritten Premiummarke entwickeln.

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Volkswagen-Chef Herbert Diess hat die Neu-Besetzung mehrerer Spitzenposten bei dem Autobauer verteidigt und verknüpft die Führungswechsel mit klaren Vorgaben für die betroffenen Konzernmarken. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Samstag) nannte Diess Skoda "nicht aggressiv" genug am Volumenmarkt im Wettbewerb mit den Koreanern oder Franzosen. "Da vergeben wir uns eine Chance. Es nutzt uns nichts, wenn sich Skoda zu einer dritten Premiummarke im Konzern entwickeln würde", sagte er dem Blatt. Skoda müsse im Segment der preiswerten Autos stärker werden.

Bei MAN wiederum gebe es ein strukturelles Problem. MAN hänge in der Rentabilität weit hinter Scania zurück. Nötig sei ein Umbau mit deutlichen Einschnitten wie dem Abbau von Arbeitsplätzen.

Diess selbst musste im Juni die Führung der Kernmarke VW und damit Macht abgeben. Mit Blick auf den Umbau in dem Wolfsburger Konzern sagte er: "Mein Anspruch wird nicht nachlassen. Wolfsburg muss sich schneller und stärker reformieren." Der Volkswagen-Chef widersprach Spekulationen, Veränderungen im Spitzenmanagement hingen mit dem Machtkampf mit den Gewerkschaften in den vergangenen Wochen zusammen: "Auch wenn die zeitliche Abfolge den Anschein erwecken mag, sind die Personalentscheidungen an der Spitze des Konzerns natürlich von langer Hand geplant gewesen."

Nach den Worten von Diess ist Volkswagen mit den personellen Veränderungen "jetzt zu 80 Prozent durch". Volkswagen habe das Ziel, in Zukunft möglichst wenige hohe Manager von außerhalb zu holen: "Die Entwicklung von Top-Führungskräften gehört bei Volkswagen bislang nicht zu den ausgewiesenen Stärken", sagte Diess.

Ermutigende Erholung

Nach dem Einbruch bei Verkäufen und Gewinn wegen der Corona-Krise im ersten Halbjahr zeigte sich Diess zuversichtlich für die Zukunft. "Die Erholung, die wir jetzt spüren, ist sehr ermutigend", sagte er. "Es wird jetzt darauf ankommen, dass wir keinen zweiten Lockdown bekommen. Dann würde es schwer." Die Wende zur Elektromobilität sieht Diess durch die Corona-Pandemie nicht gefährdet. Sie werde eher beschleunigt, nachdem die staatlichen Förderprogramme für Elektroautos auf vielen Märkten aufgestockt worden seien. (dpa)

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KOMMENTARE


Walter

03.08.2020 - 17:50 Uhr

Was will Herr Diess eigentlich? Kennt er die positive Entwicklung von Skoda etwa nicht?Weiß er, wo Skoda 1996, 2000, 2004, 2010 und 2019 stand? Einer seiner Vorgänger, Ferdinand Piech, ist Vater des Erfolgs von Skoda. Skoda ist in Deutschland seit 12 Jahren die stärkste Import-Marke. Da meint er, Skoda habe die Wettbewerber aus Frankreich und Südkorea etwa nicht im Griff? Das kann nicht sein Ernst sein. Skoda hat diese Wettbewerber längst abgehängt und ist auf dem Weg, auch für Premiumkunden interessant zu werden. Wohin möchte Herr Diess die Marke Skoda denn entwickeln? Die Kunden stimmen mit den Füßen ab.


Eckart Ramthun

03.08.2020 - 18:09 Uhr

Wenn man das liest, was Herr Diess so alles erzählt, dann ist das in meinen Augen eine reine Kraftmeierei. Wahrscheinlich hat er Angst, dass er weitere Macht im Konzern verliert, wenn er jetzt keine Härte zeigt. Den Skoda-Chef abzulösen hat allerdings nichts mit Härte zu tun, sondern mit purer Dummheit.


Renato

05.08.2020 - 10:49 Uhr

Unter F. Piëch wäre dieser Mann längst in der Versenkung verschwunden. Er ist sicher ein heller Kopf, aber halt kein Visionär mit Weitblick. BMW hat offenbar gewusst, dass er als CEO nix taugt und hat ihn ziehen lassen. Hier bei Volkswagen ist er nun auch schon vom BR angezählt und hat einen „Aufpasser“ zur Seite gestellt bekommen. Nach außen kein gutes Signal, oder?


Thomas Peckruhn

08.08.2020 - 11:51 Uhr

Glückwunsch zu diesem Kommentar lieber Walter. Eine erfolgreiche Marke orientiert sich am Wettbewerb, schärft ihre Kernkompetenzen und richtet sich konsequent am Kunden aus. Bin seit fast 30 Jahren Skoda Partner. Und immer noch genau so leidenschaftlich wie am ersten Tag. Wenn Skoda nicht so aggressiv wäre, ständen wir nicht da, wo wir heute sind. Der Konzern sollte stolz auf diese wunderbare Marke, ihre Führung und ihre engagierten Partner sein.


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