Ausgabe 22/2011: Autohaus

Autohaus „Leicht höheres Niveau“Mercedes-Benz E Transporter-Vertriebschef Thomas Urbach über die aktuelle Transporter-Entwicklung und Zukunftspläne. von Christian Frederik MertenMercedes-Benz ist nach Marktführer Volkswagen der zweite große Player im deutschen Transportermarkt. AUTOHAUS sprach mit Thomas Urbach, Mitglied der Geschäftsleitung des Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (MBVD) und dort verantwortlich für den Transportervertrieb.AH: Herr Urbach, Mercedes-Benz investiert stark in das Transportergeschäft, bis 2015 soll die Hälfte des Absatzes auf Länder außerhalb Europas entfallen. Was heißt das konkret, welche Konsequenzen hat das für den deutschen Markt?Th. Urbach: Es ist bekannt, dass in Märkten außerhalb von Europa ein deutlich höheres Wachstum in der Automobilindustrie zu verzeichnen ist als beispielsweise in Deutschland. Deutschland ist aber – und wird es auch in naher Zukunft bleiben – der größte und bedeutendste Markt für den Absatz von Mercedes-Benz Transportern. Auch hier gehen wir von einer Absatzsteigerung in den kommenden Jahren aus. AH: Wie hat sich Ihr Geschäft in diesem Segment in den ersten drei Quartalen 2011 entwickelt?Th. Urbach: Im Vorjahresvergleich konnten wir per September unseren Marktanteil deutlich steigern und liegen derzeit etwa gleichauf mit Volkswagen, dem mengenseitigen Marktführer der letzten Jahre. Kundenanalysen bestätigen uns, dass vor allem sehr aufmerksamkeitsstarke Werbekampagnen und die hohe Qualität unseres Vertriebs- und Servicenetzes hierfür verantwortlich sind.AH: Welchen Beitrag leistet dazu der überarbeitete Vito?Th. Urbach: Der neue Vito kommt hervorragend im Markt und in seinem Segment an. Neben den direkten Kostenvorteilen durch den spürbar gesenkten Verbrauch sind es vor allem die folgenden beiden Gründe, die unsere Kunden für die gestiegene Attraktivität des neuen Vito verantwortlich machen: Die qualitativ hochwertigere Innenraum- und Cockpitgestaltung sowie das komplett überarbeitete Fahrwerk, welches im Wettbewerbsvergleich einzigartig ist.Optimismus für 2012AH: Eine Prognose zum Transportermarkt 2012: Welche Entwicklung, welches Marktvolumen erwarten Sie generell?Th. Urbach: Wenn ich alle übergeordneten Risiken aus der aktuellen Situation an den internationalen Finanzmärkten beiseite lasse, erwarte ich, im Vergleich mit diesem Jahr, ein ähnliches oder leicht höheres Niveau. Das bestätigen auch die aktuellen Prognosen des VDA.AH: Welche Entwicklung erwarten Sie vor diesem Hintergrund im nächsten Jahr für Mercedes-Benz Vans?Th. Urbach: Nach dem deutlichen Marktanteilsgewinn in diesem Jahr ist es nicht unser Interesse, diesen Trend 2012 durch aggressive Maßnahmen aktiv zu forcieren. Wir planen, in einem steigenden Markt in etwa der gleichen Größenordnung zu wachsen.Wichtiger als reine Marktanteilsgewinne sind uns die absolute Zufriedenheit unserer Kunden sowie die Sicherstellung einer ordentlichen Rentabilität in unserem Transporterretail.AH: Welche Produkt- und Serviceinnovationen sind von Mercedes-Benz in naher Zukunft im Transportersegment zu erwarten?Th. Urbach: Vielleicht so viel: Freuen Sie sich auf weitere Highlights beim Viano und rechnen Sie mit neuen Details beim Sprinter. Außerdem werden wir Ende 2012 in das stark wachsende Segment der kleinen Stadtlieferwagen einsteigen. Nachdem ich das Fahrzeug bereits gesehen und gefahren habe, kann ich Ihnen sagen: Unser neues und kleinstes Familienmitglied wird unser aktuelles Transporterportfolio sinnvoll ergänzen und sicher sehr viele Kunden begeistern. Lassen Sie sich überraschen!Fortlaufende KooperationenAH: Welche Rolle spielen dabei in Zukunft Ihre Kooperationen mit Renault bzw. mit Volkswagen?Th. Urbach: Neben der bereits eben angesprochenen Kooperation mit Renault beim Stadtlieferwagen planen wir natürlich, die seit Jahren sehr erfolgreiche Kooperation mit Volkswagen im Large-Van-Bereich fortzusetzen. Solange die Zusammenarbeit in Sachen Produktion derart gut funktioniert und beide Seiten zufrieden sind, gibt es keinen Grund, eine Fortsetzung in Frage zu stellen.AH: Welches Entwicklungspotenzial besitzt Ihr Telematiksystem Fleetboard im Transporterbereich?Th. Urbach: Das bleibt für mich aktuell noch abzuwarten. Wir haben das System auch für den Sprinter eingeführt, weil wir davon überzeugt sind, dass es besonders für große Fuhrparkbetreiber erhebliche Vorteile – und natürlich auch Einsparungen – bringen kann. Derzeit untersuchen wir genau, ob der Transporterkunde spezifische Zusatzwünsche an die aktuelle Fleetboardlösung hat.AH: Welche Erfahrungen haben Sie bis dato im Feldversuch mit dem Vito E-Cell gesammelt? Wie viele Fahrzeuge haben Sie 2011 produziert?Th. Urbach: Die Erfahrungen mit dem Vito E-Cell sind bisher durchweg positiv. Die Resonanz unserer Kunden, die den Vito E-Cell schon im Einsatz haben, bescheinigt dem Fahrzeug eine absolute Alltagstauglichkeit. Das hat auch damit zu tun, dass das Fahrzeug durch seine ausgeklügelte Konstruktion keine Laderaum- und kaum Nutzlasteinbußen hat. Im deutschen Markt haben wir bereits rund 100 Vito E-Cell an Kunden übergeben. Einer explosionsartigen Ausweitung des Absatzes rein elektrisch angetriebener Fahrzeuge stehen im Transporterbereich noch die derzeitigen Aufwendungen für die Batterietechnologie entgegen. Allerdings bin ich sehr stolz, dass wir in Sachen technischer Lösung und Alltagstauglichkeit einem kleinen Kundenkreis bereits heute ein sehr ausgereiftes Fahrzeug anbieten können.Vito E-Cell über spezielle BetriebeAH: Wie reagieren Ihre Vertriebs- und Servicepartner auf den Vito E-Cell?Th. Urbach: Aktuell wird der Vito E-Cell ausschließlich über speziell geschulte Betriebe angeboten. Da die Wartung eines solchen Fahrzeuges unsere Mechaniker vor neue Herausforderungen stellt, müssen die Betriebe bestimmte Anforderungen erfüllen. An der Anzahl der Bewerber lässt sich erkennen, dass in unserer Vertriebsorganisation ein starkes Interesse an dem Fahrzeug besteht.Angebot für Kunden verbessernAH: Was sind für Sie kurz- und mittelfristig die wesentlichen Herausforderungen in Bezug auf Ihr Transportergeschäft?Th. Urbach: Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel im Transportergeschäft erreicht. Wer hätte vor ein paar Jahren schon geglaubt, dass einmal derart viele Transporter das Straßenbild in Deutschland prägen werden. Mir ist bewusst, dass wir einen großen Anteil an dieser Entwicklung haben und dass dies nur möglich ist, da wir uns stets an den Wünschen unserer Kunden orientieren und jeden Tag darum kämpfen, unseren Kunden das beste Gesamtpaket anzubieten. Genau hier sehe ich die größten Herausforderungen, denn mein Anspruch ist es, nicht nur der beste Transporterhersteller im Markt zu bleiben, sondern weiter die Leistung und das Angebot im Sinne unserer Kunden zu verbessern. AH: Herr Urbach, vielen Dank für das Gespräch. zLesen SIe hier...... Einzelheiten über die Wachstumspläne von Mercedes-Benz im Transportermarkt und künftige Produktstrategien.Kurzfassung1. Mercedes-Benz konnte seinen Anteil im Transportermarkt in den ersten drei Quartalen 2011 nach eigenen Angaben deutlich steigern.2. 2012 möchten die Schwaben mit dem Markt wachsen.3. Die Stuttgarter setzen neben der Kooperation mit Renault weiterhin auf die Zusammenarbeit mit Volkswagen.

Ausgabe 22/2011: Autohaus

„Leicht höheres Niveau“

MEISTGELESEN

Elektromobilität: So will Toyota aufholen

AUTOHAUS Santander Classic 2025: Auf den Spuren des Märchenkönigs

Europas beste Händler: Diese drei Autohäuser zeichnet Toyota aus

STELLENANGEBOTE

Kfz-Meister (m/w/d) - Werkstattleiter

Verkaufsleiter Neue Automobile (m/w/d)

Kfz-Mechatroniker (m/w/d)

KFZ-Mechatroniker (m/w/d) in Pfullendorf

Kommunikations-Elektroniker /Hochvolttechniker (m/w/d) in Pfullendorf

NEWSLETTER