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Designschutz-Streit: ADAC macht bei Reparaturklausel Druck

26.02.2013 07:45 Uhr
Designschutz-Streit: ADAC macht bei Reparaturklausel Druck
Das faktische Monopol der Automobilhersteller verteuert laut ADAC sichtbare Ersatzteile um bis zu 40 Prozent.
© Foto: ZDK

30 bis 40 Prozent könnten Autofahrer nach Club-Berechnungen sparen, wenn sichtbare Ersatzteile vom so genannten Designschutz ausgenommen wären. Doch die Regierung bewegt sich bislang nicht.

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Nach Berechnungen des ADAC kostet die fehlende Reparaturklausel im Designschutz den deutschen Autofahrern Milliarden Euro pro Jahr. 30 bis 40 Prozent könnten Autofahrer demnach sparen, wenn sichtbare Ersatzteile vom so genannten Designschutz ausgenommen wären, teilte der Automobilclub am Montag mit. Die Möglichkeit hierzu biete die Reparaturklausel, die in einigen Ländern Europas bereits seit längerem gilt.

 Durch sie würden alle außen liegenden Teile, die üblicherweise bei Unfällen zerstört werden (Kotflügel, Scheibenwischer, Scheinwerfer, Heckleuchten usw.) vom Designschutz ausgenommen, was den Nachbau dieser Teile legalisieren würde. Bislang verweigern Frankreich und Deutschland die Zustimmung zu einer europaweit einheitlichen Designschutzregelung mit Reparaturklausel, was den Autoherstellern faktisch ein Monopol auf diese Teile beschert. Sowohl CDU/CSU als auch die FDP-Bundestagsfraktion hatten vor der Regierungsübernahme eindeutig und mehrfach für die Einführung einer Reparaturklausel plädiert.

Der Sinneswandel in Berlin ist nach Informationen von "asp Online" vor allem auf den starken Einfluss der deutschen Automobilhersteller auf die Politik zurückzuführen. Ein Verbandsvertreter des freien Marktes drückte es gegenüber unserem Partnerdiensts drastisch aus: "Was kann man von einer Kanzlerin erwarten, der der Cheflobbyist der Automobilhersteller permanent auf dem Schoß sitzt und ihr einflüstert, wie ihre Haltung zu für Hersteller kritischen Themen zu sein hat?"

Der ADAC ist in seiner Stellungnahme zurückhaltender, macht aber dennoch Druck auf die Regierung. "Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich dem Vorschlag der EU-Kommission zuzustimmen", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer. "Gewinner wären die Verbraucher." (fs)

Eine ADAC-Grafik mit dem vom Club errechneten Sparpotenzial der Reparaturklausel am Beispiel eines Mazda 6 finden Sie unten in der Downloadbox.

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KOMMENTARE


Dieter M. Hölzel

26.02.2013 - 11:34 Uhr

Der ADAC könnte sich im Sinne der Verbraucher ganz toll einbringen, wennes um die hohen Preise an den Tankstellen geht. Was aber ist geschehen,nichts, denn man kann doch der Regierung nicht zumuten das die Autofah-rer-Gilde weniger Steuern an den Tankstellen bezahlt. Jetzt aber, inSachen Rep.-Klausel hat der ADAC wohl Eigeninteresse mit der ADAC-Auto-versicherung und den Schadensquoten der Zürich-Vers. Plötzlich macht derADAC der Regierung Druck, alles recht seltsam und zum greifen nahe, wo-bei dafür der " Verbraucherschutz " herhalten muss, an der Tankstelleist nichts von echtem Verbraucherschutz des ADAC zu sehen.


Frank Fehling

26.02.2013 - 12:04 Uhr

ich gebe meinem Vorredner Herrn Dieter M. Hölzel vollkommen Recht.Der ADAC kann und bewegt überhaupt nichts.Ohne seine zahlenden Mitglieder würde dieser Automobilclub ( ADAC )gar nicht existieren.


K. Wempe

26.02.2013 - 14:24 Uhr

Die Reparaturklausel ist ein Paradebeispiel dafür, wie stark Brüssel sich in unsere Branche einmischt, gerade auch zum Nachteil des Handels. Der ADAC als Wasserträger der Eurokraten - eine gänzlich neue Sichtweise. Ich kann mich noch einen Artikel in der ADAC Zeitung erinnern aus dem Jahre 2010, in dem das Sparpotenzial schon damals das Thema war. Ohne allerdings auf die veschiedenen Qualitäten hinzuweisen, die es lt. GVO gibt. So sieht Informationspolitik à la ADAC aus. Und das ist das eigentliche Problem.Was wäre denn, wenn die River Cola bei Aldi im Design einer Coca Cola Flasche im Regal stehen würde? Dann könnte die Familie Albrecht gewiß einen meßbaren Teil ihres Vermögens nach dem Rechtsstreit nach Atlanta überweisen. Garantiert! Bei Autoteilen schein das geistige Eigentum nichts mehr wert zu sein.


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