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Wegen Corona: Daimler verlängert Kurzarbeit bis Ende April

08.04.2020 14:17 Uhr
Wegen Corona: Daimler verlängert Kurzarbeit bis Ende April
Der Mercedes-Stern strahlt derzeit schwächer.
© Foto: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa

Seit mehr als zwei Wochen ruhen große Teile der Produktion bei Daimler. Die Kurzarbeit, die seit Anfang dieser Woche gilt, will der Autobauer nun noch länger nutzen. Gleichzeitig gibt es erste Pläne für die Zeit nach Corona.

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Daimler kämpft weiter mit den massiven Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Die Kurzarbeit soll verlängert werden, parallel stellt der Konzern aber auch erste Weichen für einen Wiederanlauf der Produktion, wie er am Mittwoch mitteilte. Bei den Verkaufszahlen zeigen sich derweil die Spuren der weltweiten Krise. Im ersten Quartal ging der Absatz deutlich nach unten. Mit roten Zahlen im Kerngeschäft rechne er aber trotzdem nicht, sagte Finanzchef Harald Wilhelm in einer Telefonkonferenz.

Für den Großteil der Auto-, Transporter- und Nutzfahrzeugproduktion sowie der Verwaltung plant Daimler nun nicht mehr nur bis zum 17. April, sondern bis zum Ende des Monats Kurzarbeit. "Damit reagiert das Unternehmen auf die weitreichenden Auswirkungen des Corona-Virus und die daraus resultierenden zunehmend schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen", hieß es.

Auch der Betriebsrat sieht derzeit keine andere Möglichkeit. "Niemand will Kurzarbeit. Wir würden alle viel lieber arbeiten und unseren Beitrag für den Erfolg des Konzerns leisten", sagte Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht. "Aber es gibt momentan keine Alternative zu Kurzarbeit."

Die Produktion ruht schon seit etwa zweieinhalb Wochen in großen Teilen. Nur in einigen besonders wichtigen Bereichen wird noch gearbeitet. Seit Beginn dieser Woche sind die Mitarbeiter in Kurzarbeit - zuvor hatten sie Arbeitszeitkonten oder Urlaub abgebaut. Um wie viele Beschäftigte es geht, sagt Daimler nicht. In Deutschland hat der Autobauer rund 170.000 Mitarbeiter.

Neustart erfolgt schrittweise

Einige Werke will Daimler trotz verlängerter Kurzarbeit schon vom 20. April an nach und nach wieder hochlaufen lassen. Beginnen soll die Antriebstechnik, danach folgen die Pkw-Werke Sindelfingen und Bremen und die Van-Standorte - alle aber jeweils nur im Ein-Schicht-Betrieb und unter umfassenden Sicherheitsvorkehrungen. Auch in den Bus- und Lkw-Werken soll ab dem 20. April schrittweise wieder produziert werden. Einen neuen Plan hat Daimler nun auch für die ursprünglich für den 1. April geplante und dann verschobene Hauptversammlung. Sie solle Anfang Juli in digitaler Form stattfinden, kündigte Wilhelm an.

Daimler hatte den Produktionsstopp auch mit dem weltweiten Nachfragerückgang aufgrund der Coronavirus-Krise begründet. Von seiner Kernmarke Mercedes-Benz setzte der Konzern im ersten Quartal weltweit rund 477.400 Autos ab, das waren 14,9 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im gleichen Maße gingen die Verkaufszahlen der Transporter-Sparte zurück. In Summe wurden 64.588 Vans ausgeliefert. Der Absatz der Kleinwagenmarke Smart brach sogar um mehr als 78 Prozent auf 5.863 Stück ein, was Daimler zusätzlich auf die Umstellung auf ausschließlich batteriebetriebene Fahrzeuge und das Auslaufen der Vorgängermodelle zurückführte.

China: Zuversicht kehrt zurück

Deutliche Abschläge von mehr als 20 Prozent gab es im wichtigsten Markt für Mercedes-Benz in China, wo die Ausbreitung des Coronavirus früher begonnen hatte. Inzwischen laufe das Geschäft dort schon wieder gut an, sagte Daimler-Vertriebschefin Britta Seeger. "Das stimmt uns zuversichtlich." In Europa, wo die Welle später einsetzte, lag der Absatz im ersten Quartal aber auch schon um knapp 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. In Deutschland betrug das Minus per Ende März 8,8 Prozent. Damit habe man sich besser entwickelt als der Gesamtmarkt, hieß es. In den USA verkaufte Daimler knapp fünf Prozent weniger. Dort steuer die Corona-Krise erst auf ihren Höhepunkt zu.

Insgesamt verkaufte der schwäbische Autokonzern im ersten Quartal 547.829 Pkw und Vans. Ein Vergleich zum Vorjahresquartal ist wegen der Umstrukturierung der Geschäftsfelder im vergangenen Jahr nicht möglich. (dpa/rp)

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