Sixt Leasing hat im ersten Quartal Federn lassen müssen. Wie das Unternehmen am Dienstag in Pullach bei München mitteilte, sank der Umsatz des Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,4 Prozent auf 199,3 Millionen Euro. Dies sei im Wesentlichen auf den Rückgang der Verkaufserlöse zurückzuführen, hieß es. Die Verkaufserlöse durch Leasingrückläufer und vermarktete Kundenfahrzeuge im Flottenmanagement schrumpften demnach um rund ein Viertel auf 85 Millionen Euro.
Operativ erreichte Sixt Leasing in den ersten drei Monaten des Jahres 114,3 Millionen Euro Umsatz – ein Minus von 4,5 Prozent. Das Unternehmen machte dafür im Wesentlichen das sehr starke Vorjahresquartal mit einer hohen Zahl an verkauften Leasingrückläufern im Geschäftsfeld Online Retail und zum anderen die Einschränkungen des stationären Autohandels aufgrund der Corona-Pandemie verantwortlich.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel ein Konzernergebnis (EBITDA) von 56,3 Millionen Euro an. Das waren 1,5 Prozent weniger als im ersten Quartal 2019. Das Ergebnis vor Steuern sank um ein Fünftel auf 5,6 Millionen Euro, unter anderem durch den genannten Volumeneffekt im Fahrzeugverkauf, gestiegene Marketingaufwendungen zu Jahresbeginn und erste transaktionsbedingte Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme durch die Hyundai Capital Bank Europe GmbH (HCBE). Unter dem Strich nahm der Überschuss um ein Drittel auf 3,8 Millionen Euro ab.
Der Konzernvertragsbestand im In- und Ausland (ohne Franchise- und Kooperationspartner) lag per 31. März mit 135.300 Verträgen um 0,7 Prozent unter dem Wert zum 31. Dezember 2019. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ergibt sich dagegen ein deutliches Plus von 7,7 Prozent. Grund hierfür ist die Übernahme der Flottenmeister GmbH im vierten Quartal 2019.
Jahresprognose bestätigt
Vorstandschef Michael Ruhl sagte: "Die Rahmenbedingungen für unser Geschäft sind wie erwartet anspruchsvoller geworden. Daher haben wir unsere Frühwarn-, Überwachungs- und Steuerungsmaßnahmen für den Sixt Leasing-Konzern deutlich intensiviert." Er bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr 2020. Man gehe weiterhin von einer Erholung der Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr aus.
Rückenwind verspricht sich Ruhl auch vom neuen Großaktionär HCBE. Vor wenigen Tagen hatte die große Mehrheit der Sixt Leasing-Aktionäre das Angebot des Hyundai/Santander-Joint Ventures angenommen (wir berichteten). In Kürze endet eine weitere Annahmefrist. Die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.
Sixt Leasing ist die ehemalige Leasing-Sparte des Autovermieters Sixt. Neben dem Management von Großflotten ist der Online-Direktvertrieb von Neuwagen ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld. (rp)