Auto-Hits & Flops aus Shanghai: Diese Modelle wollen wir – und diese nicht!
Bild 1
von 10: iCar23: Der Defender für die Generation iPhone – Während Apple die Pläne vom eigenen Auto offiziell beerdigt hat, nutzt Chinas Exportmeister Chery ganz frech den offenbar nie geschützten Namen iCar für eine eigene Marke - und baut unter diesem Label kleine, knuffige Geländewagen. Die sind zwar nicht so smart wie die Produkte aus Cupertino sehen dafür aber umso bessern aus und sind obendrein sogar noch bezahlbar. Im China startet der gerade auf der Messe gezeigte iCar23 mit 211 PS und 500 Kilometern E-Reichweite für weniger als 15.000 Euro. Selbst wenn er bei uns das Doppelte kosten würde, hätte er als Defender für die Genration iPhone noch beste Chancen. Erst recht, seitdem der Suzuki Jimny an den Schadstoff- und Cybersecurity-Regeln in Brüssel gescheitert und das Original weder elektrisch fährt noch für die Masse zu bezahlen ist.
Bild 2
von 10: AUDI E5 Sportback: Ohne Ringe – und ohne Relikte – Natürlich soll er vor allem den chinesischen Geschmack treffen, Audi den Makel der der Kader-Kutsche nehmen und so viel Staub von Blech blasen, dass die Bayern auch wieder bei jungen Kunden ankommen. Doch weil die schicke VW-Tochter auch hier bei uns ein wenig angestaubt ist, würde sich der E5 Sportback selbst in Deutschland gut machen. Denn er bietet mit der vom Partner SAIC beigesteuerten 800 Volt-Plattform für schnelles Laden und weites Fahren nicht nur zeitgemäße Technik zu einem wahrscheinlich deutlich günstigeren Preis als die eigenen Modelle aus dem PPE-Baukasten. Er wagt vor allem innen einem neuen Auftritt, wirft ein paar alte Relikte über Bord und kommt mit seiner neuen, stark entschlackten Cockpitlandschaft entsprechend frisch und unverbraucht daher. Und während wir draußen auf den Single Frame gut verzichten können, weil wir uns daran langsam satt gesehen haben, könnten sie dem chinesischen Hoffnungsträger für uns ja zur Not ein doch noch ein paar Ringe ins Gesicht pappen.
Bild 3
von 10: VW ID.Era: Weil Länge läuft – Und wo wir gerade dabei sind, wünschen wir uns von der Mutter VW gleich auch noch ID.Era, der als einer der am meisten umlagerten Shanghai-Studien sicher bald in Serie geht. Ja, auch das fast schon rustikal Design ist eine angenehme Abwechslung im Einerlei der ID-Flotte und das üppige Platzangebot mit drei Sitzreihen auf einem Skateboard macht ihn zum bessere Tayron oder gar zum moderneren Touareg. Doch was wirklich unsere Begehrlichkeit weckt, das ist der Antrieb. Denn zum ersten Mal setzt VW bei der gemeinsam mit SAIC entwickelten Studie auf einen Range Extender und steigert so die elektrische Reichweite von 300 Kilometer mal eben auf über 1.000 davon. Da muss dann keiner mehr dem TDI hinterher trauern. Zwar gibt es kaum Hoffnungen, dass es der Era selbst nach Europa schafft. Doch weil die elektrische Euphorie nachlässt und sich Brüssel offenbar auch mit anderen grünen Alternativen anfreunden kann, hört man aus Wolfsburg immer mehr Stimmen, dass die ID-Modelle bald mit einem On-Board-Generator in die Verlängerung gehen könnten.
Bild 4
von 10: LiAuto Mega: So fährt Captain Future seine Kinder zum Fußball – Er ist größer als ein VW Transporter, ist windschnittiger als ein Porsche Taycan und lädt schneller als ein Tesla – mit dem LiAuto Mega zeigen uns die Chinesen, wie Van geht. Auch wenn jeden Monat ein neues Raumschiff aufsteigt, gibt es in China aktuell kein cooleres Space Shuttle als den von einem ehemaligen Porsche-Designer gezeichneten Stromlinien-Koloss. Und kaum eines, das technisch so weit entwickelt ist: Seine 800 Volt-Batterie mit einer Kapazität von 103 kWh bietet neben den 710 Kilometern Normreichweite noch einen zweiten Bestwert und lädt mit bis zu 552 kW. Und der Mega macht nicht nur an der Steckdose Tempo. Sondern mit einem 210 PS starken E-Motor an der Vorder- und einer 333 PS-Maschine an der Hinterachse und zusammen 542 Nm schnellt das Raumschiff in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 und surrt danach weiter bis auf 180 km/h. Seit er im letzten Frühjahr in den Handel kam, ist er bei Firmen und Familien in Guangzhou oder Beijing das Gesprächsthema Nummer 1 und verkauft sich trotz der stattlichen 559.800 RMN oder umgerechnet 74.000 Euro bestens. Und bei den Autobossen in Wolfsburg, München oder Stuttgart ist er immer wieder auf der Diskussion. Weil sie einerseits für die Chinesen gerne selbst so ein cooles Konzept hätten und weil sie anderseits Angst haben, dass dieses Ufo irgendwann mal bei uns landen könnte. Dann nämlich wäre Deutschland ganz schnell im Raumfahrtfieber und sie könnten bei BMW, Mercedes, Porsche und Audi ihre SUV plötzlich einstampfen.
Bild 5
von 10: Onvo L90: Sind aller guten Dinge wirklich drei? – Sie treten nur von der Mittelklasse aufwärts an und nehmen dann auch noch stolze Preise. So tut sich Nio in Europa bislang schwer. Deshalb wollen sich die Chinesen breiter aufstellen und haben neben der jugendlichen Lifestyle-Marke Firefly quasi als den Skoda zum Audi daheim als dritte Marke Onvo lanciert und jetzt noch einmal deren europäische Ambitionen bekräftigt. Jetzt kann man sich getrost fragen, ob es wirklich drei Marken braucht und es nicht schon mühsam genug ist, eine zu etablieren. Aber wenn Onvo kommen sollte, dann nicht mit dem bereits angebotenen Model Y-Klon L60, mit dem sich das sonst so selbstbewussten Start-up als Plagiator blamiert. Sondern dann doch bitte gleich mit dem L90, der jetzt in Shanghai enthüllt wurde. Als SUV von 5,15 Metern wäre er der perfekte Gegner nicht nur für Hyundai Ioniq 9 oder Kia EV9, sondern mit drei Sitzreihen, viel Variabilität und einem mit 240 Litern gigantischen Frunk wäre er zudem eine verlockende Alternative zum ID.Buzz.
Bild 6
von 10: Denza Z: Elektro-Elfer? Nicht mal Porsche schafft das! SUVs, Kleinwagen, Luxus – hier holen die Chinesen auf. Doch beim Sportwagen scheitern sie (noch). Der Denza Z sieht zwar stark aus und bietet beeindruckende 1.600 PS, doch bleibt er ein emotionsloser Elektro-Sprinter. Selbst Porsche tut sich mit der Elektrifizierung des Elfers schwer – und setzt lieber auf E-Fuels als Ersatz für echte Fahrfreude.
Bild 7
von 10: Hongqi Guoli: Bitte nicht noch einmal! Die Chinesen sind zu Recht stolz auf Hongqi – schließlich fuhr schon Mao in einer Limousine mit der roten Fahne. Doch muss man deswegen heute ein sechs Meter langes Retro-Monster bauen, das selbst Rolls-Royce alt aussehen lässt? Für über eine Million Euro bietet der Guoli weder Elektroantrieb noch standesgemäßen V12 – sondern nur einen Achtzylinder, wie man ihn auch in einem BMW findet. Das wirkt mehr rückwärtsgewandt als zukunftsweisend.
Bild 8
von 10: Jetour G600: Der G-eht gar nicht! Die G-Klasse bleibt für viele das Maß der Dinge – und Jetour versucht sich nun mit dem G600 an einer Alternative. Zwischen Defender und G-Klasse findet das Design eine eigene Linie, und 1.500 km Reichweite im Plug-in sind beeindruckend. Doch trotz technischer Ansätze fehlt dem G600 das gewisse Etwas. Für echte Offroad-Fans hierzulande bleibt klar: Es kann nur einen G geben.
Bild 9
von 10: Songsan Motors SS Summer: Noch ein Bus, dann ist Schluss! Zwar machen die Chinesen gerade die automobile Raumfahrt populär und Konzepte wie der Mercedes Vision V beweisen, dass die Idee vom luxuriösen Van auch bei uns so langsam verfangen. Doch während alle Welt dabei den Blick nach vorne wendet und mehr oder minder futuristische Space Shuttle ins Rennen schickt, hält uns Songsan Motors mit dem SS den Rückspiegel vor und baut einen VW T2 nach. Nur dass man irgendwie nicht so recht weiß, ob das jetzt eine Kopie ist oder eine lieb gemeinte Karikatur.
Bild 10
von 10: Zeekr 9x: Irgendwann muss auch mal genug sein! In China können die SUV gar noch groß genug sein. Und sei es nur, damit die Designer noch gewaltigere Kühlergrill dran schrauben können. Doch irgendwann muss auch mal Schluss sein – zum Beispiel beim Zeekr 9x. Während der vielleicht europäischste unter den Chinesen mit dem 7x gerade einen heißen Herausforderer für Audi Q6 oder Mercedes EQE lanciert hat, könnte ihr Flaggschiff den Bogen überspannen.
Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich
erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen
Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!
NEWSLETTER
Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.
Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.