HB ohne Filter vom 9. Dezember 2011
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09.12.2011Heute mit den Themen: 10. AUTOHAUS/DEKRA Gebrauchtwagenkongress, Opel-Image aus der Talsohle?, Dacia – der heimliche Gewinner, Staatsverschuldung - die Abwärtsspirale, TOTAL – verrückt.
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5. Dezember – Montag
10. AUTOHAUS/DEKRA Gebrauchtwagenkongress. In Hannover versammelten sich 200 Gebrauchtwageninteressenten zum 10. AUTOHAUS/DEKRA Gebrauchtwagenkongress. Nachstehend die wichtigsten Inhalte in Thesenform:
- Mit dem "Audi Gebrauchtwagen: plus"-Programm soll eine zusätzliche Kundenbindung erreicht werden und die Erschließung neuer Kundengruppen gelingen (innovativer, crossmedialer Kundendialog).
- Die Hauptanforderungen für das Internetbusiness im Automobilhandel heißen: Höchste Aktualität aller Inhalte, der technischen Anforderungen der HP und der Datensätze sowie Ausbildung und Motivation der Mitarbeiter für den IT-Absatzkanal.
- Man sehe viel stärker die Wirkung des Kapitaldienstes im Gebrauchtwagen-Management. Von der Einkaufsfinanzierung, dem aktiven Standzeitenmanagement bis zum Zahlungsrückfluss.
- Wer die Komplexität mehrerer GW-Standorte reduzieren möchte, braucht ein tagesaktuelles Kennzahlensystem, um auf Basis aktueller Daten konkrete Entscheidungen treffen zu können. Das verbessert sichtbar die Erträge!
- Wo liegen für den einzelnen Betrieb die Differenzierungsmerkmale? Diese gilt es herauszuarbeiten, um daraus bis ins Detail Positionierungsfaktoren abzuleiten.
- Mehr und mehr Kunden nutzen diverse Online-Kanäle, um ihre privaten Gebrauchtwagen zu vermarkten (Easyautosale.com, Carsale24.de, Carshoop.co.uk, Tescocars.com, autodata.de). Das führt zu einem Rückgang der Inzahlungnahmen im Markenhandel. Der Hersteller hat daher gezielte Stützungspakete über Einkaufsprämien zu schaffen.
- Ein SONAX-Pflegezentrum profitiert vom Markenauftritt. Hier gilt es, die Wirkung von Nano-Pflegeprodukte in die Offerte zu bringen. Auch im Mitnahmemarkt.
- Bei der Suche nach einem Gebrauchtwagen informieren sich nahezu alle Käufer im Internet.
- 60 Prozent der Autoscout24-Nutzer geben an, sich innerhalb von sechs Monaten ein Fahrzeug kaufen zu wollen!
- 70 Prozent aller Kaufinteressenten im Internet suchen weniger als vier Wochen nach einem entsprechenden Wunschfahrzeug.
- 71 Prozent der Kaufinteressenten fragen höchstens vier Fahrzeugangebote an.
- Über 60 Prozent der Suchenden geben nicht mehr als vier Kriterien im ersten Schritt der Suche ein.
- 15 Prozent der Suchanfragen auf Autoscout24 kommen über mobile Endgeräte.
- Nutzen Sie die maximale Anzahl Bilder. Je mehr Bilder, desto größer die Nachfrage!
- Es macht Sinn, Anfragen qualitativ hochwertig zu beantworten.
- Bild.de ist eine der besten kostenlosen Apps für Autofahrer.
6. Dezember – Nikolaus
Opel-Image aus der Talsohle? Da steht die Branche bewundernd vor dem IAA-Stand von Opel, schaut mit großem Respekt auf die Imagekampagne zum Ampera – wumms, haut es wieder negative Brachialzeilen dazwischen. Zum einen geht es um die Sonderzahlungen an Deutschlands bekanntesten Betriebsratsvorsitzenden Klaus Franz. Als Opel 2009 verkauft werden sollte, markierte er Mr. Opel in Deutschland. Übler ist die Nachricht, dass Opel in 2011 Verluste schreiben wird. Das waren allein im dritten Quartal in Europa 292 Millionen Dollar. Komisch, dass Ford-Europe im selbigen Zeitraum 300 Millionen Euro Verlust schrieb, ist nirgendwo in der Presse zu lesen. Opel hat also nach wie vor ein Imageproblem.
Wer immer in der Verlustzone hantiert, ist auch in seiner Preisstellung nach oben begrenzt. Opel-Dello haut derzeit wieder mit Kurzzulassungen zu. Da kostet der Opel Astra mit Topausstattung statt 23.119 Euro nur 17.990 Euro. Der Corsa kostet statt 15.294 Euro nur 10.990 Euro. Euro-Spar-Zone nennt sich diese Aktion. Weshalb behindert GM immer noch Opels Markteintritt in China oder in den USA selbst? Fazit: Image und Realität driften bei Opel immer noch auseinander!
7. Dezember – Mittwoch
Dacia – der heimliche Gewinner! Da macht es eine Marke vor, wie man mit ansprechenden und preislich günstigen Autos und fünf Prozent Händlermarge Geld verdienen kann. Man bekommt gar den Beweis geliefert, dass billige Autos sogar pfiffig aussehen können. Dacia, die Marke aus Rumänien, die seit 1998 zu Renault gehört ist aktiv auf dem deutschen Markt seit 2005 dabei. Der Start damals, ein "5.000-Euro-Auto"! Dann kam 2007 der Kombi MCV. 2009 geriet Dacia im Abwrackprämienjahr ganz aus den Fugen und vermarktete in einem Jahr fast 85.000 (!) Autos. 2011 werden es 40.000 Einheiten sein. Der SUV Duster, der seit 2010 angeboten wird, kostet 12.000 Euro. Bis 2016 sollen acht neue Modelle auf den Markt kommen. Natürlich: Baukastensystem. Dank der Top-Absätze erweitert Dacia nun sein Werk in Marokko. Die Löhne in Afrika sind noch günstiger als in Rumänien. Man wird von Dacia und seiner „Bodenstrategie“ noch viel Gutes hören. Das Phänomen sollten sich ein paar andere Marken preispolitisch genauer ansehen.
8. Dezember – Donnerstag
Staatsverschuldung - die Abwärtsspirale! Als ich neulich von dieser Stelle aus die Steuerentlastung trotz überhöhter Staatsverschuldung rechtfertigte, gab es einige sehr kritische Kommentare dazu. Das Bundeskabinett hat die Steuersenkung nun am 7. Dezember gebilligt. Es mag sein, dass die Staatsverschuldung (Bund, Länder, Gemeinden) in Höhe vom 2.036 Milliarden Euro in Relation zu unserem Bruttoinlandsprodukt in eine Größenordnung fällt, die wir bei florierender Wirtschaft noch stemmen können – siehe Abbildung. Auch die 62 Milliarden Euro, die die Verschuldung Jahr um Jahr an Zinsen wegfrisst. Wir sprechen von Zinsen, nicht von Tilgung. Immerhin, für die Zinsen gibt es ja Empfänger, Sparer u.a. sehr Vermögende. Jeder achte Euro an Steuereinnahme fließt also in die Zinszahlung. Um die Dimension der Tilgung zu würdigen: Würden wir monatlich eine Milliarde Euro tilgen und keine zusätzlichen Schulden aufnehmen, würde die Tilgung 169 Jahre lang dauern. Soviel Zeit bleibt nicht. Von den Schulden fallen 64 Prozent auf den Bund (der Bund allein hat 33 Milliarden pro Jahr an Zinsen zu zahlen), auf die Länder 30 Prozent, und die Schulden der Gemeinden schlagen mit sechs Prozent zu Buche. Es ist auch erfreulich, dass für 2011 die Nettokreditaufnahme mit 20 Milliarden um zwei Milliarden Euro niedriger ausfällt als geplant. Tatsache aber ist, die Staatsverschuldung wächst von Jahr zu Jahr. Und wie sehen die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden für 2011 aus? (siehe Abb.) 2011 nimmt der Staat den Bürgern sage und schreibe 571 Milliarden Euro ab. Und auch hier wächst die Steuerbelastung von Jahr zu Jahr. 2016 sollen es gar 680 Milliarden Euro sein. Wie viel denn noch? Offensichtlich funktioniert das Schröpfsystem.
Und wie sollte der Kontrapunkt aussehen? Experten des IfW sind der Auffassung, dass der Staat dauerhaft pro Jahr allein 155 Milliarden Euro an Subventionen streichen könnte. Dabei geht es um fragwürdige Steuervergünstigungen, diverse Zinssubventionen, Finanzhilfen an Länder und Gemeinden, Subventionierung des Steinkohlebergbaus, Steuerbefreiung für Nachtzuschläge u.a. 2007 hat man die Mehrwertsteuerhöhung von 16 auf 19 Prozent durchgezogen: Vier Milliarden Euro Mehreinnahme und es reicht immer wieder nicht. Die zentrale Frage lautet: Wo bleibt das Kosten- bzw. Subventionskürzungsprogramm der verantwortlichen Politiker?
9. Dezember – Freitag
René Artois
Ralf G. Kraemer
Hans von Ohain
Leonardo Geraci
Hans von Ohain
Dieter M. Hölzel
Michael Kühn
Michael Kühn
Dieter M. Hölzel