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VW-Flottenkunde: Deutsche See scheitert mit Abgasklage

27.10.2017 14:55 Uhr
Deutsche See
Im Abgas-Skandal fordert der Fischverarbeiter Deutsche See Schadenersatz von VW.
© Foto: Deutsche See GmbH

Wegen der Abgasmanipulationen verlangt der Großkunde von VW Schadenersatz in Millionenhöhe. Das Landgericht Braunschweig sieht dafür aber keine rechtliche Grundlage.

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Der Großkunde Deutsche See ist mit seiner Schadenersatz-Forderung wegen der Abgasmanipulationen von Volkswagen vor Gericht vorerst gescheitert. Wie eine Sprecherin des Landgerichts Braunschweig mitteilte, wies die zuständige Zivilkammer am Freitag die Klage auf Rückzahlung von Leasingraten sowie Wartungskosten in Höhe von etwa 12,5 Millionen Euro ab.

Die Richter hätten nicht feststellen können, dass der Autobauer die Deutsche See bei Vertragsverhandlungen rechtlich relevant getäuscht habe. Dem Fischverarbeiter mit Sitz in Bremerhaven stehe daher kein Recht zu, die zwischen ihm und der VW Leasing GmbH geschlossenen Leasingverträge anzufechten, hieß es in der Begründung.

Beide Unternehmen hatten zwischen 2010 und 2015 fast 500 Leasingverträge geschlossen. Ungefähr die Hälfte der geleasten Fahrzeuge war mit einem Motor ausgestattet, dessen Software die Stickstoff-Emissionswerte auf dem technischen Prüfstand "optimiert".

"Entscheidung nicht schlüssig"

Nach Auffassung des Gerichts habe für Volkswagen kein Grund bestanden, die Deutsche See darüber aufzuklären, dass ein Teil der Fahrzeuge über diese Software verfüge. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden. In einer schriftlichen Reaktion teilte die Deutsche See mit, dass die Entscheidung aus ihrer Sicht "nicht schlüssig" sei und man mit den Anwälten die nächsten Schritte beraten werde.

Volkswagen hatte im September 2015 eingeräumt, weltweit in Millionen von Dieselwagen eine Software verwendet zu haben, die Schadstoffwerte bei Tests künstlich drückte. Auf der Straße war der Ausstoß dagegen um ein Vielfaches höher. Kunden forderten daraufhin Schadenersatz. (dpa)

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KOMMENTARE


UE

27.10.2017 - 17:22 Uhr

und wiedereinmal kann ich nur sagen: richtig so!Auch die Deutsche See hat sich, genau wie 99,99999% der restlichen Trittbrettfahrer nie für irgendwelche NOX oder CO2-Werte interessiert!


emkregio1

27.10.2017 - 20:34 Uhr

Gerade die Seeschiffahrt mit ihren Schwerölverbrennern haben es nötig den VW Konzern wegen Abgasentwicklung zu verklagen.


Fischer

28.10.2017 - 00:18 Uhr

Der Chef der Deutschen See versucht VW aus rein egoistischen Gründen über den Tisch zu ziehen. Von wegen David gehe Goliath... Warum übernimmt er den größten Teil der Leasingfahrzeuge am Ende der Leasinglaufzeit, wenn es ihm doch um die Umwelt geht?! Weil die Autos ihren Dienst tun und er damit Geld verdient! Als nächstes großes Unternehmen hat er sich nun wohl die Post rausgesucht: Dort bestellt er nun die elektrisch fahrenden Streetscooter - ich würde wetten, dass diese demnächst nicht seinen Erwartungen entsprechenden und er dann den Lieferanten auf die nächsten Millionen verklagt. Jedenfalls kennt man sein Unternehmen durch diesen sinnlosen Streit mit VW in Deutschland nun besser als vorher. Rechtsanwaltskosten scheinen hier als Marketingkosten eingeplant zu sein.


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