Im Gespräch mit Bernhard Bauer: "SEAT ist unser Fundament"

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Bernhard Bauer, Geschäftsführer SEAT Deutschland
© Foto: SEAT

SEAT spielt als Marke nicht nur aktuell, sondern auch mittel- bis langfristig eine maßgebliche Rolle im Unternehmen. Insbesondere den Partnerbetrieben kommt bei der Fortschreibung der Erfolgsgeschichte eine große Bedeutung zu: Die Gründe und Pläne erläutert Bernhard Bauer, Geschäftsführer SEAT Deutschland.

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Datum:
26.04.2024
Lesezeit:
7 min



AH: Der Konzern hält an SEAT als Ursprungs- und Kernmarke fest. Welche Bedeutung kommt SEAT damit zu – auch im Kräfteverhältnis zur Marke CUPRA?

Bernhard Bauer: Das ist ein starkes Signal an unsere Partnerbetriebe und an unsere vielen treuen SEAT Kundinnen und Kunden. Wir haben immer gesagt, dass SEAT das Fundament bildet, auch wenn CUPRA als junge Marke natur­gemäß über ein enormes Wachstumspotenzial verfügt. Aber auch SEAT hat sich im vergangenen Jahr bewiesen und um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 zugelegt. Insofern bin ich überzeugt, dass SEAT auch hierzulande weiter stark performen wird: Der Wegfall der Förderung bei Elektrofahrzeugen, die Erhöhung der Produktionskapazitäten wegen der deutlich verbesserten Liefersituation und attraktive Angebote für preissensible Kundinnen und Kunden könnten diesen Trend bestätigen.

AH: Welche strategische und operative Ausrichtung ist damit in den kommenden Jahren verbunden, insbesondere mit Blick auf Deutschland als größten Markt?

Bernhard Bauer: Die beiden Marken SEAT und CUPRA bilden auch in Zukunft eine sinnvolle Kombination, die das Beste aus beiden Welten bietet. SEAT besitzt als Volumenmarke ein  optimales Produktportfolio – vom Kleinwagen bis zum SUV. Mit effizienten Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybridmodellen verfügt die Marke weiterhin über ein hochattraktives Angebot für sehr viele Zielgruppen. SEAT ist und bleibt eine sehr junge Marke, die zum Einstieg in den Volkswagen Konzern mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis lockt.

AH: Sind spezielle Marketingaktivierungen für die Marke SEAT geplant?

Bernhard Bauer: Der 40. Geburtstag wird natürlich ausgiebig und prominent gefeiert. Darüber hinaus werden wir unsere Musikaktivitäten wieder verstärkt auf die Marke SEAT münzen. Erfolgreiche Musikshows wie „The ­Voice of Germany“ und „The Voice Kids“ werden in diesem Jahr – wie schon in der Vergangenheit – von SEAT unterstützt. Die Marke steht absolut für Musik und Lebensfreude – das passt perfekt und wir sind überzeugt, dass wir die Zusammenarbeit erfolgreich gestalten werden.

AH: Die SEAT S.A. hat im vergangenen Jahr den zweithöchsten Absatz seiner Unternehmensgeschichte verzeichnet. Größter Einzelmarkt war Deutschland mit rund 132.624 ausgelieferten Kfz laut KBA. Wie viele Einheiten hat SEAT beigesteuert? Und welche Absatzziele haben Sie sich mit SEAT für 2024 hierzulande gesetzt?

Bernhard Bauer: Im vergangenen Jahr haben wir hierzulande rund 75.000 CUPRA und 55.000 SEAT ausgeliefert. Dazu muss man sagen, dass beide Marken um fast 20 Prozent zugelegt haben. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn sich dieser Trend auch 2024 fortsetzt. Die makroökonomischen Prognosen für unsere wichtigsten Märkte und damit auch für Deutschland für das Jahr 2024 stellen uns vor neue Herausforderungen. Wir haben es derzeit mit steigenden Rohstoffkosten, einer unzureichenden Versorgung mit Komponenten, einem immer größeren Wettbewerb sowie hohen Zinsen und der Inflation zu tun. Doch wir sind auf dem richtigen Weg und die Stärke unserer beiden Marken lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.


"SEAT besitzt als Volumenmarke ein optimales Produktportfolio – vom Kleinwagen bis zum SUV."

Bernhard Bauer,
Geschäftsführer SEAT Deutschland


AH: Mit welchen Fahrzeugmodellen wollen Sie dabei punkten?

Bernhard Bauer: Ein erster Höhepunkt in diesem Jahr ist das 40-jährige Jubiläum des SEAT Ibiza. Dieses Modell steht symbolisch für den Aufstieg unserer Marke, schließlich war es das erste Fahrzeug, das ohne die Unterstützung eines Technologiepartners entwickelt wurde. Bis heute wurde der Bestseller in fünf Generationen mehr als sechs Millionen Mal verkauft und entsprechend haben wir uns natürlich etwas Besonderes einfallen lassen: mit dem Sondermodell SEAT Ibiza FR „Anniversary Edition“, das mit einigen Extras aufwartet. Grundsätzlich zeigte der Trend zuletzt deutlich, dass sich SUV und Plug-in-Hybride weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Insofern setzen wir natürlich nicht nur bei SEAT auch auf unsere breit gefächerte SUV-Palette und die Hybridmodelle.

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Ein erster Höhepunkt in diesem Jahr ist das 40-jährige Jubiläum des SEAT Ibiza. Bis heute wurde der Bestseller in fünf Generationen mehr als sechs Millionen Mal verkauft.
© Foto: SEAT

AH: Wie stellt sich SEAT im Bereich der E-Mobilität auf? Ist mit Modellen in den kommenden Jahren zu rechnen, etwa im Kleinwagen­segment?

Bernhard Bauer: Zuletzt wurde in den Medien immer wieder über einen vollelektrischen Kleinstwagen für die Marke SEAT spekuliert. Ich finde das spannend – kann darauf aber derzeit keine finale Antwort geben. Ob dieses Fahrzeug nun kommt oder nicht: Bis auf Weiteres steht die Marke SEAT mit preiswerten und hocheffizienten Verbrennern und Hybridmodellen sowie mit einem breiten Angebotsportfolio sehr gut im Markt – das belegt das mehr als 20-prozentige Wachstum im vergangenen Jahr auf eindrucksvolle Art und Weise.

AH: Welche Rolle spielen die Händler und Servicestützpunkte innerhalb der Markenstrategie?

Bernhard Bauer: Unsere Handels- und Servicestützpunkte bilden eine ganz elementare Säule unseres Erfolgs auf dem deutschen Markt. Ein engmaschiges Netz, bestens ausgebildete Fachkräfte in allen Bereichen und vor allem ein Team, das den spanischen Spirit unserer Marken lebt – nur so kann man auf authentische Art und Weise die Kundinnen und Kunden überzeugen und sie vor allem auch dauerhaft halten. Ohne unsere vielen Partnerbetriebe vor Ort, die im täglichen direkten Kontakt mit unseren Kundinnen und Kunden stehen, wäre der Erfolg der vergangenen Jahre gar nicht möglich gewesen. Daher sind wir sehr dankbar für diese vertrauensvolle Zusammenarbeit und sind optimistisch, dass wir auch in Zukunft gemeinsam erfolgreich sein werden.

AH: Wo sehen Sie SEAT in drei Jahren oder gar 2030 im Allgemeinen sowie im Besonderen in Deutschland stehen?

Bernhard Bauer: Die vergangenen vier Jahre haben uns gezeigt, dass langfristige Prognosen aufgrund von unvorhersehbaren und weltpolitischen Ausnahmesituationen schnell hinfällig sind. Zudem hat uns der riesige Erfolg von CUPRA durchaus ein bisschen überrascht, das muss ich ehrlich zugeben. Dennoch haben wir natürlich einen konkreten Plan und ich kann sagen, dass SEAT auch in Zukunft eine maßgebliche Rolle im Unternehmen spielen wird – in drei Jahren und auch 2030 noch. Davon bin ich überzeugt.

SEAT S.A.: Die E-Mobilität im Fokus

Stetig steigender Betriebsgewinn, die E-Mobilität im Fokus: Die SEAT S.A. versteht sich als Motor der Mobilität und der Industrialisierung und gibt mit „Fast Forward“ weiter Gas. In Sachen Elektromobilität geht es stetig voran: Mit dem Projekt „Future: Fast Forward“ will die SEAT S.A. gemeinsam mit dem Volkswagen Konzern Spanien zu einem E-Mobility-Hub in Europa machen. Insgesamt werden sogar zehn Milliarden Euro investiert – das ist die größte industrielle Investition in der Geschichte Spaniens, um die Automobilindustrie zu elektrifizieren. Mit einer Investition von drei Milliarden Euro elektrifiziert die SEAT S.A. den Standort Martorell, um ab 2025 von Barcelona aus Elektroautos der Small-Bev-Familie zu produzieren.

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Wayne Griffiths, CEO SEAT und CUPRA: "SEAT hat den Grundstein dafür gelegt, dass Spanien zu einem der größten Fahrzeug­hersteller in Europa und in der Welt geworden ist. Jetzt ist es an der Zeit, das Land auch elektrisch mobil zu machen. Gemeinsam stellen wir Spanien auf elektrische Räder."
© Foto: SEAT

Das Land elektrisch mobil machen

„SEAT hat Spanien einst mit dem SEAT 600 mobil gemacht und damit den Grundstein dafür gelegt, dass Spanien zu einem der größten Fahrzeughersteller in Europa und in der Welt geworden ist. Jetzt ist es an der Zeit, das Land auch elektrisch mobil zu machen“, sagt Wayne Griffiths, CEO von SEAT und CUPRA, und ergänzt: „Heute haben wir mit SEAT und CUPRA das Beste aus beiden Welten, um den von der Branche geforderten Wandel hin zu einer vollständig elektrischen Zukunft zu voll­ziehen.“


Fast Facts zu SEAT in Deutschland

  • Der Marktanteil kletterte im vergangenen Jahr auf den neuen Bestwert von 4,7 Prozent. Seit dem Jahr 2016 konnten die spanischen Marken damit in jedem Jahr ihren Marktanteil steigern.

  • Deutschland ist für die SEAT S.A. weiterhin als Absatzmarkt der wichtigste Treiber: 132.624 ausgelieferte SEAT und CUPRA Modelle im Jahr 2023 bedeuten eine Steigerung von 18,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

  • SEAT hat beim Kundenzufriedenheits-Ranking 2023 von YouGov in Kooperation mit der „Süddeutschen Zeitung“ ein sensationelles Ergebnis erzielt: Mit einem Score von 88,9 erhielt SEAT nicht nur die beste Bewertung aller beurteilten Automobilmarken, sondern steht damit auch an der Spitze der gesamten Kategorie „Automotive“. Quelle: YouGov und SZ Institut, 20.04.23 www.sueddeutsche.de/advertorial/sz-institut/kundenzufriedenheit-2023

  • Im Jahr 2023 wurden insgesamt 132.624 Fahrzeuge der beiden spanischen Marken SEAT und CUPRA in Deutschland neu zugelassen. Das ist der zweitbeste Wert für den deutschen Markt in der Geschichte der SEAT Deutschland GmbH – er liegt nur knapp hinter dem Rekord aus dem Jahr 2019 mit 138.670 Neuzulassungen.



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