IAA 2017 -Heimspiel für BMW: Die Zukunft der Fahrfreude

Peter van Binsbergen, Leiter des Vertrieb Deutschland bei BMW, will noch nicht zu viel verraten über den BMW-Auftritt auf der IAA. Der Hersteller steht aber zu der Messe und verspricht Impulse bei der Elektromobilität, aber auch bei den großen Baureihen. AH: Herr van Binsbergen, in diesem Jahr haben sich einige Hersteller entschieden, nicht auf die IAA zu kommen. Warum ist BMW dabei? Peter van Binsbergen: Die IAA ist nach wie vor die wichtigste Automobilmesse weltweit - und gewissermaßen ein Heimspiel für uns. Neben unseren Marken und Produkten zeigen wir auch unsere Technologien und unsere Services. Für uns entwickelt sich die IAA damit zur Zukunftsmesse für individuelle Mobilität. Wir werden in diesem Jahr wieder Impulse im Bereich der Elektromobilität, aber auch bei unseren großen Baureihen setzen. AH: Andere Hersteller wie zum Beispiel Audi werden ihren Auftritt deutlich verändern. Bleibt BMW in Halle 11 mit der gewohnten Indoor-Fahrstrecke? P. v. B.: Unser Auftritt in Halle 11 wird sich deutlich von dem in 2015 unterscheiden. Es wird aber auch wieder einen fahraktiven Teil geben. Im Zentrum steht der sogenannte "Vision Loop". Eine zentrale Showbühne mit 550 Sitzplätzen, auf der wir mit täglich 14 Shows die Besucher mit in die Zukunft nehmen - aber auch unsere aktuellen Weltpremieren präsentieren wir, zum Beispiel den neuen BMW X3. Eine ganze Menge Weltpremieren AH: Welche Produkte von Ihnen werden wir in Frankfurt zu sehen bekommen? P. v. B.: Neben der gesamten aktuellen Produktpalette haben wir natürlich eine ganze Menge Weltpremieren dabei. Den neuen BMW X3 haben wir schon kommuniziert - es wird aber auch noch einige Überraschungen geben. AH: Derzeit hat man den Eindruck, die Hersteller zeigen in Frankfurt überwiegend große Limousinen mit den modernsten Assistenzsystemen bis hin zum autonomen Fahren. Ist BMW hier auch dabei? Wenn ja, was dürfen wir erwarten? P. v. B.: Wir wollen in allen Segmenten starke Signale für die Zukunft setzen. Unser Motto auf der IAA lautet "This is tomorrow. Now." "Die Zukunft ist jetzt." Lassen Sie sich überraschen. Virtual Reality AH: 2013 konnten IAA-Besucher den i3 auf dem Messegelände Probe fahren. Ist in diesem Jahr etwas Ähnliches geplant, um die Elektromobilität und Hybride zu pushen? P. v. B.: Die BMW i und i Performance Modelle werden natürlich einen breiten Raum einnehmen und es wird viel Interaktion geben. Besonders freuen können sich die Besucher auf das Exponat, das mit Hilfe von Virtual Reality die Zukunft der Fahrfreude demonstriert. AH: Bei unserem letzten Gespräch im März ging es um die Professionalität des Handels hierzulande im Gebrauchtwagengeschäft. Haben sich Handel und Hersteller mittlerweile beim Thema Unterstützung in diesem Bereich geeinigt? Und wenn ja, wie? P. v. B.: Natürlich arbeiten wir gemeinsam immer weiter an der Professionalität unseres Gebrauchtwagenangebotes im Markt. Ein wichtiger Meilenstein war hier die Neu-Ausrichtung unseres "Premium Selection" Programmes im Frühjahr. Wie wichtig dieser Teil unseres Geschäftes ist, wird auch jüngst durch die Umweltprämie, die BMW seit dem Diesel-Gipfel in Berlin anbietet, unterstrichen. Wir sind hierzu in sehr enger Abstimmung mit dem VdB, um das Momentum, das sich daraus im Markt ergibt, gemeinsam optimal zu nutzen. Erstes Halbjahr weniger erfolgreich AH: Im ersten Halbjahr 2017 hat BMW hierzulande im Vergleich zum Vorjahr Zulassungen verloren, obwohl der Markt gestiegen ist. Woran lag es? P. v. B.: Tatsächlich sind wir im ersten Halbjahr durch die aktuellen Produktlebenszyklen und Engpässe in der Verfügbarkeit von gefragten Modellen nicht so vorangekommen, wie wir uns das gewünscht haben. Wechselfähig sein AH: Digitalisierung ist aktuell das Branchenthema im Service und Verkauf. Wo steht BMW hier derzeit? Kann man zum Beispiel in Kürze mit kleineren Showrooms rechnen, weil alles digital und mit VR-Brille gezeigt werden kann? P. v. B.: Bei allen Chancen, die sich durch die Digitalisierung hier ergeben, steht für uns immer der Mehrwert für den Kunden im Vordergrund. Der Kunde soll immer die Freiheit haben, sich in der digitalen oder in der physischen Welt zu bewegen. Und wann immer er auch möchte von der einen in die andere Welt zu wechseln. AH: Bei Audi brodelt es derzeit, weil der Hersteller mehr Direktvertrieb angekündigt hat. Wie sehen hier die Überlegungen von BMW in Deutschland aus? P. v. B.: Unsere Partner in der Handelsorganisation in Deutschland sind und bleiben das Rückgrat unseres Vertriebs in unserem Heimatmarkt. Wir haben immer betont, dass eine Ausweitung des Online-Geschäftes nur in enger Abstimmung und mit Einbindung unserer Partner erfolgen wird. AH: Wie stellen Sie sich den BMW-Vertrieb und das Händlernetz in Deutschland im Jahr 2025 vor? P. v. B.: Wie heute: geprägt von einer starken Marke, starken Produkten und starken Partnern im Handel. Und in der Zukunft kann der Kunde durch ein weiter digitalisiertes Angebot noch flexibler entscheiden, wann und wie er mit uns in Kontakt treten möchte. AH: Herr van Binsbergen, vielen Dank für das Gespräch! Interview: Doris Plate Kurzfassung Der Kunde soll bei BMW immer die Möglichkeit haben, von der digitalen in die physische Welt zu wechseln. Beispiele dafür werden auf der IAA zu sehen sein - und eine ganze Menge Weltpremieren ...

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