Bei der Spekulation um die Zukunft des angeschlagenen amerikanischen Autobauers Chrysler verdichten sich die Hinweise auf eine weitere Beteiligung des bisherigen Mutterkonzerns DaimlerChrysler. Konzernchef Dieter Zetsche wolle Chrysler ausgliedern, die Mehrheit an der neuen Firma verkaufen und mit einem Anteil beteiligt bleiben, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuen Ausgabe ohne Nennung von Quellen. Mit der verbleibenden Beteiligung sollen die bestehenden Kooperationen zwischen Mercedes-Benz und Chrysler abgesichert werden. Bereits Anfang April hatte die "Wirtschafts-Woche" unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, dass der Konzern zehn bis 20 Prozent an Chrysler behalten wolle. Zu Spekulationen gebe der Konzern keine Stellungnahme ab, hatte ein DaimlerChrysler-Sprecher dazu gesagt. Offiziell prüft DaimlerChrysler alle Optionen für die US-Tochter. Am Finanzmarkt wird dagegen fest mit einem Verkauf des zuletzt defizitären Autobauers gerechnet. Nach der Ankündigung, dass alle Optionen geprüft werden, stieg die Aktie auf den höchsten Stand seit 2000. Auch die Kaufinteressenten, die Finanzinvestoren Blackstone und Cerberus sowie der Autozulieferer Magna International, drängen nach "Spiegel"-Informationen offenbar darauf, dass Daimler noch mit einem Anteil an Chrysler beteiligt bleibt. Schließlich sei Chrysler auch nach dem Einstieg eines neuen Investors auf Unterstützung von Mercedes-Benz angewiesen, heißt es in dem Bericht. Chrysler habe die Investitionen stark zusammengestrichen und könne eine ausreichend große Palette an neuen Modellen nur entwickeln, wenn es auch künftig Motoren, Getriebe und andere Teile von Mercedes oder einem anderen Partner übernehmen darf. (dpa)
Daimler: Weiterhin Eisen im Feuer bei Chrysler?
Magazin: Konzern will Minderheitsanteil an US-Sparte behalten