Nach dem Willen führender Branchenvertreter sollen Autohäuser und Werkstätten künftig die Hauptuntersuchung selbst durchführen können. "Wir stehen in Sachen Hauptuntersuchung vor einer großen Wende", sagte Rudolf Angerer, Vorstandsvorsitzender der Kfz-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim, am Dienstag bei der Jahrestagung. "Nachdem wir heute im Vorfeld zur HU, AU, SP sämtliche technischen und qualitativen Voraussetzungen erfüllen, ist nicht mehr einsehbar, weshalb wir als Kfz-Betriebe die Plakette nicht selbst kleben dürfen."
Die Werkstätten arbeiten derzeit im dualen System mit den Prüforganisationen zusammen. Als offizielle Prüfstützpunkte übernehmen sie nach Verbandsangaben 80 Prozent der amtlichen Untersuchungen. Angerer: "Es gehen pro Jahr 25 Millionen Fahrzeuge zur HU. Da steht nun ein Einsparpotenzial von 400 Millionen Euro dahinter." Die Forderung der Branche sei nicht vollkommen neu, sondern werde in Österreich, Holland, Belgien und England bereits so praktiziert.
Die "HU im Meisterbetrieb" ist sowohl im bayerischen Kfz-Landesverband als auch im ZDK mehrheitlich entschieden. 2015 ist auf EU-Ebene mit einer einheitlichen HU-Regelung zu rechnen. Bis dahin soll das Konzept stehen, aber auch ein früherer Zeitpunkt ist möglich. "Politisch ist der Rechtsrahmen geschaffen", betonte Innungsgeschäftsführer Stefan Brandl.
Auf der Jahrestagung skizzierte Angerer außerdem die automobilen Besonderheiten im regionalen Einzugsbereich – vom Fachkräftenachwuchs über die Umsetzung der Pkw-EnVKV und den Investitionsschutz bis hin zu den Gesprächen mit politischen Funktionsträgern auf Landes- und Bundesebene. (hb)
Heiko
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