5. Autohaus E-Marketing Day: Leads, Leads, Leads

Wie wichtig die Beziehung zum Kunden ist und welche neue Möglichkeiten des Leadmanagements es gibt, darum drehte sich am Dienstag alles beim 5. AUTOHAUS E-Marketing Day, der von AUTOHAUS Chefredakteur Ralph M. Meunzel und Stefan Gaul von Gaul Company moderiert wurde und über 130 Besucher ins Atrium Hotel nach Mainz lockte. Bereitschaft zu handeln ist entscheidend "Der Kunde will von sich aus treu sein, er will gebunden sein", betonte gleich zu Beginn Prof. Dr. Michael Ceyp von der FOM Hochschule für Ökonomie und Management in seiner Keynote. Abwechslung und Kreativität sind laut Ceyp im Handel gefragt, um Kunden für sich zu gewinnen. Entscheidend sei vor allem die Bereitschaft im Autohaus dafür, sich diesen Chancen zu öffnen. Eine dieser Chancen steckt laut Sven Knierim, Country Manager, in dem Umgang mit Online-Kundenbewertungen. "Handeln Sie proaktiv, bitten Sie Ihre Kunden um eine Bewertung, wenn er das Autohaus wieder verlässt, damit sichern Sie sich viele positive Bewertungen", so Knierim. Eine weitere Facette des Leadmanagements findet sich auch bei der Plattform Carwow, bei der es sich laut Gründer Philipp Sayler von Amende zum einen um zusätzlichen Absatzkanal, aber insbesondere um ein besonders effizientes Marketingtool für Autohäuser handelt. Umfangreiche Beratung und strategische Planung bei der Leadgenerierung und Konvertierung haben sich Jim Meininghaus und Brian Coleman von MotorK auf die Fahne geschrieben. Sie begleiten Autohäuser auf dem Weg in die Digitalisierung und bieten dafür zahlreiche Produkte an. Das Unternehmen zählt über 300 Mitarbeiter in fünf Ländern, die insgesamt 1.200 Händler betreuen. Sven Möller von Contact Impact erklärte die verschiedenen Formen des digitalen Regio-Marketings, das laut Möller aktuell die effektivste Art ist, Online-Kunden für sich zu gewinnen. Neuauflage des Digital Dealer Performance Award im Herbst Ausgangspunkt für sämtliche Marketing-Aktivitäten sei aber nach wie vor die Händlerwebsite, betonte Steven Zielke von MobilApp. Weiter stellte Zielke die Kriterien des Digital Dealer Performance Index vor (DDPI). Bereits im vergangenen Jahr hat AUTOHAUS in Kooperation mit TÜV Süd und der Agentur Nebelhorn die Händler mit der besten Internet-Performance ausgezeichnet. Möglich macht eine objektive Messung der Internet-Relevanz (DDPI) ein entsprechendes Tool, das mit über 320.000 Schlagwörtern aus dem Autohandel über 30 Milliarden Suchanfragen auf über 40 Servern laufen lässt und diese Daten dann mit den 14.000 Autohaus-Domains abgleicht. Die Relevanz kommt beispielsweise zustande durch einen guten und umfassenden Webauftritt, gutes Content Management und erfolgreiches Online- und Social-Media-Marketing. Berücksichtigt werden bei der Ermittlung des Index die Auffindbarkeit bei Google, unter anderem die Klicktiefe, ob die Website mobil-optimiert ist, die Verweildauer, die Ladezeit sowie die Qualität des Content Managements. All diese Daten werden zusammengefasst und als Index gewichtet. Einsehbar ist das Ranking auf der Internetseite des TÜV Süd, Blue Digital Index, der die gesammelten Daten messbar, vergleichbar und transparent macht. Bei der letzten Messung im Herbst 2017 wurde deutlich, dass sich nur fünf Prozent der in die Berechnung mit einbezogenen Autohäuser mit 95 Prozent die digitale Relevanz teilen. "Das zeigt eindeutig, dass so viele Autohäuser im Internet 'unter dem Radar' laufen", so Zielke. Es bleibt spannend, bei der nächsten Messung im Herbst zu sehen, ob und wie sich die digitale Relevanz im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat. Papierloser Autokauf in den USA Einen Blick über den großen Teich gewährte Georg Bauer von der amerikanischen Plattform Fair.com. "Die Zukunft war nie spannender als jetzt, da so viele Chancen in der Digitalisierung stecken", sagte Georg Bauer und gab einen Einblick in ein neues Verständnis von Autokauf auf Zeit, der vom Kunden komplett papierlos über das Smartphone abgewickelt werden kann. "Wir sehen zu , dass wir als Financial Services die Produkte, die sie bisher nur im Handel angeboten haben, dort anbieten, wo der Kunde sich bewegt, nämlich online", erklärte Björn Steffen von der Volkswagen Leasing die Strategie der Digital Captive. Einen Ansatz zur Entwicklung einer Digitalstrategie sieht die Cloppenburg SE laut Vorstand Stefan Salbeck im Aufbau eines Customer Care Centers, während die Audi AG auf eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Handel setzt, um den Online-Gebrauchtwagenverkauf weiter zu entwickeln. Über die Berührungspunkte von E-Marketing mit der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) referierte Marc Störing von Osborne Clark. Laut dem Rechtsexperten bleiben bisher zulässige Marketingmaßnahmen auch weiterhin möglich. Es gebe aber die strengen Voraussetzungen des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), die zu beachten seien, sowie den Einwilligungsvorbehalt für die Ansprache. Soner Catakli, Geschäftsführer von Dealerdesk, stellte last but not least sein Leadmanagement-Tool für Autohäuser vor und die Chancen, die Künstliche Intelligenz (KI) künftig für das Autohaus mit sich bringen wird. Kurzfassung Effizientes Leadmanagement stand im Mittelpunkt der Vorträge bei den Referenten. Wie weit hier die Digitalisierung fortgeschritten ist und wo Handlungsbedarf besteht, zeigten Einblicke direkt aus dem Handel, der Industrie oder dem Dienstleistungsportfolio der vorgestellten Unternehmen.

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