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Wiedereröffnung des Autohandels: Differenzierte Strategie mit Gefährdungsbeurteilung

18.02.2021 16:47 Uhr
Lockdown; Corona-Krise; Corona-Pandemie; Shutdown; Autohaus-Schließung; Autohandel; geschlossen
Das Kfz-Gewerbe ist unzufrieden darüber, dass bei den Corona-Beschränkungen allein die allgemeinen Inzidenzzahlen Maßstab des weiteren Handelns sind.
© Foto: picture alliance / Zoonar | Oliver Boehmer

Der ZDK kämpft weiter für eine Öffnungsperspektive für die im Lockdown verharrenden Autohäuser. Wirtschaftsminister Altmaier liegt nun ein interessanter Vorschlag des Dachverbands vor.

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Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) macht sich für eine differenzierte Strategie zur Wiedereröffnung des stationären Automobilhandels in der Corona-Pandemie stark. Das Heranziehen von Inzidenzwerten sollte mit einer konkreten Gefährdungsbeurteilung kombiniert werden, erklärte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Darin plädierte er für eine "auf bestimmte Branchen oder Tätigkeitsbereiche bezogene Betrachtungsweise".

Altmaier hatte am Dienstag mit Vertretern von mehr als 40 Verbänden über eine Öffnungsstrategie beraten. Auch der ZDK war bei dem Wirtschaftsgipfel mit von der Partie. Altmaier hatte im Nachgang erklärt, in den kommenden Tagen ein umfassendes Konzept für den Weg aus dem Lockdown erarbeiten zu wollen. Die Vorschläge der Verbände sollen dann in die nächsten Corona-Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder am 3. März einfließen.

Das Kfz-Gewerbe ist unzufrieden darüber, dass bei den Corona-bedingten Beschränkungen viele Branchen über einen Kamm geschoren werden und allein die allgemeinen Inzidenzzahlen Maßstab des weiteren Handelns sind. Stattdessen sollte es aus Sicht des Verbands eine typisierte Beurteilung geben. Taugliche Parameter dafür seien etwa "die für den Kundenverkehr üblicherweise eröffnete Fläche im Verhältnis zur Kundenfrequenz, die Notwendigkeit oder Vermeidbarkeit direkten physischen Kontakts zwischen Personen sowie sonstige infektionsrelevante Spezifika", heißt es in dem Schreiben.

Bei der vom ZDK vorgeschlagenen Vorgehensweise müssten sich Inzidenzzahl und Gefährdungsbeurteilung zueinander verhalten wie kommunizierende Röhren: Je niedriger die Inzidenzzahlen sinken, desto höher dürfe der Gefährdungsgrad sein, den eine Branche als Voraussetzung für die Wiedereröffnung nicht überschreiten darf – und umgekehrt. Dabei sollten als Puffer Überlappungsbereiche definiert werden, damit es bei pendelnden Inzidenzen "nicht zu ständigen, unberechenbaren Hin-und-Her-Effekten" komme.

"Werden solche Kriterien zugrunde gelegt, zählen insbesondere die Autohäuser zu den ersten Kandidaten für eine Wiedereröffnung der Verkaufstätigkeit, da von ihnen so gut wie keine Infektionsgefahr ausgeht", betonte Karpinski. Die Öffnung des für die gesamte Automobilwirtschaft zentralen Vertriebskanals sei von großer wirtschaftlicher Bedeutung. (AH)

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KOMMENTARE


Michael

19.02.2021 - 09:26 Uhr

Ein Bekannter der Autoverkäufer war, hat nun einen Shop auf einem bekannten Marktplatz und ist nachdem Dauerlockdown nun im Dauergrinsen. Ich werde auch was anderes suchen, was weder Lockdown noch Kurzarbeit gefährdet ist.


Dieter M. Hölzel

19.02.2021 - 09:56 Uhr

Die Gefahr für die ges. Automobil-Industrie geht von der " Politik " aus, besonders für den Handel und die Autohäuser. Friedrich Merz hätte so einen Unfug verhindert, aber der würde ja einige von dem Polit- Debattierclub entfernen, genau das ist das Problem.


Einkäufer

19.02.2021 - 17:01 Uhr

Erstaunlich das dieser Beitrag erst jetzt erscheint. Der ZDK hätte schon im ersten Lockdown, spätestens aber bei Ankündigung des zweiten Lockdown im Dezember, diese Vorschläge unterbreiten sollen. Im Autohaus steht man nicht in einer Schlange von Menschen an einer Kasse, in kaum einem Bereich lassen sich Hygienevorschriften (wie der Autohandel schon bewiesen hat!) besser umsetzen. Ich kann nur den Kopf schütteln angesichts dieser fahrlässigen Trägheit seitens der Verbandsvertreter und hoffe dass das Thema vielleicht zwar erst jetzt so öffentlich wird aber schon seit Monaten heiß nach Berlin gekabelt wird. Ansonsten müsste sich der ZDK mal Gedanken machen wozu er da ist...


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